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The Last of Us

Bella Ramsey freut sich über Unterstützung der Gay Army

Homophobe Trolls sind wütend, weil sie in der Zombie-Serie ständig mit homosexuellem Content konfrontiert sind. Ellie-Schauspieler*in Bella Ramsey freut sich indes über die "Gay Army", die Ramsey und die Show supporten.


Ellie (Bella Ramsey) in Folge 8 (Bild: HBO)

Einer der Gründe für den großen Erfolg der Zombie-Serie "The Last of Us" dürfte mit Sicherheit das Schauspiel von Bella Ramsey sein. Das Enbie spielt mit der Hauptfigur Ellie ein 14-jähriges Mädchen, das auf seinem Weg durch die postapokalyptischen USA oft hin und her gerissen ist zwischen Gefühlen von Wut und Angst. Ständig muss Ellie darum bangen, wieder einmal in ihrem Leben einen Verlust zu erleben.

Viel Hass bekommt die Serie aber von queerfeindlichen Trollen. Denn mutmaßlich wollten die eine Zombie-Serie zu sehen bekommen, die vor Action, Horror, Blut und starken, um sich schießenden Männern überquillt. Was sie aber bekamen, war viel Zwischenmenschliches – und viel Queeres. Sie reagierten mit den üblichen Hasskommentaren, der Vorstellung, dass "die Woken" ihnen nun schon wieder etwas weggenommen hätten und mit Review Bombing.

So haben ein Viertel der Nutzer*innen die Folge, die die Beziehung zwischen Bill und Frank zeigt, auf der Filmplattform IMDb mit einem von zehn möglichen Sternen bewertet. Auf Metacritic schneidet sie mit mageren 5,2 von 10 möglichen Punkten ab. Die Kommentare beklagen etwa die Verfolgung einer "Agenda". Nun hat sich Bella Ramsey für die Unterstützung durch die echten Fans der Serie bedankt, die sich den Trollen in den Weg stellen. Enthält Spoiler.

Gay Army Support

Denn obwohl Ramsey gewarnt worden war, sich nicht mit den Kommentaren zu beschäftigen – ein Hinweis, der für FLINTA-Personen in den Medien leider oft nötig ist – hat they sich die Kommentarschlachten dennoch angesehen. Und war erfreut. In einer am Montag ausgestrahlten Folge des Podcasts "The Last of Pods" sagte Ramsey: "Ich bin mir sehr bewusst, dass es eine Gay Army auf Twitter gibt, die mich und Ellie unterstützt und ich habe den Eindruck, dass sie so viel lauter ist als all die Leute, die immer noch haten, die die Show haten – homophobe Trolls."

Es fühle sich gut an, diese Gay Army hinter sich zu haben: "Das war eine Reaktion, die ich wirklich sehr genossen habe."

Show mit queeren Storylines

Schon im Februar hatte Ramsey in einem Interview den Hass der Queerfeinde kommentiert. They wisse, dass Leute eben denken, was sie denken wollten. Sie müssten sich aber nunmal daran gewöhnen. "Wenn du die Show nicht gucken willst, weil sie gay storylines hat, weil sie einen transgeschlechtlichen Charakter hat, dann ist das deine Sache und du verpasst etwas."

Denn queer wird es auch in Staffel zwei weitergehen. Ellies sexuelle Orientierung war bereits in einer Folge angedeutet worden, in der sie ihre Freundin Riley in einer Übersprungshandlung auf den Mund küsst. Das wird in der Serie, die die Handlung der gleichnamigen Videospielreihe wiedergibt, weiter ausgebaut werden (queer.de berichtete).

Und: Es tauchen, wie in dem Zitat angedeutet, weitere queere Charaktere als tragende Figuren der Handlung auf. Wie viel Zeit die Macher*innen denen aber widmen, ist unklar. Immerhin wichen sie schon in den bisher ausgestrahlten Folgen von Staffel eins an manchen Stellen vom Original-Stoff ab – sowohl inhaltlich als auch in der Ausführlichkeit, mit der sie sich der Figuren annehmen.

So besteht die von vielen als extrem gelungen empfundene dritte Episode um das schwule Pärchen Bill und Frank hauptsächlich aus einer Erzählung in zeitlicher Rückschau, die im Spiel nicht enthalten war. Und auch das Wesen der Beziehung der beiden ist gegenüber dem Spiel dahingehend verändert, dass Frank Bill nicht wie in der Vorlage frustriert verlässt, während letzterer Joel (Pedro Pascal) und Ellie auf der Playstation dabei begleitet, ein Auto zur Weiterreise zu finde. Allerdings werden sie dabei von einer nicht unwesentlichen Anzahl von Zombies entdeckt und unerbittlich verfolgt.

Pronomen egal, aber bitte nicht "Frau"

Ebenfalls im Februar hatte sich Bella Ramsey noch einmal mehr zu their geschlechtlichem Empfinden geäußert. They wünschte sich, dass Zuschauer*innen aufhörten, them eine "junge Frau" oder gar eine "junge, starke Frau" zu nennen, bloß, weil they als solche auf dem Bildschirm erscheine.

Welche Pronomen Menschen dabei nutzten, über Ramsey zu spreichen, sei them dabei nicht so wichtig. Die eher feminin konnotierten Rollen zu spielen, etwa auch in Game of Thrones, habe Ramsey auch deshalb so viel Spaß gemacht, weil es so gegensätzlich zu Ramseys sonstigem Selbst sei.

Kommenden Montag erscheint auf dem deutschsprachigen Sky-Streamingangebot WOW mit der neunten auch schon die letzte Episode der ersten Staffel, die die Handlung des ersten Videospiels "Part 1" abschließt. Sie trägt den Titel "Follow the light". Der große Erfolg der HBO-Serie hat dazu geführt, dass die Produktion der zweiten Staffel bereits angekündigt worden ist (queer.de berichtete). (jk)

#1 MagsAnonym
  • 09.03.2023, 14:02h
  • Ich mag die Serie. Und wer wert auf testosterondurchflutete Baller-Action und Zombies hinter jeder Ecke legt, der soll halt einfach ein anderes Format schauen. Davon gibt es ja nun wirklich mehr als genug. Ich finde sowohl die Story, als, und vor allem auch, die schauspielerischen Leistungen sehr gut. Und das obwohl ich das Spiel vorher nicht mal gekannt habe.
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