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Likes bei schwulem 20-Jährigen

Die Instagram-Aktivitäten des zweiten Mannes im Staate Tennessee

Obwohl Tennessee mit Unterdrückung von Dragshows und transgeschlechtlichen Bürger*innen von sich Reden macht, kommentiert der dem Senat vorsitzende Republikaner die heißen Pics eines 20-Jährigen im Netz.


Republikaner Randy McNally am Donnerstag (Bild: Youtube)

Randy McNally ist als Lieutenant Governor der Sprecher des Senats von Tennessee und der zweite Mann im konservativen US-Bundesstaat. Durch seine Parlamentskammer ging in diesem jungen Jahr nicht nur bereits ein Gesetz, das es transgeschlechtlichen Minderjährigen verunmöglicht, geschlechtsaffirmierende Behandlung zu erhalten.

Der Bundesstaat Tennessee machte auch Schlagzeilen, weil er mit einem weitreichenden Gesetz das Auftreten in Drag verbieten und Dragshows in den Bereich der Erwachsenenunterhaltung verbannen möchte. Queers fürchten, dass in dem Bundesstaat bald Pride-Paraden verboten werden und transgeschlechtliche Bürger*innen auf der Straße von Polizist*innen belästigt werden könnten. Alles natürlich nur für den Kinder- und Jugendschutz. Mit dabei bei der LGBTI-Hatz: Randy McNally – auch wenn er zwischendurch immer wieder betonte, dass zu krasse Eingriffe in die Minderheitenrechte den Zugriff auf Finanzmittel des Bundesstaates gefährden könnten und man also vorsichtig vorgehen müsse.

Kommentare bei 59 Jahre jüngerem Mann

Wie die Nachrichtenwebsite Tennessee Holler am Mittwoch berichtete, folgt McNally jedoch einer ungewöhnlichen Leidenschaft. Er ist Fan von Franklyn McClur, eines 20-jährigen Schwulen, der sich auf Instagram häufig geschminkt, wenig bis gar nicht bekleidet und auch in sexuell konnotierter, weiblicher Kleidung selbst darstellt. Hinzu kommen relativ einschlägige Kommentare McClurs.

Das allein wäre allerdings kaum ein Problem, hätte McNally es dabei belassen, McClurs Bilder einfach still zu genießen. Stattdessen kommentierte er sie leidenschaftlich und machte dem 59 Jahre jüngerem Mann Komplimente.

"Finn, du kannst einen regnerischen Tag in einen Regenbogen und Sonnenschein verwandeln!" schrieb er etwa, den Nickname des jungen Mannes nutzend, oder: "Großartiges Bild, Finn! Beste Wünsche für weiterhin gute Gesundheit und Glück". An anderer Stelle hagelte es Herzchen oder On-Fire-Reacts, selbst bei Nahaufnahmen von McClurs Hintern.

Die Kommentare auf dem Profil des jungen Mannes verfolgte die Nachrichtenseite dabei ganze drei Jahre zurück – da war McClur noch 17 Jahre jung und somit in jenem Alter, das die rechten Republikaner*innen derzeit angeblich vor der "Sexualisierung" und dem "Grooming" durch LGBTI-Propaganda, Dragshows oder Transgeschlechtlichkeit "beschützen" wollen.

Entschuldigt – doch für was?

In einer ersten Reaktion ließ McNally seinen Sprecher einer Zeitung ausrichten, dass er einfach nur ein tüchtiger Social-Media-Kommentator sei, der nicht erwäge, mit seinen Posts aufzuhören. McNally etwas übles oder unangemessenes nachreden zu wollen, sage mehr über das linke Medium selbst aus, von dem die Anschuldigungen kämen, als über den republikanischen Politiker.

Am Donnerstag entschuldigte sich McNally dann doch für sein Verhalten. Er tue ihm "wirklich, wirklich Leid", sagte er in einem Interview, das ihm sichtlich den Schweiß aus den Poren drückte. Doch wofür? "… wenn ich meine Familie beschämt habe, wenn ich meine Freunde beschämt habe, wenn ich ein Mitglied der Legislatur mit meinen Posts beschämt habe".

Es sei bei seinen Beiträgen nicht seine Absicht gewesen, sie zu beschämen oder zu verletzen. Er habe dem jungen Mann ja nur "helfen" oder ihn "ermutigen" wollen. Und manchmal drücke man auch einfach auf "Like", ohne genau hinzusehen. Aha?

Seine Eignung, weiter dem Senat vorzusitzen, sieht McNally jedenfalls nicht eingeschränkt. Zurücktreten will er auch nicht. Wenn er eine Lehre aus der Sache ziehe, dann die, zukünftig viel vorsichtiger dabei zu sein, was er postet und wie das von anderen wahrgenommen werden könnte. Als wenn das hier das Problem wäre. (jk)

#1 FinalmSposato
  • 10.03.2023, 18:38h
  • Immer dasselbe mit diesen Reps. Nur Gott, Keuschheit, kein Sex vor der Ehe, keine Schwangerschaftsabbrüche, selbstverständlich immer nur oben Mann und unten Frau, Drag verbieten usw. all das predigen sie.

    Doch sieht mal einer genau hin findet man heraus, die treibens am schlimmsten. Schaut bei dem noch genauer her, da ist bestimmt noch mehr.
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#2 GrixisAnonym
  • 11.03.2023, 00:12h
  • Bei der AfD sagt man bei unvorteilhaften Vorfällen im. Netz man sei mit der Maus ausgerutscht, dann ist alles wieder gut. Muss man in Amerika wohl noch lernen.
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#3 LissyOWL
#4 Sterbt endlich ausAnonym
  • 11.03.2023, 13:02h
  • Genau das Pack, das Pasolini in "Die 120 Tage von Sodom" sezierte. Auch wenn der Film unerträglich ist, ein treffenderes Porträt libertärer und faschistoider Auswüchse und des Machtmissbrauchs "von oben nach unten" mit all seinen Perversionen gibt es kaum. Und dass der Film heute, fast ein halbes Jahrhundert später, wieder wichtig wird - unerträglich.
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#5 EchseAnonym
  • 11.03.2023, 13:11h
  • Der einzige Name, der noch notgeiler klänge als Randy McNally wäre Horny McPorny.
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