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Las Vegas

Siegfried und Roy: Ihr "Dschungel-Palast" hat neue Besitzer*­innen

Für das Anwesen des berühmten deutschen Zauberer-Duos Siegfried und Roy zahlt die im Zirkus-Business tätige Carden-Familie drei Millionen US-Dollar – und hat bereits Pläne dafür.


Die deutschen Magier Siegfried (l.) und Roy (r.) waren in Las Vegas absolute Superstars (Bild: IMAGO / Everett Collection)

Das Anwesen der legendären schwulen Zauberkünstler Siegfried Fischbacher (1939-2021) und Roy Horn (1944-2020) hat neue Besitzer*innen. Der "Dschungel-Palast" in Las Vegas, in dem sie neben ihren Tigern und Löwen lebten, wird an eine Zirkusfamilie verkauft, wie "TMZ" unter Berufung auf informierte Quellen berichtet. Demnach unterzeichnete die Carden-Familie den Kaufvertrag über drei Millionen US-Dollar (etwa 2,8 Millionen Euro). Damit entsprachen sie genau der Preisvorstellung, über die zuvor das "Las Vegas Review Journal" berichtet hatte (queer.de berichtete).

Carden-Familie wollte Abriss verhindern

Brett Carden, Besitzer des "Carden International Circus", sagte "TMZ", dass er und sein Vater George das Anwesen unbedingt kaufen wollten und große Pläne dafür hätten. Er habe Siegfried und Roy damals in Las Vegas kennengelernt, als ihr Zirkus in der Stadt war, verriet Brett Carden. Und als das Haus nun zum Verkauf stand, habe er sich Sorgen gemacht, dass es jemand kaufen und abreißen könnte. Also hätten er und sein Vater zugeschlagen.

Direktlink | Der "Dschungel-Palast" im Video
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Wie "TMZ" weiter berichtet, betrachten die Cardens das Haus als Investition und denken darüber nach, es in eine Attraktion für Tourist*innen oder eine kurzfristige Ferienunterbringung zu verwandeln. Abgesehen von ihren Zukunftsplänen sei die Familie aber froh, die neuen Besitzer*innen eines Stücks Geschichte von Las Vegas zu sein.

Das 800 Quadratmeter große Anwesen aus dem Jahr 1954 befindet sich am Valley Drive 1639. Es ist mit Kronleuchtern, Buntglasfenstern, Wasserspielen und Oberlichtern ausgestattet. Es besitzt zwei Schlafzimmer, vier Bäder, einen Innen-Whirlpool, ein Gästehaus, einen Pavillon, ein Vogelschutzgebiet, ein Tiergehege und elektrische Tore.

Ein legendäres Magier-Duo

"Siegfried & Roy at the Mirage Resort and Casino" galt als die meistbesuchte Show in der Spaß-Hauptstadt der Welt, Las Vegas. Allein die Tickets spielten anderthalb Milliarden Dollar ein – die beiden Entertainer machten ein Millionenvermögen. 2003 beendete das Magier-Duo nach 5.750 Shows seine aktive Bühnenkarriere, nachdem Horn während eines Auftritts auf der Bühne von einem Tiger schwer verletzt worden war. 2007 bestätigten sie in ihrer Autobiografie, was zuvor als offenes Geheimnis gegolten hatte: Sie sind beide schwul (queer.de berichtete). Demnach waren sie lange ein Liebespaar, ab 1998 allerdings getrennt.

Am 8. Mai 2020 starb Roy Horn an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung (queer.de berichtete). Im Januar 2021 verstarb auch Siegfried Fischbacher nach einem schweren Krebsleiden (queer.de berichtete). (cw/spot)

#1 LothiAnonym
  • 12.03.2023, 10:41h
  • Das ging ja flott. Schöner wäre es aber doch gewesen, wenn die beiden verstorbenen es der Gay Community hinterlassen hätte. Was in den USA durchaus nicht ungewöhnlich ist.
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#2 SarmotiAnonym
  • 12.03.2023, 13:06h
  • Ich frage mich, wieso die Medien immer von 800 qm sprechen. Das mag vielleicht für das Haupthaus gelten, aber das ganze Anwesen ist etwas über 7.000 qm groß.

    Und der "Jungle Palace" war eigentlich ihr früheres Domizil bzw. später ihr "Stadthaus". Sie wohnten schon lange Jahre etwas mehr am Rand von Las Vegas in ihrem zweiten Anwesen "Little Bavaria", das nicht nur viel prunkvoller war, sondern mit knapp 180.000 qm noch deutlich größer war (knapp 2,5x so groß). Dort befindet sich auch ihr Warehouse, wo ihre alten Requisiten und Kostüme eingelagert sind. Bebaut und als Haupt-Garten mit Pool-Landschaft angelegt sind knapp 45.000 qm. Der Rest war "Pufferzone" zu Nachbarn und Straße, aber auch Ranch zum Ausreiten mit ihren Pferden.

    Leider ist von diesem zweiten Anwesen "Little Bavaria" schon die ganzen Hinteranlagen abgerissen und die 45.000 qm mit den drei (ineinander übergehenden) Haupthäusern, Poolhaus, Hauptgarten und Poollandschaft sollen wohl auch noch abgerissen werden. Das wäre wohl als Ganzes so teuer, dass sich das niemand leisten kann und so werden dort wahrscheinlich kleinere Parzellen entstehen.

    Das ist echt eine Schande. Insofern finde ich es gut, dass diese Circus-Familie wenigstens das kleinere, zentralere Anwesen "Jungle Palace" retten konnte.
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#3 SarmotiAnonym
  • 12.03.2023, 13:08h
  • Antwort auf #1 von Lothi
  • Selbst nutzen hätten auch die das nicht können. Die hätten es also wahrscheinlich auch weiter verkauft.

    Okay, das Geld wäre dann LGBTI-Zwecken zugute gekommen, aber jetzt kommt das Geld halt Tieren zugute. Ist ja auch ein guter Zweck.
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#4 LothiAnonym
  • 12.03.2023, 13:33h
  • Antwort auf #3 von Sarmoti
  • Zufällig weiß ich von einem großen Grundstück mit nur einer Blockhütte drauf, das ein Schwuler der Gay Community in Oregon hinterlassen hatte. Die Community nutzt noch heute dieses Grundstück für Selbfindungsseminare oder sonstiges. Es gibt zudem auch kleine Holzhäuser darauf verstreut, wohin sich junge Liebespaare zurückziehen können.
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#5 SarmotiAnonym
#6 SarmotiAnonym
  • 12.03.2023, 14:29h
  • Antwort auf #4 von Lothi
  • Ja, aber erstens reden wir hier nicht nur von einer Blockhütte auf einem Grundstück. Und zweitens musst Du doch wohl gestehen, dass die Villen von zwei weltweiten Superstars, deren Shows über Jahrzehnte die am meisten besuchten Shows der Welt waren, einen anderen kulturhistorischen Stellenwert haben als eine Holzhütte in Oregon...

    Und wie gesagt:
    ihr Erbe und alle weiteren Erlöse kommen Tieren zugute. Das ist auch sinnvoll. Und wir wollen doch wohl jetzt nicht, wenn jemand ein Vermögen für gute Zwecke vererbt, mosern, welcher Zweck denn besser als ein anderer ist.
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#7 LothiAnonym
#8 RigolettoAnonym
  • 12.03.2023, 15:53h
  • Antwort auf #4 von Lothi
  • Auch wenn man den Palast vererbt bekommt, muss man sich den Unterhalt erst einmal leisten können. Dazu dann möglicherweise (ich kenne die Steuergesetze in den USA nicht) noch Erbschaftssteuer ....
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#9 HahaAnonym
  • 12.03.2023, 16:43h
  • Ein Vogelschutzgebiet kann ich mir auf dem Grundstück beim besten Willen nicht vorstellen.
    Bekommen denn die Verwandten auch etwas vom Erbe ab ?
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#10 SarmotiAnonym
  • 12.03.2023, 21:31h
  • Antwort auf #9 von Haha
  • "Bekommen denn die Verwandten auch etwas vom Erbe ab ?"

    Naja, es gibt ja keine Kinder... Also keine Verwandten 1. Grades.

    Roy hatte meines Wissens gar keine Verwandten mehr, zu denen er noch regelmäßigen Kontakt hatte. Siegfried hat noch einen Bruder (ich weiß gar nicht, ob der noch lebt) und eine Schwester, die Nonne ist, also auch keine Kinder hat.

    Wenn es noch Verwandte gibt, haben die mit Sicherheit auch ein bisschen was bekommen. Und bei deren Vermögen ist auch "ein bisschen" schon genug...

    Aber ich finde es gut, dass der Großteil in Tierprojekte fließt. Gerade Roy hatte ja eine extrem starke Verbindung zu Tieren. Und ohne Tiere wären sie wohl auch nie weltweite Superstars geworden, sondern allenfalls weitere Zauberkünstler. Aber die Tricks mit Raubkatzen wurden ja ihr Markenzeichen und ihr Alleinstellungsmerkmal.

    Und letztlich ist ja auch jeden selbst überlassen, wem er was vererbt. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die man auch nicht kritisieren sollte. Erst recht nicht, ohne alle Hintergründe zu kennen. Und wie gesagt: es gibt wahrlich schlechtere Erben als Tierprojekte.

    Und außerdem: wer sagt denn, dass sie nicht (auch schon zu Lebzeiten) auch schon viel für LGBTI-Projekte gespendet haben? Nur weil ihre Häuser versteigert wurden, heißt das nicht, dass sie nicht noch viel mehr Geld und andere Wertsachen haben...
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