Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?44946

Reality-Wettbewerb

Vorwürfe gegen Mr. Gay Germany eskalieren

Im Februar wurde Lukas Küchen zum Mr. Gay Germany gewählt, nun steht er wegen eines frauenfeindlichen Videos in der Kritik. Der Streamingdienst Joyn untersucht zudem die Rechtmäßigkeit seiner Wahl.


Lukas Küchen wurde vor einem Monat zum Mr. Gay Germany gekürt (Bild: Joyn)

Einen Monat nach seiner Wahl zum Mr. Gay Germany steht der Alsdorfer Jungunternehmer Lukas Küchen verstärkt in der Kritik. Vor allem ein inzwischen gelöschtes TikTok-Video über Make-up bei Männern brachte ihm den Vorwurf ein, frauenfeindlich zu sein und queerfeindliche Narrative zu verbreiten. Darüber hinaus ermittelt der Streamingdienst Joyn, der den schwulen Wettbewerb in diesem Jahr erstmals als Realityserie ins Programm aufnahm, zu den Umständen seiner Wahl.

In dem umstrittenen TikTok-Clip bezeichnete Lukas Küchen Make-up bei Männern grundsätzlich als "supercool", dennoch habe er eine "große Angst". Seine Sorge: "Würde es dann passieren, dass Männer genauso Catfishs werden wie Frauen?". Mit seiner Frage impliziert der amtierende Mr. Gay Germany, dass sich heterosexuelle Frauen nur deshalb schminken, um in täuschender Absicht Männer zu verführen. Nach dem Abschminken komme dann die böse Überraschung.

"Absolute Fehlbesetzung!"

Entsprechend groß war die Kritik an dem Video. "Du sagst also, unter Make-Up sind wir alle hässlich und weibliche Attribute etwas Schlechtes?", fragte David Lovric, ehemaliger Gast-Juror beim "Mr. Gay Germany"-Wettbewerb, in einem mittlerweile auf privat gestellten TikTok-Beitrag. Auch Podcast-Host Miss Ivanka T. ("GAG – der Podcast") verurteilte das Video von Lukas Küchen scharf: "We don't care about Charakter, wir sind nur oberflächlich."

Der ehemalige Vize-Mr. Gay Germany Maurice Schmitz kommentierte: "Und so eine Person soll unsere Community repräsentieren? Absolute Fehlbesetzung!" Digital Creator "timscloud" meinte auf TikTok über Lukas Küchen: "Das was wir jetzt sehen, ist eine schöne Hülle, die aber langsam anfängt zu bröckeln, weil es wird unsympathisch."

Auch Lukas Küchen selbst meldete sich unter David Lovrics Video zu Wort: "Dass du dich nicht durch mich repräsentiert fühlst, ist absolut in Ordnung! Eine einzige Person kann nicht eine große bunte Community repräsentieren." Konstruktive Kritik sehe aber "einfach anders aus", bemängelte der amtierende Mr. Gay Germany. Ein User antwortete ebenfalls auf den Beitrag: "Mir zeigen vor allem die ganzen Kommentare von Lukas, dass er die falsche Person ist und hoffe, er lernt die nächsten elf Monate noch seine Außenwirkung."

Streamingdienst Joyn ermittelt zu Mr. Gay Germany

Unabhängig von der inhaltlichen Kritik am neuen Mr. Gay Germany kündigte der Streamingdienst Joyn eine Untersuchung an. "In den letzten Tagen sind bezüglich der Produktion und der Wahl zum Mister Gay Germany einigen Themen bei uns aufgeschlagen, die uns veranlassen, die Umstände der Wahl und der Produktion genauer überprüfen zu müssen, um etwaigen Schaden von Joyn abzuwenden", heißt es in einer Mail der Joyn-Pressestelle an alle produktionsbeteiligten Personen. "Insgesamt geht es darum, dass von sehr vielen Seiten die rechtmäßige Wahl von Lukas erheblich angezweifelt wird."

Konkreter wurde der Streamingdienst nicht, auch der Auslöser der Untersuchung bleibt in der Mail unklar. In Form einer Befragung sollen nun alle Beteiligten ein Statement abgeben. Joyn betonte, dass es keinen Generalverdacht gebe, sondern alle Seiten berücksichtigt werden sollen.

Zuvor hatte der Kölner "Express" von gefälschten Briefen mit schweren Anschuldigungen gegen "Mr. Gay Germany"-Kandidaten berichtet, die im Vorfeld des Wettbewerbs an Vereine verschickt worden waren. Laut dem Boulevardblatt ermittelt das Kriminalkommissariat 34 in Aachen wegen Verleumdung. Küchen ist der einzige Teilnehmer aus dieser Region.

#1 RigolettoAnonym
  • 12.03.2023, 17:40h
  • Kann es sein, dass genau dieser Mr. Gay Germany so ein Catfish ist? Dieser Schönling kann, wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil der Community vertreten, mich ganz sicher nicht.

    Solche Wahlen sind an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten und somit überflüssig.
  • Antworten » | Direktlink »
#2 WhoCaresAnonym
  • 12.03.2023, 17:57h
  • Ist mir ehrlich gesagt sowas von egal. Brauch man überhaupt einen Mr. (Gay) Germany ? Am Ende bleibt es halt ein Schönheitswettbewerb genauso wie die Mr/Ms Germany Wahl. Ob jetzt eine Ms. Germany sich den Weltfrieden wünscht, nachdem sie zwischen Achterbahnen und Zuckerwatte im Europapark ein Krönchen aufgesetzt bekommt, oder ob ein Lukas als Mr. Gay Germany nun die Community repräsentiert, interessiert mich null. Klar seine Aussage ist etwas dumm, aber finde den shitstorm etwas übertrieben
  • Antworten » | Direktlink »
#3 SchonProfil
  • 12.03.2023, 18:27hFürth
  • Es gibt so Menschen. Als ich in den 90ern in einem LGBTI-Cafe ehrenamtlich gearbeitet habe, gab es auch mal einen Gast, der sich von mir nicht bedienen lies. Es musste eine männliche Bedienung kommen, um die Bestellung auf zu nehmen. Das ist so, und diese Menschen sind in der absoluten Minderheit.
  • Antworten » | Direktlink »
#4 PrideProfil
#5 FibuAnonym
#6 sicko_boAnonym
  • 12.03.2023, 20:34h
  • Die, die sich über die Äußerung so aufregen, scheinen kein Leben zu haben und dann legen sie ihm noch Worte in den Mund.
    Gibt genug Videos bei YouTube bei denen man sehen kann, wie stark durch Makeup das Aussehen einer Person verändern werden kann.
  • Antworten » | Direktlink »
#7 PeerAnonym
  • 12.03.2023, 21:10h
  • Antwort auf #5 von Fibu
  • Geht mir ähnlich.

    Sorry, aber manche sind scheinbar schon so sehr darauf trainiert, überall drauf zu achten, ob etwas nicht in Ordnung ist, dass sie bei jeder unbedachten Aussage gleich einen Shitstorm machen. Manche wirken auf mich wie Berufs-Aufreger, deren einziges Hobby das Aufregen ist. Wie früher die Rentner, die Autokennzeichen notierten, wenn jemand nur 4,50 m statt 5 m von der Einfahrt entfernt stand.

    Ja, man kann seine Aussage missverständlich interpretieren. Aber ich glaube nicht, dass sie so gemeint war. Und gilt da nicht "Im Zweifel für den Angeklagten"? Das war einfach nur eine flappsige, unüberlegte Äußerung eines jungen Mannes, der nicht auf das Haifischbecken der selbsternannten Moralapostel vorbereitet ist, die in jeder Aussage das Haar in der Suppe suchen.

    Fakt ist doch: es gibt nun mal Catfishing, Fake-Profile, Sockenpuppen, Bildfilter, etc. Klar sind nicht alle so, aber es gibt das. Und da hat er halt eine flappsige, unüberlegte Äußerung gemacht. So what. Es gibt echt Schlimmeres.

    Gibt es nicht Leute, die wir eher bekämpfen sollten als ihn? Die uns mehr schaden als er? Zum Beispiel die Politiker gewisser Parteien oder Priester, die uns für "todeswürdig" halten, etc. etc. etc.

    Man muss seine Aussagen nicht gut finden. Aber es gibt echt Schlimmeres als das und dann muss man darauf auch nicht so scharf reagieren. Aber wie gesagt: ich fürchte, manche sind schon so in der Empörungs-Spirale, dass sie jedes Wort, jede Formulierung, jeden Witz und jeden dummen Spruch so sezieren, bis sie wieder die Befriedigung bekommen, sich aufregen zu können.
  • Antworten » | Direktlink »
#8 Cassy CarringtonAnonym
  • 12.03.2023, 22:34h
  • Sicherlich waren seine Äußerungen nicht gerade schlau. Das Format des Mr Gay Germany ist höchtwahrscheinlich auch komplett aus der Zeit gefallen. Ich würde ihm aber nicht direkt so bösartig unterstellen er sei frauenfeindlich oder ähnliches. Er hat einfach daher geplappert, ja, ohne nachzudenken. Wer von uns hat mit Anfang 20 das nicht auch getan? Ich auf jeden Fall, zum Glück hat damals niemand eine Kamera drauf gehalten, sonst wäre ich heute auch gecancelt. Menschen machen Fehler, Menschen reden manchmal dummen Zeug, ohne Nachzudenken, vor allem wenn sie jung sind. Sie meinen es nicht unbedingt böse, ihnen fehlt nur die Erfahrung. Habt mit ihm als Person mehr Erbarmen und gebt ihm die Chance zu wachsen!
  • Antworten » | Direktlink »
#9 queergay
  • 13.03.2023, 04:00h
  • Eskalierende Vorwürfe zu einer Mücke, aus der wohl ein Elefant gemacht werden soll. Das ist hier mein Eindruck. Soll denn immer mehr jedes Wort und jeder Satz auf die Goldwaage gelegt werden?
    Reichlich übertrieben und irgendwie surreal ist das schon.
    Auch finde ich, dass viele abgeschminkte Menschen (w/m/d) tatsächlich anders aussehen als mit Schminke - und das nicht gerade zu ihrem Vorteil. Das ist einfach meine Sicht auf die Dinge und die ist eben so.
  • Antworten » | Direktlink »
#10 SchonProfil
  • 13.03.2023, 06:21hFürth
  • Antwort auf #6 von sicko_bo
  • Absolut! Bei einem deckenden Makeup malst Du die Augen, Wangen, Mund erst wieder auf, weil die weg sind.
    Nicht umsonst nennt man das bei Film/Theater "Maske".
    Natürlich werden die Farbpigmente und das Mikroplastik einmal pro Tag mit öligen Emulsionen abgewaschen und landen neben Medikamentenrückständen und Nitaten im Wasser.
  • Antworten » | Direktlink »

alle (neue zuerst) alle (chronologisch)