19 Kommentare
- 14.03.2023, 09:58h
- Genres beschränken sich leider auf:
Drama, Drama, Drama, Dokumentarfilm, Drama, Dokumentarfilm, Spielfilm (Beschreibung zeigt dann: Drama light), Dokumentarfilm, Porno, Komödie, Drama, Dokumentarfilm...
Achso, ja, Romantik.
Keine Fantasy, keine SciFi.
Die Unterkategorien unterteilen sich wie folgt: Schwul, lesbisch, schwul, schwul (Pornokategorie 1), schwul (Pornokategorie 2), lesbisch, lesbisch, schwul (Pornokategorie 3), "alle Farben des Regenbogens".
Die "Farben des Regenbogens", was wohl heíßen soll "hier denken wir großzügigerweise auch an Leute, die nicht 100% cis sind" haben eine Genderqueer-Unterkategorie, da gibt es dann 8x Drama und 5x Dokumentarfilm. Trans* als eigene Kategorie kommt nicht vor, was eine sehr politische Ansage ist. Dafür findet sich dort auch Travestie, die aus meiner Sicht eher typisch schwule Subkultur ist als das, was ich mir unter Genderqueerness vorstellen würde, die auch Menschen ohne Penis umfassen müsste (danach sieht es den Titelbildern nach aber erstmal nicht aus).
Suche nach: "transmännlich" - keine Ergebnisse.
Suche nach: "trans" - 3 Ergebnisse
Lola und das Meer (weiblich passende Person abgebildet, sieht nicht nach trans-masc aus)
Eine total normale Familie - sieht auf dem Bild nach einer trans Frau aus
Port Authority - in der Beschreibung trifft eine männliche Cisse auf eine attraktive Sie, die sich als trans* herausstellt. Also vermutlich trans-weiblich. Und natürlich ist das für die Cisse und das transfeindliche und total unwissende Publikum ein sehr großes Drama, auf eine Person zu treffen, die trans* ist.
Alle drei Treffer sind via Suche gelistet als "nicht verfügbar".
Wenigstens scheinen die Suchergebnisse für Menschen wie mich ehrlich gewesen zu sein - man existiert nicht.
Wobei, so richtig auch nicht. Bei "trans Frau" / "transfrau" wird auch nur einer der drei Treffer oben angezeigt. In wenigstens zwei der Dokumentarfilmen aus der Genderqueer-Kategorie, die bei der Suche nach "trans" nicht auftauchen, kommen andererseits auch transmännliche Figuren vor. Aber dann isses auch wieder richtig, die bei der Suche nach trans* oder gar transmaskulin/transmann/transmännlich nicht anzuzeigen, denn das sind nie Hauptfiguren, immer bloß mal so Einzelpersonen unter vielen.
Schlimmer als mein Nicht-Vorkommen und die mangelhafte Suchfunktion finde ich aber ehrlich gesagt die Kategorien, die über das typisch queere Sortiment nicht hinauskommen:
- Drama (aka Gewalt, Tod, Selbstmord und Emanzipationskämpfe, die verloren werden),
- Doku (aka Gewalt, Tod, Selbstmord und Emanzipationskämpfe, die gelegentlich nicht verloren wurden)
- Komödie (lachen wir mal über uns selbst, um uns von Gewalt, Tod, Selbstmord und den Emanzipationskämpfen abzulenken)
und abschließend das obligatorische
- Ficken in jugendfrei (Romantik)
- Ficken in nicht jugendfrei ("explizit") (immerhin 3X so viele Kategorien wie alle Travestiten und Transen gemeinsam, Glückwunsch)
Klar, für Action, Abenteuer, SciFi und Fantasy bräuchte man Budget, und außerdem kann man halt nichts machen - schwul oder lesbisch zu sein, oder trans-weiblich, bedeutet nunmal Pornos gucken und ansonsten Gewalt, Tod, Selbstmord und Emanzipationskämpfe, einfach nur leben kommt da nicht vor.
Meine Güte, ey, mein Leben besteht aus 3-10x die Woche misgendern- und deadnamen-lassen und ein paar Stunden die Woche aktivistisches Zeug in die Tastatur tippen, aber sogar in meinen Leben kommen Dinge ohne Drama-Potenzial vor.
Unterm Strich weiß ich nicht, was ich davon halten soll.
Aber okay. Ich bin halt weder cis-schwul noch eine cis-Lesbe und damit offenbar nicht das Zielpublikum. Queer meint halt >90% Cissen, wie üblich. Ehe ich in einem Film vorkommen müsste, bei dem "Drama", "Dokumentarfilm" oder "Komödie" drübersteht, komme ich persönlich lieber überhaupt nicht vor.
Und von der Seite her betrachtet passt es dann auch schon wieder. - |
- 14.03.2023, 10:30h
- Die Idee ist löblich, der Preis wäre für mich zu hoch. DVDs bekommt man hinterher geworfen, ich vermute die meisten Filme würde ich für nen 10 kaufen können. Wie hier schon richtig angemerkt wurde, wenn Salzgeber pleite ist sind die Filme weg oder wenn der Stream als unrentabel eingestellt wird. War doch letztes Jahr bei Playstation so, viele gekaufte Filme waren verschwunden, man hatte da einfach die Lizenzen nicht verlängert.
Ich bin da lieber bei Netflix und Disney wo ich deren Angebot für eine Grundgebühr ansehen kann und was da ist ist da. Netflix hat ne große Auswahl an queeren Filmen. Alles einzeln leihen oder kaufen zu müssen, nur um dann ein Film zu sehen, da würde ich dann eher das hiesige Kulturkino unterstützen und da hingehen. - |
- 14.03.2023, 10:33h
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*Daumenhoch* Ich stimme dir absolut zu.
Und wer hats kaputtgemacht: Netflix und Amazon.
Und die Leute fallen darauf rein. - |
- 14.03.2023, 10:39h
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Ich weiß jetzt nicht, was genau Netflix und Amazon (auch wenn ich beide nicht leiden kann; und packt den Maus-Konzern mit seinem Disney+ noch dazu) "kaputt" gemacht haben sollen, aber digitale Kopien gibt es nach wie vor problemlos zu kaufen. Auch Produktionen im Verleih von Salzgeber. Werft bitte nicht Streamingplattformen mit digitalen Käufen durcheinander - das sind, wie im Musikbereich auch, zwei gänzlich unterschiedliche Vertriebsformen.
Meine Lieblingsfilme und -serien kaufe ich (digital).
Das, was mich vielleicht mal zum Reingucken interessiert (oder zum Test, ob sich der Kauf lohnt), streame ich. - |
- 14.03.2023, 10:40h
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Ich muss sagen, ich hätte auch gern ein ausführliches Statement dazu, wie viel Aufwand man für die IT-Sicherheit betreibt.
Das ist bei mir nämlich so ein Grund, um kleinere Shops jeglicher Art einen Bogen zu machen: Man hat wenig Geld, also bezahlt man an IT nur das Minimum, und das bedeutet, dass man vermutlich nicht gerade jemanden eingekauft hat, der in Sachen Datensicherheit die best practices 1. kennt und 2. auch genug Zeit bekommt, die vernünftig zu implementieren.
Da die Kund*innenliste speziell bei diesem Service am Ende aber eine Liste marginalisierter Menschen ist, wäre mir persönlich schon wichtig, dass dahingehend Aufwand betrieben wird, weil, da brauchst du nichtmal unbedingt einen autoritären Staat dahinter, wenn du miese IT-Sicherheit hast, reichen ein paar queerfeindliche Hacker und du bekommst eine Liste mit Kreditkarten von Schwulen und Lesben ins Darknet, samt Erpressungspotenzial, falls Leute dabei sind, die es nicht gebrauchen könnten, wenn jemand leakt, welche Filme der Kategorien "Soldaten, Cops und co." sie in den letzten drei Monaten gekauft und angesehen haben.
Die Datenschutzerklärung gibt keine Auskünfte darüber, wo die Server stehen, auf denen die Daten verarbeitet werden.
Es gibt lediglich den Hinweis:
"Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht."
Unten auf der Seite gibt es nun aber den Verweis "bereitgestellt von Shift72".
Folgt man dem Link, trifft man auf eine englischsprachige Seite aus Neuseeland, die u.a. mit weitgehenden Google-Analytics, Facebook Pixel und "Customer insights" wirbt, was auch immer das konkret heißen soll.
Google Analytics heißt schonmal Weiterleitung an Server von Google. Der Teil steht in der Datenschutzerklärung von Salzgeber Club selbst nicht drin. Ist also die Frage, ob man diese Funktionen bewusst deaktiviert hat oder nicht. Ich gehe mal davon aus, dass man die Analytics nutzt, man muss nämlich aktiv dafür sorgen, dass das nicht passiert, und schließlich möchte man hier etwas verkaufen, will also vermutlich Statistiken haben etc., also wird man es nicht deaktivieren.
Das ist aber nunmal Datenverarbeitung, und ein Statement dazu findet sich in der Datenschutzerklärung nicht.
Zählt "Shift72" jetzt als "Dritte", die Daten bekommen, oder betrachtet man das als "intern"?
In der Cookierichtlinie steht was von Datennutzung Dritter. Laut der "Weitergabe an Dritte"-Passage dürfte es die eigentlich nicht geben.
Zahlung und Verarbeitung von Kreditkartendaten erfolgt via Stripe, und Kreditkarte ist die einzige Zahlungsweise.
Zu recherchieren, wie Stripe mit Daten umgeht, habe ich jetzt nicht die Zeit, ist aber auch ein kommerzielles Unternehmen.
Exkurs zur Verwendung von Stripe:
"Datenschutzerklärung anpassen
Seitenbetreiber müssen in ihrer Datenschutzerklärung aufführen,
warum Stripe personenbezogene Daten erhält,
wie lange Stripe diese speichert,
wie Stripe die Daten verwendet und
welche Rechtsgrundlage das erlaubt.
Diese Pflichten schreibt Art. 13 DSGVO vor."
Quelle:
www.e-recht24.de/dsg/12735-stripe.html
Dass Stripe zum Einsatz kommt, erfahre ich in der Datenschutzrichtlinie genausowenig wie irgendetwas über Google Analytics - für das Erste muss ich in die Nutzungsbedingungen schauen, für die Google Analytics, die vermutlich stattfinden, muss ich extern nachlesen.
Der Stand der Datenschutzerklärung ist dann auch noch angegeben mit "Juni 2022". Piorität scheint das Thema insgesamt nicht zu sein. Ich habe mich für den Betrieb meines Blogs damals über Datenschutzrecht offenbar gründlicher informiert als man es hier für das Betreiben eines Filmportals für nötig erachtet - und dabei habe ich nichtmal Klarnameninformationen von irgendwem verarbeitet.
Ich verstehe das schon, man hat kein Geld für Expert*innen, also bestellt man was im Ausland und denkt nicht weiter drüber nach. In der queeren Community hat niemand Geld, für queere Filme gibt es auch kein Geld, ist auch so.
Andererseits gibt es gar nicht so wenige Leute mit IT-Wissen, die irgendwie LGBT*IQA sind. Die Seite sieht für mich nicht danach aus, dass man sich die Mühe gemacht hätte, sich von der Seite Feedback zu holen.
Maßgeblich für die DSGVO ist übrigens, dass man sich an ein deutschsprachiges Publikum richtet. Da kommt man besonders als deutscher Anbieter nicht drumherum, indem man einen Server in Neeseeland mietet (sofern das hier der Fall ist, ganz schlau werde ich aus den Informationen nicht).
Bitteschön, halbe Stunde Gratisrecherche für euch. Lasst eure Datenschutzrichtlinie von einer Fachperson schreiben und holt euch Feedback von jemandem mit Wissen über IT-Sicherheit. Bitte. - |
- 14.03.2023, 11:07h
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Meine Bemerkung bezog sich auf Videotheken. Und die sind leider ausgestorben.
Die Blue-Ray und DVD sterben auch aus, weil keiner Lust mehr hat analog zu shoppen (aus welchem Grund auch immer). Es macht kein Unterschied, ob Digicopy oder Streaming daran schuld sind.
Ich vermute ich bin mit dieser Meinung hier (fast) allein. - |
- 14.03.2023, 11:26h
- Videotheken sind halt überflüssig geworden. Das ist halt der Wandel der Zeit, die bösen Streaminganbieter haben das natürlich voran getrieben. Aber letztlich solltest du eher dem Internet die Schuld geben. Durch Raubkopien im Netz haben die Studios ja sehr viel schneller Filme auf Dvd gebracht, so war der große Vorteil der Leihgeschäfte weg. Streams hab das nur brschleunigt und wenn ich an meine alte Videothek denke ist es nicht sonderlich schlimm. Der saß immer nur da und hat playstation gezockt. Ich habe nie verstanden warum man da nicht auch Chips, Popcorn und Cola kaufen konnte, halt alles für einen Filmabend.
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- 14.03.2023, 13:26h
- Videotheken zum Ausleihen und der Verkauf von DVD, Blue-Ray sterben aus, weil sich zu Hause mittlerweile "der Müll" sammelt. Und die Frage ist irgendwann wohin damit. Ich habe inzwischen meine schwulen DVD auf Festplatte gespeichert, wenn ich Zeit und Lust habe kommen die ca 450 weiteren filme dran. Das nächste ist die Frage, wie ich was gucken will? Und gerade die hochdigitalisierten Produktion sind selbst auf einem 42-Zöller eine Katastrophe. Das wirkt erst so richtig auf einer großen Leinwand und mindestens THX.
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- 14.03.2023, 15:06h
- Ich sehe es eher so dass ich nicht komplett vom Internet abhängig sein möchte. Alexa ist für viele inzwischen Uhr, Radio und Fernbedienung, man hört Musik nur noch im Stream, Filme nur noch virtuell, gelesen wird auf dem Tablett, die Konsole läuft auch nur online und sollte das Internet mal ausfallen wird es plötzlich sehr ruhig.
So gut die Idee von Salzgeber sein mag, auch neue Filmprojekte damit zu unterstützen, mir ist das Angebot zu einseitig und die zeitliche Begrenzung zu knapp bzw dafür dann zu teuer. Ein virtuellen Kauf schließe ich wegen dem aufgeführten für mich aus. - |
Das hat mich damals bei maxdome nämlich schon maßlos geärgert. Da glaubt man einen Film zu kaufen und besitzt ihn anschließend gar nicht. Ich kann ihn nicht offline gucken, in meiner Mediathek speichern und bin auf das Wohlwollen Dritter und eine funktionierende Internetverbindung angewiesen.
Ich vermisse die gute alte Zeit, in der die Videothek um die Ecke Filme für einen fairen Preis angeboten hat.
Seid wenigstens so ehrlich und nennt es "Dauerleihgabe". Verkaufen im eigentlichen Sinne will Salzgeber eine digitale Kopie offensichtlich nicht.