Die Hannoveraner Polizei griff am Sonntagabend im Anschluss an einen Gottesdienst ein (Bild: René Mentschke / flickr)
Vor einer Kirche in Hannovers Südstadt hat ein 47-jähriger Mann einen 43-jährigen schwulen Gottesdienstbesucher wegen seiner sexuellen Orientierung beleidigt und ihn durch eine Ohrfeige leicht verletzt. Laut Polizeibericht ereignete sich der Vorfall am Sonntagmittag gegen 12.15 Uhr vor einem Kirchengebäude in der Sallstraße.
Das Opfer verließ demnach die Kirche, davor wartete bereits der Täter. Dieser begann nach Behördenangaben direkt damit, sein Gegenüber lautstark mit schwulenfeindlichen Parolen und diffamierenden Äußerungen zu seiner sexuellen Orientierung zu beleidigen. Die Sallstraße war zu diesem Zeitpunkt stark besucht und die Anfeindungen damit weitreichend für die Öffentlichkeit wahrnehmbar.
Als der 43-Jährige den Homo-Hasser darum bat, diese herabwürdigenden Sprüche zu unterlassen, wurde er von ihm geohrfeigt. Im weiteren Verlauf kam es laut Polizei "zu einer wechselseitigen Körperverletzung" zwischen den beiden Männern. Der homophobe 47-Jährige beleidigte demnach zudem eine vor Ort eingesetzte Polizeibeamtin. Aufgrund seines entwürdigenden und aggressiven Verhaltens bekam der Mann einen Platzverweis ausgesprochen, welchem er nach mehrfacher Aufforderung auch nachkam.
Auch Opfer droht Strafverfahren
Gegen den 47-Jährigen wurden Ermittlungen wegen Volksverhetzung, verhetzender Beleidigung, Beleidigung und Körperverletzung eingeleitet. Auch den 43-jährigen Schwulen erwartet ein Strafverfahren, allerdings nur wegen einfacher Körperverletzung. Da die Tat aufgrund queerfeindlicher Hintergründe wohl aus Hass begangen wurde, ermittelt der Staatsschutz des Zentralen Kriminaldienstes Hannover in diesem Fall.
"Wir als Polizei Hannover sind in diesen Fällen ansprechbar und sichtbar", erklärte Leon Dietrich, die Ansprechperson für LSBTIQ der Polizeidirektion Hannover. "Betroffenen von queerfeindlicher Hassgewalt stehen wir vertrauensvoll und beratend zur Seite." Bei ähnliches Situationen stehe er "beratend und begleitend" unter (0511) 109-1076 zur Verfügung. (pm/cw)
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Wie traurig und bedauerlich, daß die umstehenden Personen nichts unternahmen um dem Beleidigten zur Seite zu stehen.
Na, der 47 Jährige hatte Glück , daß ich da nicht vor Ort war!