Die Party für den diesjährigen Mr.-Gay-Germany-Wettbewerb ist vorbei (Bild: Joyn / Marc Rehbeck)
Wer "G-A-Y: Mr. Gay Germany" noch nicht angeschaut hat, wird wohl keine Chance mehr bekommen: Die zehnteilige Realityshow ist nicht mehr auf Joyn verfügbar, auch nicht für Abonnent*innen. Damit zieht der Streaminganbieter von ProSiebenSat.1 Konsequenzen aus einer Reihe von Vorwürfen.
Nix zu sehen – Joyn hat die Sendung kommentarlos rausgenommen
Bereits vor wenigen Tagen teilte Joyn mit, dass die "die rechtmäßige Wahl" des Siegers Lukas Küchen in Zweifel gezogen worden sei. Außerdem gab es wegen frauenfeindlichen Videos Kritik an Küchen (queer.de berichtete).
"Leider gibt es inzwischen Zweifel am fairen Ablauf des Auswahlprozesses, die wir nach interner Prüfung nicht vollständig aufklären können", so Joyn am Dienstag gegenüber der "Bild"-Zeitung. So seien möglicherweise Juroren mit dem späteren Sieger befreundet gewesen. Zudem seien Vorwürfe laut geworden, wonach Bewertungen nachträglich angepasst worden seien.
"Mr. Gay Germany"-Chef Patrick Dähmlow versteht auf Anfrage des Boulevardblatts die Aufregung nicht: "Für uns ist die Entscheidung, die Sendung vorerst runterzunehmen, nicht nachvollziehbar und wir versichern, dass die Wahl im Rahmen des Regelwerks wie jedes Jahr fair und mit den elf Juroren abgesprochen durchgeführt wurde."
Lukas Küchen dementiert Klüngelei
Auch Sieger Lukas Küchen dementierte die Vorwürfe. Er habe eben drei der Juroren aus der Kölner Szene gekannt. Dähmlow ergänzte, in einer Stadt wie Köln sei so etwas "ganz normal".
Die "Mr. Gay Germany"-Wahl war dieses Jahr zum ersten Mal von Kameras mitverfolgt und als Realityshow gezeigt worden. Die Show wurde in einer Villa im spanischen Sitges aufgezeichnet. Der Sieger sollte laut den Veranstaltern "Sprachrohr der gesamten queeren Community" sein.
Zuletzt hat es online viel Kritik an dem Sieger gegeben. Küchen veröffentlichte daher am Wochenende auf TikTok ein Video, in dem er Hassbotschaften gegen ihn veröffentlichte und erklärte: "Gib Hass und Hetze im Netz keine Chance!" (cw)
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Lukas war ja letztes Jahr auch in der Jury und hat so den letztjährigen Sieger Max gekürt.
Allein das hatte schon ein echtes Geschmäckle.
Die Kriterien für die Schleifchen-Vergabe war intransparent und die Aussage, nicht der mit den meisten Schleifen gewinnt automatisch auch problematisch, denn so konnte man das als Zuschauer Null nachvollziehen. Ja wer gewinnt denn dann sonst? Und warum gibt es dann überhaupt die Schleifchen?
Klar, solange die ganze Chose offline war, war Kölscher Klüngel at its best möglich, das geht nun leider in der Öffentlichkeit nicht mehr.
Ab jetzt ist es dann wohl wieder offline.