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Heimkino

Schönheit und queere Freiräume im Osten

Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" ist eine hinreißende Hommage an die DDR- Modeavantgarde, geprägt durch die legendäre Kultur- und Modezeitschrift "Sibylle".


Marlene Burow (r.) als Suzie und Sabin Tambrea als der schwule Rudi in dem Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (Bild: Leonine Studios)
  • 18. März 2023, 06:38h, noch kein Kommentar

Im Sommer 1989 fliegt Suzie (Marlene Burow) kurz vor dem Abitur von der Schule. Statt zu studieren, muss sie sich nun als Arbeiterin in der sozialistischen Produktion bewähren. Ein zufälliges Foto öffnet ihr unverhofft die Tür in die glamouröse Welt der Mode von VHB Exquisit und des Modejournals "Sibylle". Suzie taucht ein in die schillernde Subkultur des Ostberliner Undergrounds, wo der extravagante schwule Rudi (Sabin Tambrea) ihr den "aufrechten Gang" beibringt. Sie verliebt sich in den rebellischen Fotografen Coyote (David Schütter) und erlebt die Freiheit, von der sie immer geträumt hat. Doch alles hat seinen Preis: Was ist es Suzie wert, ihren Traum zu leben?

Ein Stück DDR-Zeitgeschichte


"In einem Land, das es nicht mehr gibt" ist auf DVD, Blu-ray und digital erschienen

Mitreißend, spannend und mit viel Liebe zum Detail verfilmte Regisseurin Aelrun Goette ein Stück DDR-Zeitgeschichte, das auch auf eigenen Erlebnissen beruht: "In einem Land, das es nicht mehr gibt" entführt in eine faszinierende, für viele völlig unbekannte Welt: die Modeszene der DDR. Von der legendären Kultur- und Modezeitschrift "Sibylle", die mit beeindruckenden Fotoreportagen ein starkes und selbstbewusstes Frauen- und Schönheitsbild prägte, über die Luxusmarke Exquisit, die international für Aufmerksamkeit sorgte, bis hin zur Subkultur, wo kreative Freigeister Kollektionen aus Duschvorhängen entwarfen und mit fantasievollen Modenschauen ihren ganz eigenen Widerstand ausdrückten. Goette erzählt in ihrem Film von kreativen Nischen in der DDR, in denen wilde Freiheit gegen alle Widerstände lebendig war.

"In einem Land, das es nicht mehr gibt" von Aelrun Goette (Deutscher Filmpreis für "Die Kinder sind tot", Grimme Preis für "Unter dem Eis" und "Keine Angst") erzählt von Schönheit im Osten, von stillen Sehnsüchten und ausgelebten Träumen. Und von einer jungen Frau, die auf der Suche nach sich selbst ein Gefühl von Freiheit findet, das ihr zur Heimat wird (Filmkritik von Verena Schmitt-Roschmann).

"In einem Land, das es nicht mehr gibt" basiert auf wahren Begebenheiten: Aelrun Goette wurde Ende der 1980er Jahre auf der Straße in Ostberlin als "Mannequin" entdeckt. Sie modelte für den VHB Exquisit und stand für die "Sibylle" vor der Kamera. (cw/pm)

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