Um die 30 Extremisten sollen das Büro von Transparency International gestürmt haben (Bild: Elvir Peleevi / twitter)
Gewalttätige Extremisten haben am Samstagabend in der bosnischen Serben-Republik (RS) mehrere LGBTI-Aktivist*innen und Journalist*innen angegriffen. Bei der tätlichen Attacke im Zentrum der RS-Hauptstadt Banja Luka wurden drei Menschen verletzt und im Krankenhaus behandelt, berichtete das Nachrichtenportal "klix.ba" unter Berufung auf Augenzeugen.
Den Berichten nach sei die Polizei vor Ort gewesen, habe aber dem Treiben der rund 30 Extremisten tatenlos zugesehen. Diese stürmten die Veranstaltung mehrerer Gruppen im Büro der Organisation Transparency International, bei dem die Organisator*innen des Bosnian-Herzegovinian Pride unter anderem ihre Pläne für den CSD in Sarajewo im Sommer vorstellen wollten. Zuvor hatten die Behörden die seit Tagen in öffentlicher Debatte angegriffene Veranstaltung untersagt mit dem Hinweis, nicht für die Sicherheit garantieren zu können.
In der örtlichen LBGT-Community hatte man schon zuvor beklagt, dass der bosnisch-serbische Präsident Milorad Dodik gegen die Aktivitäten der queeren Aktivist*innen gehetzt hatte. Der glühende serbische Nationalist und Freund Russlands bemüht sich außerdem seit Jahren, die RS aus dem bosnischen Staat abzuspalten. In Banja Luka waren zudem in den letzten Tagen queerfeindliche Aufkleber aufgetaucht.
In der Stadt waren Medienberichten zufolge erst vor wenigen Tagen Teilnehmende der Demonstration zum Internationalen Frauentag von mehreren Jugendlichen angegriffen worden, die sich über eine mitgeführte Regenbogenflagge empört hatten. (cw/dpa)