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- 21. März 2006 2 Min.
Ein Schüler aus Wisconsin ist wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" bestraft worden. Er war im Fummel zum Schulball gekommen.
Von Dennis Klein
Kerry Lofy besucht die 12. Klasse der Badger High School in Wisconsin – einem US-Staat, in dem sich normalerweise Hase und Igel "gute Nacht" sagen. Er gibt an, weder schwul noch transsexuell zu sein, aber er hasst, dass Mädels immer im Kleid zum Schulball kommen dürfen. Und er darf das nicht. Also zwängte er sich vergangene Woche ein schickes schwarzes Kleid und suchte sich als Accessoire eine geschmackvolle Handtasche aus. Eine wuschelige Perücke aufgesetzt – fertig ist der Drag-Traum. Zur alljährlichen "School Prom" – die in unzähligen US-Tennie-Filmen zelebriert wird – ging er dann mit seinem schwulen Kumpel. Dort war man aber gar nicht begeistert.
Eine Woche lang wurde der kesse 18-Jährige, der bei jedem Karnevalsverein hochwillkommen wäre, vom Unterricht suspendiert. Zudem hat ihm die örtliche Polizei einen Strafzettel verpasst: Er muss 250 Dollar wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" berappen. Allerdings will er im Gericht auf "nicht schuldig" plädieren und hofft, dass ein Richter mit etwas mehr Sinn für Humor ihm die Strafe erlässt.
"Die Dinge sind etwas aus dem Ruder gelaufen", erzählt Lofy einer Lokalzeitung. Die High School will lieber keinerlei Kommentar zu dieser Angelegenheit abgeben. Lofy sagt, die Schule habe kein Problem damit, dass zwei Jungs zusammen zum Schulball gehen. Ein Lehrer hätte ihn allerdings gewarnt, dass er nicht als Frau kommen könne. Schon im vergangenen Jahr hatte er im Stil von Pepe Nietnagel die Pauker provoziert: Damals war er in einem gewöhnungsbedürftigen Smoking gekommen. Er hatte das Kleidungsstück selbst aus Isolierband gebaut.
21. März 2006














