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Zivilstandsregister

Statistik: Queere Zahlen aus der Schweiz

Seit 2022 sind in der Schweiz gleichgeschlechtliche Eheschließungen und Änderungen des Geschlechtseintrags möglich. Nun veröffentlichte das Bundesamt für Statistik erste aufschlussreiche Ergebnisse.


Symbolbild: Eine Schweizer Fahne liegt auf einer Art Regenbogenflagge (Bild: IMAGO / Panthermedia)

  • 21. März 2023, 05:10h 1 3 Min.

In der Schweiz sind sowohl die Ehe für alle als auch die Möglichkeit, den Geschlechtseintrag im Personenstandsregister zu ändern, im Jahr 2022 in Kraft getreten. Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember haben 749 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet, 2.234 Paare ließen ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln. Zudem wurden bei den Schweizer Zivilstandsämtern zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2022 insgesamt 1.171 Änderungen des Geschlechtseintrags registriert.

Das zeigen die ersten, auf dem Zivilstandsregister beruhenden provisorischen Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2022. Im Folgenden die aufschlussreichen Ergebnisse im Detail.

Ehe für alle

Am 1. Juli 2022 ist in der Schweiz die Ehe für alle in Kraft getreten. Bis am 31. Dezember 2022 wurden 749 gleichgeschlechtliche Ehen registriert; 394 waren Männerpaare (53%), 355 Frauenpaare (47%). Zwei Drittel dieser Ehen wurden in der Großregion Zürich, in der Genferseeregion und im Espace Mittelland geschlossen. In den beiden ersten Regionen gaben sich mehr Männerpaare das Ja-Wort als Frauenpaare (Zürich: 59%; Genferseeregion: 61%). Im Espace Mittelland waren hingegen Frauenpaare in der Mehrzahl (63% gegenüber 37% Männerpaare).

Mit dem Inkrafttreten der Gesetzesänderung können eingetragene Partnerschaften mittels gemeinsamer Erklärung beim Zivilstandsamt in eine Ehe umgewandelt werden. Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2022 wurden 2.234 Unwandlungsgesuche gestellt, 60% (1.337) stammten von Männerpaaren. 30% der Umwandlungen einer eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe wurden allein in der Großregion Zürich beantragt, wobei deutlich mehr Gesuche von Männerpaaren gestellt wurden. Der Espace Mittelland, die Genferseeregion und die Nordwestschweiz folgten mit 403, 342 bzw. 337 Anträgen.

Die eingetragene Partnerschaft war seit ihrem Inkrafttreten (2007) bei Männern stets beliebter als bei Frauen. Dies erklärt teilweise, warum mehr Männerpaare eine Umwandlung der eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe beantragen als Frauenpaare.

Änderung des Geschlechtseintrags

Seit dem 1. Januar 2022 kann jede in der Schweiz wohnhafte Person den Geschlechtseintrag auf administrativer Ebene ändern lassen, indem sie beim Zivilstandsamt einen entsprechenden Antrag stellt. Gemäß des im Schweizer Gesetz verankerten binären Geschlechtermodells ist die Wahl allerdings auf die Kategorien "männlich" und "weiblich" beschränkt.

Bis Ende 2022 wurden bei den Zivilstandsämtern 1.171 Änderungen des Geschlechtseintrags vorgenommen. 616 Einträge im Personenstandsregister wurden von Mann in Frau (53%) und 555 von Frau in Mann (47%) geändert. Die meisten Änderungen wurden in der Genferseeregion, im Espace Mittelland und in der Großregion Zürich verzeichnet (276, 251 bzw. 219). Während in der Genferseeregion, in der Ostschweiz und im Tessin gleich viele trans Frauen und Männer im Personenstandsregister ihren Geschlechtseintrag änderten, waren es in der Großregion Zürich, im Espace Mittelland, in der Nordwestschweiz und in der Zentralschweiz mehr trans Frauen.

2022 stammten die meisten Anträge für eine Änderung des Geschlechtseintrags von 15- bis 24-Jährigen (622, d.h. 53% aller registrierten Geschlechtsänderungen). Darauf folgen die 25- bis 29-Jährigen und die 30- bis 34-Jährigen mit 196 bzw. 96 Anträgen. 39 Personen, die ihr Geschlecht im Personenstandsregister ändern ließen, waren jünger als 15 Jahre, und niemand älter als 79 Jahre. Bei den Personen unter 15 Jahren und den 15- bis 19-Jährigen haben mehr trans Männer ihren Geschlechtseintrag geändert, in allen anderen Altersklassen war es umgekehrt. (cw/pm)