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US-Wahlkampf
Trump stellt die Heterosexualität von Konkurrent DeSantis infrage
Rund 20 Monate vor dem nächsten Urnengang wird der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf schon richtig schmutzig.

Gage Skidmore / flickr) Ron DeSantis wird als schärfster Konkurrent von Donald Trump in den Vorwahlen gehandelt (Bild:
- 21. März 2023, 12:44h 3 Min.
Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit einem aggressiven Tweet seinen voraussichtlichen Kontrahenten Ron DeSantis attackiert. Der Gouverneur von Florida werde "wohl bald etwas über FALSCHE BESCHULDIGUNGEN und FAKE-STORYS herausfinden, wenn er älter, weiser und bekannter wird, wenn er unfair und illegal von einer Frau, sogar einer 'minderjährigen' Klassenkameradin (oder vielleicht einem Mann!) attackiert wird", schrieb der frühere US-Präsident auf seiner Twitter-Kopie Truth Social. Mit seinen Bemerkungen "hinterfragt Trump DeSantis' Sexualität und geht wieder mit seinem Groomer-Vorwurf hausieren", kommentierte dazu das Politik-Magazin "Mediaite". Dadurch hinterlasse der 76-Jährige "verbrannte Erde".
Zu seinem Kommentar verlinkte Trump einen Artikel, in dem Gerüchte über DeSantis weiterverbreitet werden. Konkret geht es darum, dass der Gouverneur in seiner Tätigkeit als Highschool-Lehrer mit Frauen, die jünger als 21 Jahre waren und damit keinen Alkohol trinken durften, "gefeiert" habe.

Anlass für die Attacke von Trump sind offenbar seine eigenen juristischen Probleme, die sich um einen von ihm abgestrittenen Kontakt mit einer Pornodarstellerin drehen. Kürzlich erklärte der Politiker, dass er wohl bald verhaftet werden würde: "Der haushoch führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächste Woche festgenommen werden. Protestiert, holt euch unsere Nation zurück!", so Trump am Samstag auf Truth Social. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die derzeit eine Datingshow für schwule Dilfs moderiert (queer.de berichtete). Eine Jury entscheidet in diesen Tagen über eine Anklage.
Trump wittert wieder eine "Hexenjagd"
An Daniels sollen vor der Präsidentschaftswahl vor sechseinhalb Jahren 130.000 Dollar geflossen sein, damit sie nichts über einen sexuellen Kontakt mit dem rechten Politiker verrät. Das Geld soll aus der Wahlkampfkasse Trumps stammen – und die Zahlung verstieß laut der Staatsanwaltschaft New York gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung. Trump warf der Staatsanwaltschaft in den letzten Tagen in einer Reihe von Tweets vor, politisch im Sinne der Demokraten zu agieren und eine "Hexenjagd" gegen ihn zu betreiben. Führende Republikanerinnen und Republikaner stellten sich hinter diese Äußerung des Ex-Präsidenten.

Donald Trump will 2024 erneut zur Präsidentschaftswahl antreten (Bild: The White House / Shealah Craighead)
DeSantis hat – anders als Trump – seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2024 noch nicht erklärt. Ihm werden aber beste Chancen eingeräumt, gegen den in der Basis immer noch sehr beliebten Trump in den im Januar 2024 startenden republikanischen Vorwahlen zu gewinnen. Für queere Organisationen ist DeSantis hingegen keine gute Alternative, da er wie der Ex-Präsident mit Queerfeindlichkeit um Stimmen wirbt. So unterschrieb er vor einem Jahr das "Don't Say Gay"-Gesetz in Florida, das die Behandlung queerer Themen an Schulen bis zur zwölften Klasse einschränkt oder verbietet (queer.de berichtete).
Ihre Kandidatur angekündigt haben neben Trump bislang nur Nikki Haley, die frühere US-Botschafter bei der UN, und der Unternehmer Vivek Ramaswamy. Beide haben zuletzt wiederholt mit transfeindlichen Äußerungen um Stimmen geworben. Sowohl Haley als auch Ramaswamy werden nur Außenseiterchancen eingeräumt. (dk)

Trump ist SO stark von sich überzeugt, dass ihm zuzurechnen wäre, dass er einfach eine eigene gründet Partei gründet. Trump wird von Emotionen kontrolliert und nichts anderes.
Er hat so starke loyale Anhänger, die würden ihm überall folgen. Und das könnte am Ende wahrscheinlich den Dems zum Sieg verhelfen.
Gegen DeSantis alleine sehe ich bei den Dems derzeit leider sehr schlechte Karten. Ich will nicht mal daran denken.