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Hass

Nach Amoklauf von Nashville: Konservative machen pauschal trans Menschen verantwortlich

In sozialen Medien nutzen US-Konservative das Schulmassaker von Nashville für eine neue Attacke auf die LGBTI-Community: Nicht der liberale Umgang mit Waffen, sondern die Existenz von trans Menschen sei schuld am Amoklauf.


Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene lässt keine Gelegenheit aus, um gegen die queere Community Stimmung zu machen – nicht einmal die Tragödie von Nashville (Bild: United States Congress)

  • 28. März 2023, 13:48h 24 3 Min.

Das Massaker an einer christlichen Schule in Nashville mit sechs Toten war am Montag nach Polizeiangaben von einem 28-jährigen trans Mann aus Nashville mit noch weiblichem Geschlechtseintrag verübt worden (queer.de berichtete). Nur wenige Minuten, nachdem dies bekannt wurde, setzte in sozialen Medien pauschale Hetze gegen trans und andere queere Menschen ein.

Sogar aus der Mehrheitsfraktion im US-Repräsentantenhaus wurde die Geschlechtsidentität des Täters als Zeichen dafür angesehen, dass nicht Waffengesetze das Problem seien: "Wie viele Hormone wie Testosteron und Medikamente für Geisteskrankheiten hatte der trans Schütze von Nashville eingenommen? Alle können jetzt damit aufhören, Waffen die Schuld zu geben", erklärte etwa die queer­feindliche US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene. Die Republikanerin hatte trans Menschen zuvor schon für alle möglichen Dinge verantwortlich gemacht, etwa für die "Knappheit an Tampons". Ihr neuer Eintrag zum Nashville-Schützen wurde binnen 14 Stunden fast 10.000 Mal regetweetet.



Evan Kilgore, ein Kommentator für die rechtspopulistische Organisation Turning Point USA, erklärte auf Twitter: "Der Nashville-Schütze war ein geisteskranker Trans-Freak. Das sollte zeigen, wie wirr diese Leute im Kopf sind. Tragisch."



Andere arbeiten bereits an Verschwörungstheorien. So schrieb der Donald Trump Jr., der Sohn des letzten republikanischen US-Präsidenten: "Wie schnell wird diese schreckliche Nachricht über die Nashville-Schießerei von den Nachrichten verschwinden, da jetzt bekannt ist, dass der Täter trans ist?"



Diese Trump-Theorie wird von vielen queer­feindlichen Konservativen online aufgenommen. Einer schrieb etwa: "Die Schießerei in Nashville war ein antichristliches Hass­verbrechen, das von der linksradikalen Trans-Ideologie angespornt worden ist. Das heißt, die Medien werden es ignorieren." Tatsächlich berichten gegenwärtig alle amerikanischen Nachrichtensender ohne Unterbrechung über die Tat. Allerdings sind derartige Taten in den USA so zahlreich, dass sie in der Regel nach ein paar Tagen aus den Nachrichten verschwinden, unabhängig von der Geschlechtsidentität des Täters.

Statistiken zeigen, dass es sich bei Amokläufen eher um ein amerikanisches als ein queeres Problem handelt. So gab es laut "Population World Review" zwischen 2009 und 2018 in den USA 288 Amokläufe an Schulen, in Deutschland dagegen lediglich einen, obwohl der Stand der Anerkennung von LGBTI in beiden Ländern ähnlich ist.

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Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sind allein im Jahr 2020 in den Vereinigten Staaten rund 20.000 Menschen erschossen worden – das entspricht mehr als 50 pro Tag. Im selben Jahr waren demnach Schusswaffenverletzungen erstmals Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche im Land, noch vor Verkehrsunfällen. Laut dem Weißen Haus kamen in den vergangenen 20 Jahren mehr Schüler*innen durch Schusswaffen ums Leben als Polizist*innen und Soldat*innen im aktiven Dienst zusammen. (dk)

#1 AnoxAnonym
  • 28.03.2023, 14:19h
  • Ich kann es echt nicht mehr ertragen. Ob es um das Verbrechen in Hamburg geht, oder um die Kinder, die ein Mädchen erstochen haben, oder um jeden anderen Amokläufer..es wird diskutiert über das zu lasche Strafmaß, über mögliche psychische Krankheiten der Täter, über deren Bösartigkeit, und darüber, ob es härtere Waffengesetze und Kontrollen geben muss. Und natürlich wird auch über die Opfer geredet. Und darüber, das man doch bitte bitte weniger über die "Täter" reden sollte, die hätten soviel Aufmerksamkeit nicht verdient.
    Hat es in irgendeiner Nachrichtensendung, Artikel, Talkshow, oder in den (a)sozialen Medien jemanden gegeben, der fragte, WIE VERZWEIFELR diese "Täter" vielleicht waren? Ob sie lebenslanger Gehirnwäsche einer Sekte ausgeliefert waren, und somit diese Sekte der wahre Täter ist, oder ob Kinder von Mitschülern vielleicht extremst gemobbt, erpresst und gedemütigt wurden, Lehrer wegschauten, sie sich am Ende nur von diesem anderen Kind befreiten, das ihnen das antat, oder ob der Transmann in diesem aktuellen Fall vermutlich da lange Zeit Hass und Diskriminierung, vielleicht Gewalt und Bedrohungen erlitten hatte? Und er sich diesen Tätern hilflos ausgeliefert sah?
    Wann wird in der öffentlichen Debatte denn bitte mal darüber gesprochen, wie es überhaupt eine angeblich so um Menschenwohl besorgte Gesellschaft zulässt, dass unter ihren Augen jemand so leidet, so verzweifelt, dass er/sie keinen anderen Ausweg sieht, sich zu befreien, als durch so eine Tat?
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#2 fredinbkkkkkAnonym
#3 GemeinsamkeitenAnonym
  • 28.03.2023, 14:30h
  • Ach, die Frau ist so durch....

    Wieder ein (schätzungsweiser) weißer Mann zwischen 21 und 34 mit Zugang zu Waffen... das ist so die größte Gemeinsamkeit bei den ganzen Amokläufen !
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