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Baden-Württemberg
Wohlfahrtsverband fordert mehr Beratungsangebote für trans Menschen
Vor dem Transgender Day of Visibility stellt der Paritätische Wohlfahrtsverband die Forderung, sich mehr um geschlechtliche Minderheiten zu kümmern.

Der Paritätische-Landeschef Ulf Hartmann fordert mehr Hilfe für trans Menschen (Bild: Der Paritätische Baden-Württemberg)
- 29. März 2023, 10:00h 2 Min.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert mehr Beratungsangebote für trans Menschen. Sie stießen immer noch auf gesellschaftliche Widerstände und fühlten sich missachtet und nicht ernst genommen, sagte Verbandsvorstand Ulf Hartmann laut Mitteilung vom Mittwoch. "Sie sind häufig Opfer von Diskriminierung, Gewalt und Hasskriminalität."
Trans Jugendliche trauten sich aus Angst vor Ablehnung in ihrem Umfeld, Verlust von Freundschaften oder auch Mobbing in der Schule oft jahrelang nicht, sich zu outen. "Das ist psychisch schwer belastend und kann zu körperlichen Symptomatiken bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken führen", so Hartmann. Das psychosoziale Beratungsangebot müsse daher ausgebaut und steigende Gewalt und Feindseligkeiten gegen trans Menschen endlich als Hasskriminalität eingestuft werden, sagte Hartmann mit Blick auf den Internationalen Tag für die Sichtbarkeit von trans Personen an diesem Freitag.
Auch im Asylverfahren müssten die Belange stärker berücksichtigt und als Fluchtursache anerkannt werden. "Die Freiheit und der Schutz der geschlechtlichen Identität ist ein Menschenrecht und steht gleichzeitig für eine demokratische, offene, vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben und selbstbestimmt leben können", so Hartmann.
Laut dem Verband liegt der Anteil derer, die sich mit einem anderen als dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht identifizieren, in Deutschlands Bevölkerung bei etwa 0,5 Prozent. Daraus ergebe sich für Baden-Württemberg eine Zahl von etwa 53.000 trans Personen. Die Zahlen beruhen nach Worten einer Sprecherin auf Angaben aus dem Landesaktionsplan "Für Akzeptanz und gleiche Rechte". (dpa/cw)
