Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?45111

Ungarn

Erzbischof: Queere Menschen gefährlicher als "Islamisierung"

Gyula Márfi, bis 2019 Erzbischof im ungarischen Veszprém, macht muslimische und queere Menschen als Feindinnen und Feinde aus – letztere sind seiner Meinung nach aber gefährlicher.


Gyula Márfi weiß, wo der Feind steht… (Bild: Winterrose / wikipedia)

  • 29. März 2023, 11:25h 14 2 Min.

Der emeritierte Erzbischof Gyula Márfi aus Ungarn hat die Ehe für alle als "Kapitalverbrechen" bezeichnet und vor der Akzeptanz von queeren Menschen gewarnt. Das geht aus einem Interview im Magazin "Magyar Jelen" hervor, das bereits Ende Dezember geführt wurde, das aber jetzt auch in katholischen Magazinen in den USA und Deutschland verbreitet wird.

Der frühere Erzbischof von Veszprém (Wesprim) wurde gefragt, was die größere Gefahr für Ungarn und Europa sei – "Islamisierung und Einwanderung oder LGBTQ"? Seine Antwort: "Das ist schwierig zu entscheiden, aber wenn man eine Reihenfolge machen will, das letztere." Zwar sollten Christ*innen queere Menschen nicht verdammen, "aber einen Kult um sie zu machen ist eine Todsünde, die auch dem Naturgesetz widerspricht". Weiter erklärte der 79-Jährige, dass queere Menschen eine Gefahr für Kinder seien: "Einerseits dürfen sie nicht verwirrt werden über ihre Geschlechtsidentität und Orientierung durch die Medien, andererseits haben sie das Recht auf Mutter und Vater."

Márfi spielte damit auf das 2021 von der ungarischen Regierung beschlossene Gesetz gegen "Homo-Propaganda" an (queer.de berichtete).  Demnach ist die "Werbung" oder auch nur die Darstellung von Homosexualität oder Trans-Identität in Büchern, Filmen und anderen Medien, Werbekampagnen sowie Schulen nicht mehr erlaubt. Die Europäische Kommission hat deshalb Ungarn vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, weil das Gesetz "eindeutig Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung" diskriminiere (queer.de berichtete). Dies verstoße gegen die EU-Grundrechtecharta, an die sich alle Mitglieder der Union halten müssen.

Muslime als "Wölfe im Schafspelz"

In dem Interview machte Erzbischof Márfi auch pauschal Stimmung gegen Musliminnen und Muslime, denen er einen kollektiven Vernichtungszug vorwarf. So behauptete er, dass muslimische Menschen in Europa "Wölfe im Schafspelz" seien, die das Ziel hätten, das Christentum zu vernichten. "Wir sollten sie nicht nach Europa einladen und den Kontinent islamisieren lassen", so der Würdenträger.

Márfi war 1995 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Eger ernannt worden, 1997 wurde er zum Erzbischof von Veszprém befördert. 2019 gab er das Amt altersbedingt ab.

Die katholische Kirche gilt in Ungarn als einer der größten Unterstützer der rechtspopulistischen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán. 2021 lobte etwa der Chef der Bischofskonferenz, dass die Regierung mit ihrem Kurs lediglich "Ehe und Familie" schütze (queer.de berichtete). (dk)

#1 SebiAnonym
  • 29.03.2023, 11:37h
  • Die Kirche wird sich niemals ändern.

    Da hilft nur Kirchenaustritt:

    www.kirchenaustritt.de/

    Je schneller man diesen menschenverachtenden und unchristlichen Verein verlässt, desto besser...
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 tychiProfil
  • 29.03.2023, 12:31hIrgendwo im Nirgendwo
  • Man sollte Leute nie nach dem Aussehen beurteilen, ABER:

    Warum sehen die homophobsten katholischen Klerikalfunktionäre oft so aus, als ob sie selber das am liebsten tun, was sie anderen hasserfüllt vorwerfen?
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 Echter Christ DerAnonym
  • 29.03.2023, 12:40h
  • Ich mag es, wenn die christlichen Werte so offen verkündet werden. Da wird mensch immer gut daran erinnert, wo der Feind ist.

    Um Colin Firths Figur in "Kingsman" zu zitieren:
    "So Hail Satan - and have a lovely afternoon, madam."
  • Antworten »  |  Direktlink »