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"Die Verfolgung muss aufhören"

Katholische Kirche verurteilt queer­feindliches Gesetz in Uganda

Die deutsche Kirche appelliert an Uganda, ein extrem homosexuellenfeindliches Gesetz doch noch zu kippen – die Hoffnung dafür ist allerdings klein.


Weihbischof Ludger Schepers fordert ein Ende der Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung (Bild: Bistum Essen)

  • 6. April 2023, 12:38h 8 2 Min.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat das kürzlich erlassene Homosexuellen-Gesetz in Uganda verurteilt. "Die Verfolgung muss aufhören – nicht nur in Uganda, Nigeria, Russland, sondern überall in der Welt", forderte am Donnerstag der LGBTQ*-Beauftragte der Bischofskonferenz, der Essener Weihbischof Ludger Schepers.

Das ugandische Parlament hatte im März seine Gesetzgebung gegen sexuelle Minderheiten verschärft. Demnach können Menschen, die in dem ostafrikanischen Land homosexuelle Handlungen vollziehen oder Versuche homosexueller Handlungen nicht melden, mit sieben und zehn Jahren Haft oder hohen Geldstrafen belegt werden (queer.de berichtete). Homosexuellen, die sich "schwerer" Vergehen schuldig machen, droht im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe (queer.de berichtete). Welche Vergehen im Detail darunter fallen, konkretisierten die Parlamentarier*innen nicht.

"Die Menschenrechte gelten für alle"

"Als Kirche, die leider selbst auf eine lange Tradition der Queer-Feindlichkeit zurückblickt und gerade mühsam dabei ist, diese Haltung zu überwinden, dürfen wir angesichts solcher Maßnahmen nicht schweigen", sagte Schepers. "Die Menschenrechte gelten für alle. Erst jüngst hat Papst Franziskus klargestellt: Die Kriminalisierung von Homosexualität ist ungerecht." In dem angesprochenen Interview sprach sich Franziskus zwar gegen die staatliche Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung aus, bekräftigte aber gleichzeitig, dass gelebte Homosexualität immer eine Sünde sei (queer.de berichtete).

Auch der Chef der katholischen Kirche in Uganda hatte kürzlich erklärt, dass ihm das queerfeindliche Gesetz zu weit ginge (queer.de berichtete). Allerdings macht auch die ugandische Kirche seit Jahren Stimmung gegen queere Menschen – und lehnt generell die staatliche Verfolgung Homosexueller nicht ab.

Präsident Museveni: Homosexualität ist "eine große Bedrohung"

Hoffnungen auf ein Veto des neuen Gesetzes durch Präsident Yoweri Museveni sind in den letzten Tagen geschrumpft. So berichtet der britische "Guardian", dass der Staatschef erst am Sonntag gesagt hatte, Homosexualität sei "eine große Bedrohung und eine Gefahr für die Fortpflanzung der Menschheit". Zuvor sei eine vom Parlament und der amerikanischen evangelikalen Hassgruppe Family Watch International organisierte Konferenz abgehalten worden, bei der sich Delegierte aus 22 Ländern wie Sambia, Kenia und Sierra Leone über den Kampf gegen queere Menschen austauschten. Auch britische Parlamentsabgeordnete sollen der Konferenz beigewohnt haben.

Twitter / DaudiKabanda | Homophobe Rhetorik von Präsident Museveni
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Das Gesetz ist bislang noch nicht in Kraft getreten. Museveni hat noch bis nächsten Monat Zeit, es zu unterzeichnen. (dpa/dk)

#1 Bekannte TaktikAnonym
  • 06.04.2023, 17:29h
  • Die altbekannte Taktik:

    Dort, wo deren Hass nicht mehr ankommt, frisst man Kreide, um die Einnahmen und damit die eigene Macht und das eigene Luxusleben nicht zu gefährden.

    Aber wo das nicht nötig ist, zeigt die Kirche ihr wahres Gesicht.

    An dem Tag, wo die Kirchenvertreter in Uganda ihren Schäfchen sagen, dass Homosexualität nicht verachtenswert ist und dass sie die menschenverachtenden Pläne ihrer Regierung stoppen sollen, glaube ich der Kirche, dass sie sich ändern will. Vorher nicht.

    Der Vatikan bräuchte das nur anzuordnen. Aufgrund des monarchistischen Systems der Kirche, hätte das Wirkung. Macht er aber nicht. Weil das eben Taktik der Kirche ist, dort zu hetzen, wo es ankommt und dort Kreide zu fressen, wo Hetze nicht mehr ankommt.
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#2 QueerblickAnonym
  • 06.04.2023, 19:35h
  • "Die Verfolgung muss aufhören nicht nur in Uganda, Nigeria, Russland, sondern überall in der Welt". sagt der Essener Weihbischof Ludger Schepers. Klare Worte aus Deutschland und ein Schweigen aus dem Vatikan. Wenn der Papst sich nicht gegen dieses Gesetz in Uganda klar ausspricht so macht er sich für mich mitschuldig gegenüber den queeren Menschen in Uganda, weil hier Menschenrechte missachtet werden. Diese Situation zeigt dass es irgendwie unmöglich ist, dass die kath. Kirche, siehe Weltsynode, mit einer gleichen Geschwindigkeit und weltweitem Konsens zu gewissen Themen zu gelangen. Das Thema Homosexualität zeigt es ganz deutlich und die Haltung der kath. Kirche in Uganda drückt dies klar aus. In dieser einen Kirche braucht es unterschiedliche Geschwindigkeiten. Deshalb war der synodale Weg in Deutschland ein wichtiger, richtiger Weg im Sinne Jesu.
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#3 Kreide fressenAnonym
  • 07.04.2023, 13:56h
  • Antwort auf #2 von Queerblick
  • Die deutschen Popen kritisieren das nur aus zwei Gründen.

    1. Sie fürchten um ihr eigenes Luxusleben, weil sie eben auf den Taschen von deutschen Kirchenmitgliedern leben und von niemandem sonst.

    2. Sie wissen, dass ihre Aussagen null Konsequenzen haben und niemand außerhalb Deutschlands sich dafür interessiert, was die sagen.
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