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Gregory Locke
New York: Schwuler Schnuckel-Richter gefeuert
Gregory Locke wurde nach einem abschätzigen Tweet über eine queerfeindliche Stadträtin als Richter am Verkehrsgericht abgesetzt – jetzt schlägt er zurück. Locke sorgt auch mit einem Nebenverdienst auf OnlyFans für Schlagzeilen.

Gregory A. Locke als OnlyFans-Star und als stylischer Jurist (Bild: Instagram / gregoryalocke)
- 6. April 2023, 14:15h 2 Min.
Der Jurist und OnlyFans-Star Gregory A. Locke hat in sozialen Medien seine Entlassung als Richter an einem New Yorker Verkehrsgericht kritisiert. Der 33-Jährige verlor Ende März seinen Job, nachdem sich die republikanische Stadträtin Vickie Paladino über ihn beschwert hatte. Er hatte das Richteramt seit April 2022 inne.
Anlass für die Beschwerde war, dass Locke auf Twitter über die Politikerin geschrieben hatte, sie solle "an einem Schwanz ersticken". Der Tweet war eine Reaktion auf einen Äußerung Paladinos, dass eine Dragqueen-Lesestunde für Kinder eine "absolut schändliche Sache" sei. Locke hatte bereits zuvor immer wieder Politiker*innen für ihre Haltung zu LGBTI-Rechten oder zu anderen Themen kritisiert. Seine Tweets werden nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht – auch der gegen Paladino ist nicht mehr auf seiner Twitter-Seite auffindbar.
Locke beklagt wachsende Diskriminierung von queeren Menschen
"Es ist enttäuschend, dass die Stadt New York sich dafür entschieden hat, sich auf die Seite einer offensichtlichen Fanatikerin zu stellen anstatt ein Zeichen gegen den wachsenden Hass auf LGBTQ zu setzen", so Locke in einem Tweet vom Montag. Insbesondere die Trans- und nichtbinäre Community würden derzeit attackiert. "Die ethischen Richtlinie für New Yorker Verwaltungsrichter verlangen nicht, dass ein Richter nichts zu politischen Dingen sagen darf. Ich beharre darauf, dass meine Tweets – auch wenn sie nicht gerade freundlich waren – die ethischen Richtlinien nicht verletzt haben." Viele in der queeren Community würden angesichts der Attacken um ihr Leben kämpfen. Dagegen habe er nur Leute beleidigt, die die Redefreiheit einschränken wollten, aber kein Problem "mit Politik haben, die Menschen tötet".

Er werde weiter für seine Anwaltsfirma arbeiten und dabei auch kostenlos "Mitglieder der LGBTQ-Community vertreten, die es am meisten nötig haben". Zudem werde er weiter bei den Portalen OnlyFans und JustForFans erotische Darbietungen geben. "Sexarbeit, inklusive Pornografie, ist nicht schandhaft", erklärte er weiter.
Instagram / gregoryalocke | Freizeitaktivitäten von Richter Locke
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Nach Angaben des Boulevardblatts "New York Post" war Locke wegen "unprofessionellen Verhaltens" gefeuert worden. Laut den Richtlinien dürften Richter*innen nicht öffentliche Kommentare abgeben, die ihre "Unvoreingenommenheit" in Frage stellten.
Derzeit werden besonders trans Menschen und Dragqueens von republikanischen Politiker*innen als Feindbilder genutzt. In Tennessee wurde etwa ein Gesetz beschlossen, das öffentliche Auftritte von Dragqueens pauschal aus Jugendschutzgründen verbietet. Das Gesetz wurde kurz vor Inkrafttreten am 1. April von einem Richter gestoppt (queer.de berichtete). Eine Verhandlung soll Mitte Mai stattfinden – bis dahin darf das Gesetz nicht in Kraft treten. (cw)















