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"Le coming out discret"

Sarah El Haïry outet sich als erste Frau im französischen Kabinett

Ein prominentes Regierungsmitglied hat sich in einem Interview beiläufig geoutet – eine Premiere in Frankreich.


Sarah El Haïry zog 2017 im Alter von nur 28 Jahren ins französische Parlament ein (Bild: Philippe Devernay / wikipedia)
  • 11. April 2023, 11:27h - 2 Min.

Die 34-jährige Sarah El Haïry, seit 2020 Jugendstaatssekretärin im französischen Bildungsministerium, hat sich in einem Interview mit "Forbes" beiläufig als lesbisch geoutet. Das Magazin bezeichnet "Le coming out discret" als erstes Coming-out eines weiblichen Kabinettmitglieds der Republik. El Haïry gehört der europafreundlichen rechtsliberalen Partei Mouvement démocrate an.

El Haïry wurde in dem Interview nach ihrem Ruf in sozialen Medien gefragt. Darauf erklärte sie, dass es sie schmerze, wenn ihre Familie oder ihre Lebenspartnerin von negativen Kommentaren betroffen seien.

El Haïry ist seit ihrem Amtsantritt in der Regierung von Premierminister Jean Castex eine Unterstützerin von LGBTI-Rechten. So setzt sie sich auf Twitter regelmäßig gegen Queerfeindlichkeit ein. Sie behielt ihren Job, als Élisabeth Borne nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2022 Premierministerin wurde.

Twitter / sarahelhairy
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Auch Arbeitsminister ist out

Bereits am 24. März hatte sich der französische Arbeitsminister Olivier Dussopt im queeren Magazin "Têtu" von Emmanuel Macrons Partei Renaissance als schwul geoutet. Der Politiker kritisierte dabei auch "viele homophobe Attacken", denen er zuletzt insbesondere in sozialen Medien ausgesetzt gewesen sei. Sein Privatleben sei aber "weder ein Geheimnis noch ein Thema".

Dussopt stand zuletzt wie viele seiner Kabinettskollegen insbesondere wegen seiner Unterstützung einer umstrittenen Rentenreform in der Kritik. Die Regierung hatte den entsprechenden Gesetzentwurf, der das Renteneintrittsalter auf 64 Jahre anhebt, letzten Monat gegen heftige Widerstände durchgeboxt. Im Februar war Dussopt heftig attackiert worden, weil er während einer Debatte zur Rentenreform im Parlament ein Kreuzworträtsel gelöst hatte. Ihm wurde deshalb vorgeworfen, sich nur geoutet zu haben, um von seinen Fehlern abzulenken. Dussopt erklärte aber gegenüber "Têtu": "Wenn dieses Interview zu einem anderen Zeitpunkt stattgefunden hätte, hätte ich das gleiche geantwortet."

Zuvor haben sich bereits mehrfach französische Politiker geoutet – etwa 2020 der damalige Europastaatssekretär Clément Beaune, der inzwischen beigeordneter Minister für Verkehr im Umweltministerium ist. Auch Gabriel Attal, der Staatssekretär für öffentliche Finanzen, Senatsvizepräsident Roger Karoutchi oder der ehemalige Kulturminister Frédéric Mitterrand sind offen schwul. (dk)

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