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Florida
"Kinderschutz": Abgeordneter fordert "Auslöschung" von LGBTI-Community
Erneut sorgt mit Randy Fine ein republikanischer Politiker mit Ausrottungsfantasien für Schlagzeilen.

Der ehemalige Glücksspiel-Lobbyist Randy Fine macht jetzt als Parlamentsabgeordneter Stimmung gegen LGBTI (Bild: Florida House GOP)
- 13. April 2023, 13:04h 2 Min.
Randy Fine, ein Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Florida, hat am Mittwoch in einer Ausschusssitzung mit der "Auslöschung" der queeren Community gedroht. Die Äußerung fiel, als der 48-jährige Republikaner seinen Gesetzentwurf HB 1423 verteidigte, der vorsieht, öffentliche Aufführungen von Dragqueens als jugendgefährdend zu verbieten. Ein ähnliches Gesetz war bereits in Tennessee beschlossen worden, es wurde aber von einem Gericht vorläufig ausgesetzt (queer.de berichtete).
In der Ausschusssitzung bezeichnete die demokratische Abgeordnete Angie Nixon den Entwurf als "ekelhaft" und sagte zu Fine: "Die LGBTQ-Community gibt es nun mal, Sie müssen das bloß akzeptieren." Daraufhin verteidigte der Republikaner seinen Gesetzentwurf mit den Worten: "Wenn [das Gesetz] bedeutet, dass eine Community ausgelöscht wird, weil [deren Mitglieder] auf Kinder abzielen, dann sollten wir das – verdammt nochmal – tun." Einschränkend sagte er, dass es nicht alle Schwulen und Lesben auf Kinder abgesehen hätten.
Twitter / Esqueer_While defending his bill in Florida that would ban drag and pride events, @VoteRandyFine said that "if it means erasing a community, because [LGBTQ people] have to target children, then damn right we outta do it."
Alejandra Caraballo (@Esqueer_) April 12, 2023
This is one of the most bigoted statements I've ever heard. pic.twitter.com/MBSFlwjtBc
Fine zeigte sich später stolz über seine "Auslöschungs"-Fantasie – er teilte ein Video mit dem Statement auf Twitter.
Die Aussage zeigt, wie sehr die Debatte um sexuelle und geschlechtliche Minderheiten in Florida verroht ist. Bereits vor wenigen Tagen hatte der republikanischer Abgeordnete Webster Barnaby trans Menschen als "Dämonen" und "Mutanten" bezeichnet. Anders als Fine entschuldigte sich Barnaby allerdings später für den Ausfall (queer.de berichtete).
Fine warnt vor queerer Sichtbarkeit als "Einstiegs-Propaganda"
Fine hat bereits mehrfach gegen queere Menschen Stimmung gemacht. Anfang März bezeichnete er Vorführungen von Dragqueens etwa als gegen Kinder gerichtete "Einstiegs-Propaganda".

(Bild: Facebook)
Die Äußerungen Fines sind Teil einer USA-weiten Kampagne gegen queere Menschen, mit der die republikanische Partei ihre LGBTI-feindliche Basis hofiert. Hunderte meist gegen trans Menschen gerichtete Gesetzesvorhaben werden derzeit in den Bundesstaaten debattiert (queer.de berichtete).
Bereits im letzten Jahr hatte Floridas Gouverneur Ron DeSantis das sogenannte "Don't say gay"-Gesetz unterzeichnet, das die Erwähnung von queeren Menschen im Unterricht erheblich einschränkt (queer.de berichtete). Zuletzt kündigte DeSantis, der als einer der Favoriten für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2024 gilt, ein Total-Verbot an Schulen an (queer.de berichtete). LGBTI-Organisationen warnen davor, dass der Staat mit derartigen Gesetzen queere Schüler*innen praktisch zum Mobbing freigibt und es zu mehr Suiziden kommen werde. (dk)

Man kann nur hoffen, dass die Republikaner endlich mal in die Schranken gewiesen werden.