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Lukas Küchen
Mr. Gay Germany tritt zurück
Nach Schummel-Vorwürfen und einem Einbruch in seine Wohnung legt Lukas Küchen sein Amt als Mr. Gay Germany nieder. Der Titel bringe auch "viele negative Erfahrungen mit sich", begründete er seinen Schritt.

Lukas Küchen wurde erst im Februar 2023 zum Mr. Gay Germany gekürt (Bild: Mr. Gay Germany)
- 16. April 2023, 13:45h 2 Min.
Lukas Küchen tritt von seinem Amt als Mr. Gay Germany zurück. "Die vergangenen Monate waren für mich eine emotionale Achterbahnfahrt, und ich musste feststellen, dass der Titel auch viele negative Erfahrungen mit sich bringt", schrieb der 22-Jährige am Samstag auf Instagram.
Küchen wurde erst im Februar zum Mr. Gay Germany gekürt – erstmals im Rahmen einer Reality-Show, die im Streamingportal Joyn zu sehen war (queer.de berichtete). Allerdings gab es nach der Ausstrahlung Kritik am Sieger wegen frauenfeindlicher Äußerungen und zudem Schummelvorwürfe (queer.de berichtete). Schließlich nahm Joyn das Format Mitte März von seiner Seite, weil es "Zweifel am fairen Ablauf des Auswahlprozesses" gebe (queer.de berichtete). Bis heute befindet sich die zehnteilige Serie im Giftschrank von ProSiebenSat.1. Die Mr.-Gay-Organisatoren und der Sieger wiesen alle Vorwürfe zurück.
Offenbar sexuell motivierter Einbruch in Küchens Wohnung
Zuletzt berichtete Küchen von einem Einbruch in seiner Kölner Wohnung am vergangenen Oster-Wochenende. Der*die Täter*in soll es dabei nicht in erster Linie auf Wertgegenstände abgesehen haben, sondern sei wohl sexuell motiviert gewesen. So seien Unterhosen von Küchen, Socken und andere Gegenstände "benutzt" worden, auch ein verwendetes Papiertaschentuch habe er in seiner Wohnung gefunden (queer.de berichtete).
"Das Eindringen in meine Wohnung hat mir gezeigt, dass manche Menschen vor keinerlei Grenzen halt machen und dass ich mich nicht mal mehr in den eigenen vier Wänden sicher fühlen kann", schrieb Lukas Küchen auf Instagram. "Obwohl ich mir bewusst bin, dass eine Person in der Öffentlichkeit mehr von sich preisgeben muss, wurden seit meiner Titelverleihung klare Grenzen in Bezug auf meine Privatsphäre überschritten."
Seine Sicherheit und seine mentale Gesundheit seien ihm "wichtiger als ein Leben in der Öffentlichkeit", so Küchen in seinem Rücktritts-Post. "Ich weiß, dass ich auch ohne diesen Titel weiterhin dazu beitragen kann, die Akzeptanz und Sichtbarkeit der Community zu verbessern und an meinen Projekten zu arbeiten." (cw)
