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Österreich

Wien: Dragqueen-Lesung von Polizeiaufgebot geschützt

Rund 100 teils bekannte Rechtsextreme demonstrierten in Wien gegen eine für Kinder bestimmte Lesung einer Dragqueen. Die queere Gegendemo war mehr als doppelt so groß.


Ein großes Polizeiaufgebot und kreative Warntransparente hielten die queerfeindlichen Demonstrant*innen fern (Bild: IMAGO / Alex Halada)
  • 16. April 2023, 19:22h 5 2 Min.

Geschützt von einem großen Polizeiaufgebot hat am Sonntag im queeren Wiener Zentrum Türkis Rosa Lila Villa eine für Kinder bestimmte Lesung einer Dragqueen stattgefunden. Rund 100 Demonstrant*innen, darunter viele bekannte Rechtsextreme, waren unter anderem nach Angaben der Austria Presse Agentur (APA) dem Aufruf der rechten FPÖ gefolgt, gegen die Lesung von Drag-Performerin Freya van Kant aus einem Kinderbuch zu protestieren. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte eine Absage der Veranstaltung gefordert, weil so "eine inakzeptable Frühsexualisierung von Kleinkindern" stattfinde (queer.de berichtete).


Einige der queerfeindlichen Demonstrant*innen kamen mit Holzkreuzen und Marienstatuen (Bild: IMAGO / Alex Halada)

Die Teilnehmer*innen des queerfeindlichen Protests ereiferten sich laut einer Reportage der Wiener Tageszeitung "Standard" u.a. über "Transen-Propaganda" und forderten die Schließung der Villa. Ein Mann mit Mikro rief. "Familien fördern, Grenzen dicht, eure Lesung wollen wir nicht!" Mehrfach wurden Journalist*innen und Fotograf*innen von den Rechten an ihrer Arbeit gehindert. Auch ein Hitlergruß kam auf der Demo zur Anzeige.

Gegenprotest unter dem Motto "Drag is not a crime"


Teilnehmer*innen der queeren Gegendemo (Bild: IMAGO / Alex Halada)

Zugleich versammelten sich Hunderte Unterstützer*innen der LGBTI-Community rund um das Lokal. Bei einer Solidaritätskundgebung unter dem Motto "Wien ist queer! Drag is not a crime" wurde auch Dragqueen Conchita Wurst erwartet. Österreichs Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) warb auf Twitter "Für ein Klima der Vielfalt" – samt Bild mit einer Dragqueen.

Twitter / WKogler
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Die Türkis Rosa Lila Villa existiert seit mehr als 40 Jahren, als das Haus von queeren Aktivist*innen besetzt wurde. Heute sind queere Initiativen wie "QueerBase" oder ein Wohnverein untergebracht, ebenso wie das Café "Villa Vida". Die Wiener Dragqueen Candy Licious hatte bereits in der Vergangenheit etwa aus den Büchern "Julian feiert die Liebe", "Julian ist eine Meerjungfrau" oder "Der verliebte Koch" nur unter rechtem Protest vorlesen können.

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Auch in Zürich in der benachbarten Schweiz hatten Neonazis zuletzt eine Kinderlesung ins Visier genommen. Vermummt, herumbrüllend, mit Rauchfackeln und einem Transparent mit der Aufschrift "Familie statt Gender Ideologie" störten sie im Oktober die Lesung von Brandy Butler und ihren Drag-Freund*innen (queer.de berichtete). Aktivist*innen der rechten und Fundi-Bewegung "Demo für Alle" postierten sich Ende Januar unter anderem hinter der Banneraufschrift "Kitas wegen Pädo-Nähe geschlossen. Betreten der LSBT-Kitas verboten" vor der Baustelle einer queeren Kita in Berlin-Schöneberg (queer.de berichtete). (cw/dpa)

#1 MarcAnonym
  • 16.04.2023, 20:25h
  • So dumm wie gefährlich, diese rechten Klappspaten. Ein widerlicher Mob.
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#2 PrideProfil
  • 16.04.2023, 20:25h...
  • Das Nazi-Pack weit weg von den Lesungen halten, um diese zu schützen. Alles vom Nazipack zur Anzeige bringen, was relevant sein könnte. Dank an die vielen Demonstrantinnen*, die sich queer gegen die Nazis gestellt haben.
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#3 Elena
  • 16.04.2023, 22:05h
  • Die FPÖ muss prüfen, wen sie da in ihren Reihen hat und welche Stimmen sie duldet. Politiker, die hitlergrußzeigende Nazis ansprechen, sind in einer demokratischen Partei fehl am Platz. Das gilt gleichermaßen für die CSU.
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