
https://queer.de/?45304
Türkei
Erdogan will "gegen perverse Tendenzen wie LGBT vorgehen"
Der türkische Staatschef macht im beginnenden Wahlkampf mal wieder Stimmung gegen queere Menschen in der Türkei.

World Humanitarian Summit / flickr) Recep Tayyip Erdoğan regiert sein Land seit 2003 als Ministerpräsident bzw. Staatspräsident (Bild:
- 19. April 2023, 13:10h 2 Min.
Wenige Wochen vor den Wahlen in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan neue Drohungen in Richtung der LGBTI-Community ausgesprochen. "Wir werden aktiv gegen perverse Tendenzen wie LGBT vorgehen, die unsere Familienstruktur bedrohen", sagte Erdoğan am Montagabend laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Teilen der Opposition machte der Präsident hingegen einen Vorwurf daraus, sich für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans Menschen auszusprechen.
Erdoğan, seine regierende AKP sowie ihr Partner, die ultranationalistische MHP, tragen ihre homo- und transfeindliche Gesinnung offen zur Schau und finden damit Anklang in ultrakonservativen Wählerkreisen. Auch Erdoğan profilierte sich zuletzt vermehrt mit Queerfeindlichkeit: So sagte er letzten Herbst, er wolle queere Menschen "ausbremsen" (queer.de berichtete).
Schwierige Lage für LGBTI in der Türkei
Tausende im Land gingen 2022 auf die Straße, um ihre Ablehnung der LGBT-Community zu demonstrieren (queer.de berichtete). Den Austritt aus der Istanbul-Konvention zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen 2021 rechtfertigte die Regierung etwa damit, dass das Abkommen Homosexualität normalisiere (queer.de berichtete).
Menschenrechtler*innen kritisieren seit Jahren ein zunehmend feindliches Klima, vermehrte Hassrede gegen und Unterdrückung von LGBTI in der Türkei. So verhinderten queerfeindliche Kräfte vor einem halben Jahr etwa Konzerte von Verbündeten der LGBTI-Community (queer.de berichtete).
Hinter gutem Journalismus stecken viel Zeit und harte Arbeit – doch allein aus den Werbeeinnahmen lässt sich ein Onlineportal wie queer.de nicht finanzieren. Mit einer Spende, u.a. per oder Überweisung, kannst Du unsere wichtige Arbeit für die LGBTI-Community sichern und stärken. Abonnent*innen bieten wir ein werbefreies Angebot.
Zu den Wahlen am 14. Mai um das Präsidentenamt und das Parlament tritt Erdoğan unter anderem im Bündnis mit islamistischen Parteien an. Sie, aber auch die dem größten Oppositionsbündnis angehörende Saadet-Partei, äußern sich offen LGBT-feindlich. (dpa/dk)

Man darf Verbrecher wie Erdogan, Orban, Duda, Kacinsky, Trump, DeSantis, Netanjahu samt seinem verkommenen Sohn und wie sie alle heißen nicht hochkommen lassen. Und das gelänge auch, würden gemäßigte Kräfte mal zusammenstehen. Nur sorgen hierzulande Parteien wie CDU samt der Trachten tragenden CSU und der FDP, dass eben diese radikalen Kräfte schön an der Macht bleiben. Schließlich haben die ja Rohstoffe, Waffen, fehlende Umweltauflagen oder einen weiteren guten Kontakt zu einem anderen Diktator, der sein Land zwar mit Füßen tritt, die Industrie da aber prima Konsumartikel für Frl. Müller und Herrn Schmidt billig produzieren. Und leider ist ein Großteil der Wähler auf dem platten Land in der Türkei, Polen, Russland, den USA und hier auch eben platt dumm und konservativ und glaubt ernsthaft, dass sich die Diktatoren und Demokratiehasser und kulturellen Legastheniker für sie und ihre Belange einsetzen. Und dann wählt "das Land" eben einen faktischen Diktator oder einen ausgemachten Dummkopf wie Trump, obwohl alleine die Wortwahl, das Gerede und das Auftreten dieser Typen einen Menschen mit Verstand im Schwall zum Kotzen bringen muss.
Es ändert sich eben nichts und die Zeiten sind aktuell offensichtlich für Vernunft nicht gemacht. So war es 1914 und so war es 1933. So war es im ehemaligen Jugoslawien, so ist es in Russland, in Polen und in der Türkei. Vermutlich brauchen wir erst wieder eine in Schutt und Asche liegende Gesellschaft, sodass der einzige Weg, um da rauszukommen, der nach vorne ist, weil hinter uns alles zerstört ist.
Die Menschheit ist einfach nicht dafür geschaffen, friedlich miteinander zu leben. Übel. Aber das ist einfach so.