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Klare Worte
Weißes Haus verurteilt "Zensur" von Schulunterricht in Florida
Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden hat das verschärfte "Don't Say Gay"-Gesetz im Bundestaat Florida scharf kritisiert. Das Verbot, LGBTI in Schulen auch nur zu erwähnen, passe nicht zu einem freien Land.

US-Präsident Joe Biden (Bild: Adam Schultz / Official White House Photo)
- 21. April 2023, 01:37h 2 Min.
Das Weiße Haus hat das Verbot von Schulunterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität im US-Bundesstaat Florida verurteilt. "Die Zensur unseres Unterrichts ist nicht die Art und Weise, wie öffentliche Bildung in einem freien Land funktionieren sollte", sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, am Donnerstag.
Das Bildungsministerium des Bundesstaats war am Mittwoch einem Vorschlag des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis gefolgt, das 2022 beschlossene sogenannte "Don't Say Gay"-Gesetz zu verschärfen. Ab sofort gilt es für alle Schulklassen (queer.de berichtete). Eine Zustimmung des Parlaments ist nicht erforderlich.
Zensur queerer Themen bis zur Oberstufe
DeSantis hatte bereits im vergangenen Jahr durchgesetzt, dass an Grundschulen Aufklärung über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität verboten ist. Schulen bis zur zwölften Klasse wurde es mit dem "Parental Rights in Education" (Elternrechte in der Bildung) genannten Gesetz darüber hinaus erschwert, queere Menschen zu erwähnen (queer.de berichtete), wenn der Unterricht "nicht altersangemessen" ist. Diese Formulierung hat bereits dazu geführt, dass solche Themen nicht mehr unterrichtet werden.
Mit der Verschärfung darf jetzt bis hin zur Oberstufe nicht mehr über LGBTI gesprochen werden. Ausnahmen für die Altersklassen vier bis zwölf gibt es nur, wenn Unterricht über diese Themen explizit in den Lehrplänen des Bundesstaates verlangt wird, was in Florida nicht der Fall ist, oder im Rahmen von Aufklärungskursen über reproduktive Gesundheit, von denen Eltern ihre Kinder freistellen lassen können. Lehrer*innen, die gegen diese Vorgaben verstoßen, droht eine Suspendierung, Entlassung und Berufsverbot.
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DeSantis verteidigte die Änderung. "In Florida haben wir sichergestellt, dass Geschlechterideologie keinen Platz in unseren Schulen hat, vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse", sagte er am Mittwochabend (Ortszeit). Man solle Kindern keine Dinge beibringen, die "nicht wahr" seien und "sehr schädlich" für sie sein könnten. Dem 44-Jährigen werden Ambitionen aufs Präsidentenamt nachgesagt. Sollte DeSantis antreten, müsste er sich zuerst in parteiinternen Vorwahlen gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump durchsetzen. Bei den Demokraten gilt Amtsinhaber Biden als wahrscheinlicher Kandidat. Die Wahl ist im November nächsten Jahres. (cw/dpa)

















Ohne Belege kann man mit dieser Behauptung alles und jeden zensieren. Also, wo sind die wissenschaftlich anerkannten Belege?
Muss toll sein, wenn die Anhänger der eigenen Partei nie nach Belegen fragen, sondern nur das hören müssen, was sie hören wollen.