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US-Präsidentschaftswahl 2024
Joe Biden: Mit Forderung nach LGBTI-Rechten in eine zweite Amtszeit?
US-Präsident Biden will es noch einmal wissen: Nächstes Jahr will er als Präsident wiedergewählt werden. In einem ersten Werbespot spricht der mächtigste Mann der Welt auch LGBTI-Rechte an.

Ausschnitt aus dem Werbespot von Joe Biden (Bild: Twitter / Joe Biden)
- 25. April 2023, 14:11h 3 Min.
Um Punkt 6 Uhr Washington-Ortszeit hat der 80-jährige Präsident Joe Biden am Dienstag in sozialen Medien angekündigt, dass er sich um eine weitere vierjährige Amtszeit im Weißen Haus bewirbt – gemeinsam mit Vizepräsidentin Kamala Harris. In dem dreiminütigen Werbespot zeigt er eine Flut von Bildern und Kurzvideos, in denen er seine Ziele formuliert. Dabei streift er auch das Thema LGBTI-Rechte.
Twitter / JoeBidenEvery generation has a moment where they have had to stand up for democracy. To stand up for their fundamental freedoms. I believe this is ours.
Joe Biden (@JoeBiden) April 25, 2023
Thats why Im running for reelection as President of the United States. Join us. Lets finish the job. https://t.co/V9Mzpw8Sqy pic.twitter.com/Y4NXR6B8ly
"Die persönliche Freiheit ist grundlegend dafür, wer wir als Amerikaner sind", so Biden. Dabei ist unter anderem ein Foto zu sehen, wie Vizepräsidentin Harris mit ihrem Ehemann 2021 beim CSD Washington mitmarschierte (queer.de berichtete). Dabei trug das Paar T-Shirts mit den Botschaften "Love Is Love" und "Love First".
Biden wendet sich in dem Spot gegen "MAGA-Extremisten", die die Rechte einschränken wollten. Dabei tauchen auch Bilder des Putschversuches vom 6. Januar 2021 auf, als Trump-Anhänger*innen das Parlamentsgebäude in Washington stürmten.
Biden beklagt republikanisches Verbot queerer Bücher
Als Beispiele für seiner Ansicht nach falsche Politik der Republikaner nennt Biden das angestrebte Totalverbot von Abtreibungen, Rentenkürzungen oder Steuererleichterung für Reiche. Er erwähnt unter anderem auch "Buchverbote und Leuten zu sagen, wen sie lieben können". Auch bei diesen Sätzen werden mehrere Bilder aus der LGBTI-Community gezeigt.
Mit den "Buchverboten" spielt Biden darauf an, dass in republikanisch kontrollierten Staaten vermehrt Bücher aus öffentlichen Bibliotheken oder Schulen entfernt werden, weil darin queere Menschen vorkommen. Zuletzt erwischte es etwa in Florida die Grahic Novel "Tagebuch der Anne Frank" (queer.de berichtete).
Laut Biden gehe es bei der Wahl um die "Seele Amerikas" und darum, "ob wir mehr oder weniger Freiheit sowie mehr oder weniger Rechte haben". Biden: "Ich kenne Amerika. Ich weiß, wir sind gute und anständige Leute. Ich weiß, wir sind ein Land, das an Ehrlichkeit und Respekt glaubt und einander mit Würde behandelt."
Abschließend erklärt der Demokrat: "Lasst uns den Job beenden. Ich weiß, dass wir das können. Dies sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Und es gibt nicht, gar nichts, das wir nicht erreichen können, wenn wir es zusammen erreichen."
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Queere Organisationen unterstützen Biden
Praktisch alle LGBTI-Organisationen unterstützen Biden gegen die Republikaner. Kurz vor der Ankündigung, erneut als Präsidentschaftskandidat anzutreten, schrieb etwa die Human Rights Campaign, der größte queere Verein des Landes: "Die Republikaner scheinen nur eines im Sinn: LGBTQ+-Menschen zu attackieren, insbesondere trans Menschen. Die Biden-Regierung kritisiert das, während sie LGBTQ+-Menschen jeden Tag stärkt."
The GOP seems to have one thing on its mind: attacking LGBTQ+ people, particularly transgender people. The Biden...
Posted by Human Rights Campaign on Monday, April 24, 2023
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Noch ist unklar, wer Präsidentschaftskandidat oder -kandidatin der Republikaner wird. Ex-Präsident Donald Trump, der seine erneute Kandidatur bereits vor einem halben Jahr angekündigt hatte, gilt als Favorit – dann müssten sich die US-Wähler*innen wie 2020 zwischen Trump und Biden entscheiden. Als sein schärfster innerparteilicher Konkurrent gilt Ron DeSantis, der queerfeindliche Gouverneur von Florida. Er hat seine Kandidatur aber bislang nicht öffentlich angekündigt. Wettbüros sehen Biden derzeit als Favoriten vor Trump und DeSantis – sie hatten aber 2016 auch den gesamten Wahlkampf hindurch Hillary Clinton als klare Favoritin gegenüber Trump gehandelt.
Neben den vielen politischen Themen wird wohl insbesondere das Alter Bidens eine Rolle im Wahlkampf spielen: Er wird am Wahltag bereits fast 82 Jahre alt sein, bei einem Sieg würde der Politiker bis zum Alter von 86 Jahren im Weißen Haus wohnen. Sein schärfster Konkurrent Trump ist allerdings nur dreieinhalb Jahre jünger. (dk)

Bin (noch) nicht davon überzeugt, daß es gelingt - gehe aber nachher etwas zuversichtlicher schlafen.
Good night, and good luck.