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Berlin
BVG schmeißt lesbische Vorstandschefin Eva Kreienkamp raus
Die lesbische Managerin Eva Kreienkamp kritisierte, dass es in der BVG bis in die Führungsebene zu viel Queerfeindlichkeit gebe. Vier Wochen später rächt sich der Aufsichtsrat offenbar für die Kritik.

Wurde Eva Kreienkamp gefeuert, weil sie sich gegen Queerfeindlichkeit engagierte? (Bild: BVG / Oliver Lang)
- 26. April 2023, 14:19h 2 Min.
Der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe hat die sofortige Abberufung und Freistellung der offen lesbischen Vorstandsvorsitzenden Eva Kreienkamp vorgeschlagen. Der Entscheidung fiel am Mittwoch einstimmig, wie der BVG-Aufsichtsrat mitteilte. Einen Grund für den radikalen Schritt teilte das Gremium nicht mit.
Den finalen Beschluss muss die Gewährträgerversammlung der BVG treffen – das gilt als Formalie. Die Versammlung wird vom Berliner Senat bestellt, ihr gehören vor allem Mitglieder verschiedener Senatsverwaltungen an. Die Versammlung tritt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag zusammen.
Kreienkamp, die 2020 die Liste von "Germany's Top 100 Out Executives" anführte, lag zuletzt offenbar mit dem Rest der BVG-Führung im Clinch, weil die Managerin dem Unternehmen noch einen langen Weg hin zu mehr Toleranz gegenüber queeren Lebensformen bescheinigt hatte. Anlass war, dass es laut internen Unterlagen eine "in Teilen homophoben Unternehmenskultur" gebe (queer.de berichtete). "Es darf nicht passieren, dass Betroffene aufgeben und sagen: Meine Energie ist weg, ich habe keine Lust mehr", sagte sie im März der "Süddeutschen Zeitung". Sie selbst habe es bei ihrem Start bei der BVG im Oktober 2020 überrascht, dass ein Unternehmen im vielfältigen Berlin beim Thema Diversity noch einen langen Weg vor sich habe.
Twitter / BUND_BerlinDa ist etwas explodiert bei der #BVG: Der Aufsichtsrat will, dass BVG-Chefin Eva Kreienkamp mit sofortiger Wirkung abberufen wird. pic.twitter.com/KcPmBTyaHF
BUND Berlin @BUNDBerlin@berlin.social (@BUND_Berlin) April 26, 2023
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Kreienkamps Vertrag wäre Ende September ausgelaufen. Im Oktober 2022 hatte der Aufsichtsrat entschieden, diesen nicht zu verlängern. Als ihr Nachfolger wurde bereits (der mit einer Frau verheiratete) Jurist Henrik Falk vorgestellt.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind mit 15.800 Beschäftigten, neun U-Bahn-, 22 Straßenbahn- und mehr als 160 Buslinien Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen. Nach außen hin präsentiert sich die BVG stets tolerant. So gibt es immer wieder Bahnen in Regenbogenfarben oder seit Jahren Regenbogenfahnen an der Haltestelle Nollendorfplatz. Auch in sozialen Medien wirbt die BVG regelmäßig in der LGBTI-Community. (dpa/cw)

*zyn*
Aber dafür kann man ja artig in ein paar Tagen wieder das Regenbogen-Logo in den sozialen Netzwerken reinknallen - #weilwirdichlieben <3
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