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Prozess in Köln

Pfarrer hatte Sex mit 16-jährigem Sexarbeiter: Was wusste Woelki?

Wegen eines "Bild"-Berichts zog der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vor das Landgericht Köln und hatte Erfolg. Der Medienkonzern Axel Springer will gegen das "skandalöse" Urteil vom Mittwoch jedoch Berufung einlegen.


Rainer Maria Woelki ist seit 2014 Erzbischof von Köln (Bild: Erzbistum Köln)
  • 27. April 2023, 05:10h 15 3 Min.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat mit einer Klage gegen "Bild" einen Erfolg erzielt. Die Zeitung darf bestimmte Äußerungen im Zusammenhang mit der umstrittenen Beförderung eines Pfarrers nicht mehr verbreiten, urteilte das Kölner Landgericht am Mittwoch. Die fraglichen Passagen verletzten das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Kardinals. Woelki hatte sich mit seiner Klage gegen einen Online-Bericht von "Bild" gewehrt. Der Medienkonzern Axel Springer, zu dem "Bild" gehört, will nach Angaben eines Sprechers gegen das Urteil Berufung einlegen (AZ: 28 O 293/21).

Woelki hatte den Pfarrer 2017 zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf befördert. Der Pfarrer hatte Jahre zuvor mit einem 16 Jahre alten Prostituierten Sex gehabt, außerdem gab es Missbrauchsvorwürfe gegen ihn (queer.de berichtete).

Nach Auffassung Woelkis hat "Bild" fälschlicherweise behauptet, dass er bei der Ernennung des Pfarrers zum Stadtdechanten von Düsseldorf im Jahr 2017 dessen Personalakte gekannt und von einer Warnung der Polizei gewusst habe.

Für das Gericht ist die Beweislage nicht ausreichend

Laut Urteil hätten die Beklagten "aufgrund der Ehrenrührigkeit der Äußerungen" vor Gericht beweisen müssen, dass Woelki den Inhalt der Dokumente kannte, als er über die Beförderung des Pfarrers entschied. Dies sei den Beklagten – der Axel Springer SE und einem Reporter – aber nicht gelungen.

In dem Verfahren war auch Woelki selbst vor Gericht aufgetreten und hatte erneut betont, die Personalakte des Pfarrers nicht gekannt zu haben. Auch die Vernehmung von zwei Zeug*innen habe die konkreten Beweisfragen nicht bestätigt, urteilte die Kammer.

Der Sprecher des Axel-Springer-Konzerns bezeichnete die Entscheidung des Landgerichts als "skandalös": "Die legitimierte Aufgabe der Presse, Missbrauchstaten aufzudecken, wird durch die vom LG Köln angelegten Maßstäbe unmöglich gemacht."

Woelkis Anwalt Carsten Brennecke äußerte sich zufrieden mit dem Urteil. "Das Verfahren hat gezeigt, dass Kardinal Woelki bei der Ernennungsentscheidung des Priesters keine Kenntnis der belastenden Aktenstücke hatte." Auch bei früheren Klagen gegen "Bild" hatte Woelki überwiegend Recht bekommen.

ZdK: "Vertrauen gewinnt man damit nicht zurück"

Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, äußerte sich kritisch zu dem Urteil. "Vertrauen gewinnt man damit nicht zurück", sagte er dem WDR. Woelki habe zwar vor Gericht Recht bekommen. "Ich würde mir wünschen, dass er mit derselben Energie, die er vor dem Landgericht an den Tag gelegt hat, für Reformen eintritt, die die systemischen Ursachen, die Missbrauch und Vertuschung begünstigt haben, nachhaltig bekämpfen."

Unabhängig von dem Rechtsstreit zwischen Woelki und dem Unternehmen Axel Springer laufen gegen den Kardinal strafrechtliche Ermittlungen. Dabei geht es um den Vorwurf der falschen eidesstattlichen Versicherung.

Der Kölner Oberhirte steht seit längerer Zeit unter Druck und wird unter anderem wegen seines Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen kritisiert. Über sein eingereichtes Rücktrittsgesuch hat Papst Franziskus bisher noch nicht entschieden. (cw/dpa)

#1 Nichtverwunderte_rAnonym
  • 27.04.2023, 08:08h
  • Kein halbes Jahr später passt der Song leider schon wieder: Allein dieses patzige "Du. Schadest. Uns. ALLEN... - ist mir gesagt worden." Dass der überhaupt seinen Posten innehat (aber gut, bei der Kirche wundert mich eh nichts mehr).

    extra 3: "Song für Kardinal Woelki: 'Rainer':

    invidious.ismus.net/watch?v=4husQzNyOm0
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#2 VitelliaAnonym
  • 27.04.2023, 09:28h
  • Hoffentlich hat sich der Rainer noch nie über
    trans Menschen schlecht geäußert, die auch das Recht haben, ihren Vornamen zu ändern.
    Der Rainer heißt auch MARIA.
    So ein Blödsinn. Dann könnten andere kath. Eltern ein Mädchen auch Josef mit zweitem Vornamen nennen, weil es den heiligen Josef gibt.
    Woelkis Schwester könnte dann besonders fromm
    Maria Josef Woelki heißen.

    Aber, beim Papst und seinem Verein herrscht seit der Bibel streng das Patriarchat - mit vielen sexuellen Übergriffen auf Kinder.
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#3 suave25Anonym
  • 27.04.2023, 09:30h
  • verarschen kann er jemand anders.
    Kein Personaler befördert jemand ohne eine Akte zu kennen.
    Also noch jemand außer Scholz der unter spontanen Vergessenheit leidet.
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