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USA

Parlament von Montana schließt trans Abgeordnete aus

Wegen des Verbots geschlechtsangleichender Maßnahmen bei Jugendlichen hätten die Republikaner "Blut an den Händen", kritisierte die Demokratin Zooey Zephyr. Erst erhielt sie deshalb ein Redeverbot, nun wurde sie ganz aus dem Haus verbannt.


Zooey Zephyr ist erst seit Anfang des Jahres Mitglied des Repräsentantenhauses von Montana (Bild: zooeyzephyr.com)
  • 27. April 2023, 06:01h 12 2 Min.

Die mehrheitlich republikanischen Abgeordneten im US-Bundesstaat Montana haben das einzige trans­geschlechtliche Mitglied von Sitzungen des Abgeordnetenhauses ausgeschlossen. Die Parlamentarierin Zooey Zephyr darf zwar weiterhin von zu Hause abstimmen, aber bis zum Ende der Sitzungsperiode am 5. Mai 2023 nicht mehr persönlich an den Sitzungen der Kammer teilnehmen, entschieden die Abgeordneten am Mittwoch. Es ist die jüngste Eskalation im Kampf von US-Konservativen gegen die Rechte queerer Menschen in den USA.

Twitter / ZoAndBehold

Zephyr hatte während einer Debatte über ein gesetzliches Verbot von geschlechts­angleichenden Hormontherapien und chirurgischen Eingriffen bei trans­geschlechtlichen Minderjährigen gesagt, die Befürworter*­innen eines solchen Verbots hätten "Blut an ihren Händen". Sie bezog sich damit auf Studien, die belegen, dass derartige Therapien das Selbstmordrisiko bei trans Jugendlichen verringern. Bereits in der vergangenen Woche war deshalb gegen Zephyr ein Redeverbot verhängt worden (queer.de berichtete).

"Beunruhigender Angriff auf die Demokratie"

Mit der Aussage habe sie gegen die "guten Sitten" der Parlamentskammer verstoßen, so der Vorwurf, der zu ihrem Ausschluss führte. Eine geforderte Entschuldigung lehnt Zephyr strikt ab. In einem offenen Brief sprach sie am Mittwoch von einem "beunruhigenden Angriff auf die Demokratie". "Obwohl die republikanische Mehrheit dafür gestimmt hat, mir die Möglichkeit zu nehmen, an der Debatte teilzunehmen, bleibe ich in meinem Engagement für meine Community standhaft", so die trans Politikerin. "Ich werde weiterhin die schwierigen moralischen Entscheidungen treffen, um für die Menschen einzutreten, die mir ihre Vertretung anvertraut haben."

Twitter / ZoAndBehold

In den vergangenen Tagen kam es sowohl vor als auch im Repräsentantenhaus zu Protesten gegen die Republikaner. Schwer bewaffnete Polizist*innen nahmen am Montag mindestens fünf Unterstützerinnen von Zephyr fest.

Twitter / CBSMornings

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Kulturkampf um die Rechte queerer Menschen

In mehr als einem Dutzend von Republikanern regierten US-Bundesstaaten sind geschlechtsangleichende Therapien für Jugendliche inzwischen ganz oder teilweise verboten. Viele dieser Verbote wurden erst in den vergangenen Monaten erlassen (queer.de berichtete). Sie verdeutlichen die sich vertiefenden Gräben zwischen konservativen und progressiven Kräften in den USA. Die Debatte um die Rechte queerer Menschen ist einer der Kristallisationspunkte dieser Auseinandersetzung. (mize/dpa)

#1 canSarahAnonym
  • 27.04.2023, 07:39h
  • So ein schwarzer Tag für die Demokratie. Aber darauf sind cis Leute raus: trans Leute zum Schweigen zu bringen. Und es gibt genug, die die Regeln befolgen und mitmachen.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 Uwe_RAnonym
  • 27.04.2023, 07:56h
  • Schon krass, dass das überhaupt so scheinbar einfach möglich ist. Dabei dachte ich immer, dass die Redefreiheit in den USA noch deutlich höher hängt als hier.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 LothiAnonym