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Bremen
"Queer Cheer" räumen beim Deutschen Jazzpreis ab
Julia Kadel, Erik Leuthäuser, Laura Winkler und Friede Merz vom Projekt "Queer Cheer – Community for 'Jazz' & Improvised Music" wurden beim Deutschen Jazzpreis 2023 mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet.

Die "Queer Cheer"-Community stammt aus Berlin
- 29. April 2023, 14:40h - 2 Min.
Das Projekt "Queer Cheer – Community for 'Jazz' & Improvised Music" von Julia Kadel, Erik Leuthäuser, Laura Winkler und Friede Merz ist beim Deutschen Jazzpreis 2023 mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet worden. Es handelt sich dabei um eine der ersten queeren Communitys in der deutschen Jazzszene, die sich mit Themen wie Diversität, Intersektionalität, Multiperspektivität und Interdisziplinarität auseinandersetzt.
"Jazz verspricht Freiheit. Die Freiheit, sich mit seiner Musik auszudrücken. Aber dieses Freiheitsversprechen kann auch an Grenzen stoßen", erklärte Jurysprecherin Aida Baghernejad zur Vergabe des Sonderpreises. "Mit Queer Cheer vereinen sich queere Musiker:innen und Protagonist:innen des deutschen Jazz, um ihre eigenen Erfahrungen von Ablehnung in der sonst so offenen Jazzszene zu thematisieren, sich gegenseitig als Betroffene zu unterstützen und gegen Diskriminierung jeder Art einzusetzen. Und um die Utopie einer besseren Welt und einer noch offeneren Jazzszene lebendig werden zu lassen. Auch wenn das Kollektiv noch am Anfang steht, es wird weiterwachsen und gedeihen, und ich freue mich sehr, dass wir seine bisherige, bedeutende Arbeit mit dieser Auszeichnung feiern können."
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Weitere Preisträger*innen
Als deutsche Künstlerin des Jahres ist die Sängerin und Performerin Sanni Est aus Berlin ist beim Deutschen Jazzpreis 2023 geehrt worden. Auch die Band des Jahres aus Deutschland, die Insomnia Brass Band, stammt aus der Hauptstadt. Mit der Eröffnung der Fachmesse "Jazzahead!" in Bremen wurden die Preise am Donnerstag in 31 Kategorien verliehen. Jede ist mit 10.000 Euro dotiert.
Als internationale Band des Jahres wurde das James Brandon Lewis Quartet aus New York ausgezeichnet, als internationale Künstlerin die Dichterin, Musikerin und Aktivistin Moor Mother aus Los Angeles. Allein elf Auszeichnungen der Jazzszene gingen nach Berlin, sieben in die US-Ostküstenmetropole New York. Der Österreicher Elias Stemeseder, Preisträger der Kategorie Piano, lebt und arbeitet in beiden Städten.
Den Preis für das Lebenswerk hatte die Jury schon vor dem Festival dem deutschen Jazz-Klaviervirtuosen Joachim Kühn (79) und dessen Bruder, dem Klarinettisten und Bandleader Rolf Kühn (1929-2022), zuerkannt.
Fachmesse "Jazzahead!" noch bis Sonntag
Bei der Fachmesse "Jazzahead!" treffen sich bis Sonntag Tausende Musiker*innen, Produzent*innen, Verleger*innen und Konzertveranstalter*innen. Es ist nach Angaben der Organisator*innen der größte Branchentreff der Welt. Diskutiert wird über Nachhaltigkeit im Musikgeschäft, Diversität und Gleichberechtigung und den Musikmarkt in einer digitalen Welt. (cw/dpa)

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