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Brandenburg

"Wir erhoffen uns, dass es ein Aufwachen in der Politik gibt"

Ein Brandbrief von Lehrer*innen aus dem Spreewald ("Schulpersonal täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert") sorgt auch bundesweit für Aufsehen. Ein Mitverfasser hofft auf eine breite Debatte.


Symbolbild: Hochgestellte Stühle in Klassenraum (Bild: IMAGO / STPP)

  • 4. Mai 2023, 03:02h 1 2 Min.

Der Brief von Lehrkräften zu rechtsextremen Vorfällen an einer Schule im Spreewald hat nach Ansicht eines Mitverfassers rechtsextreme Umtriebe an Brandenburger Schulen sichtbarer gemacht. "Wir haben eine breite, öffentliche Debatte angestoßen, um auf Diskriminierung, Homophobie und Rechtsextremismus an Schulen aufmerksam zu machen", sagte die Lehrkraft, die weiter unerkannt bleiben will, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

"Wir erhoffen uns, dass es ein Aufwachen in der Politik gibt, dass Lehrkräfte solche Vorfälle ansprechen können, ohne dass das im Sand verläuft", so die Lehrkraft. Gleichzeitig beschrieb sie eine Spaltung in der Lehrer*innen der Schule in zwei Lager. Einige befürworteten, dass die Vorfälle zur Sprache gekommen seien. "Manche an der Schule tun das auch als Jugendstreich ab." Die Schulleitung spiele die Vorfälle herunter, kritisierte der Mitverfasser.

Schulamt führt Gespräche

In einem in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Brief hatten Lehrkräfte an einer Schule in Burg beklagt, sie seien täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Außerdem erlebten sie eine "Mauer des Schweigens", die Unterstützung von Schulleitungen, Schulämtern und Politik fehle (queer.de berichtete).

Das Schulamt Cottbus, das mit der Aufarbeitung befasst ist, führt weitere Gespräche mit der Schulleitung, den Lehrkräften sowie Eltern- und Schüler*innenvertretungen, wie das Bildungsministerium am Dienstag mitgeteilte. "Gemeinsam mit der Schule werden anschließend geeignete und gewünschte Angebote der Demokratiebildung gestaltet."

Ermittlungen der Polizei

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben inzwischen zu vier Komplexen mit strafrechtlicher Relevanz. Zum Einen geht es um den Spruch "Arbeit macht frei", der laut der Lehrkräfte im Unterricht gefallen sein soll. Zum anderen soll im Sportunterricht der Hitlergruß gezeigt worden sein. Ein aufgetauchtes Gruppenbild zeigt Jugendliche, die den Hitlergruß zeigen. Zudem gibt es eine Anzeige wegen Schmierereien an Schulmobiliar, etwa mit Hakenkreuzen. (cw/dpa)

#1 SebiAnonym
  • 04.05.2023, 10:07h
  • "Ein Mitverfasser hofft auf eine breite Debatte."

    Sorry, aber debattiert haben wir lange genug.

    Schon vor 20 Jahren haben wir dasselbe gesagt und wir können auch noch die nächsten 20 Jahre weiter debattieren. Aber wir brauchen keine Debatten mehr, wir brauchen endlich Taten.

    Als ich letztens meine grüne Abgeordnete gefragt habe, warum das Umsetzen der Wahlversprechen so lange dauert, kam von ihr auch nur ein "Sowas muss breit debattiert werden. Wir müssen die Gesellschaft mitnehmen."

    Sorry, aber die tut so, als wäre das ein ganz neues Thema, was vom Himmel gefallen ist und wo die letzten Jahrzehnte nicht schon genug debattiert worden wäre.

    Und zum Thema "Gesellschaft mitnehmen":
    Wenn mehr als zwei Drittel der Bürger für volle Gleichstellung sind, frage ich mich, wie viele Leute die noch brauchen, ehe sie der Meinung sind, die Zeit sei reif. Oder hoffen die insgeheim sogar, dass durch die Verzögerungen die Zustimmung wieder sinkt, was sich teilweise schon beobachten lässt...

    Bei anderen Vorhaben könnten die froh sein, wenn mehr als zwei Drittel der Bürger dahinter stehen. Da interessiert die auch nicht, wie viele das befürworten. Aber bei LGBTI-Themen sind plötzlich selbst verfassungsändernde Mehrheiten nicht genug.

    Sorry für die deutlichen Worte, aber ich habe die Schnauze gestrichen voll vom Abwarten, Vertrösten, Debattieren.

    Wir haben lange genug auf etwas gewartet, was uns zusteht. Jetzt muss gehandelt werden. Und jede Partei, die das nicht tut oder auch nur verzögert, bekommt meine Stimme nicht mehr...
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