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Eklat in der Kreisliga

Niedersachsen: Amateurfußballer gehen auf schwulen Schiedsrichter los

"Guck dir die kleine Schwuchtel doch mal an." Mit derartigen Beschimpfungen sollen Spieler des SV Wilhelmshaven auf einen offen schwulen Schiedsrichter losgegangen sein. Der Verein reagierte später auf den Eklat, aber nur ein bisschen.


Schiedsrichter Leon Jöstingmeier erhob im NDR-Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" Vorwürfe gegen den SV Wilhelmshaven (Bild: Screenshot NDR Niedersachsen)

  • 4. Mai 2023, 14:58h 7 2 Min.

Homophobie-Skandal in der Kreisliga 2 Jade-Weser-Hunte: Spieler der zweiten Männer-Mannschaft des SV Wilhelmshaven haben am Sonntag nach einem Auswärtsspiel bei TuS Sillenstede Schiedsrichter Leon Jöstingmeier verbal attackiert, auch mit homo­sexuellenfeindlichen Beschimpfungen.

Der Referee veröffentlichte später einige der Äußerungen in sozialen Medien. Demnach hätten ihn Fußballer der Gastmannschaft als "Hurensohn" bezeichnet, "ich ficke deine Mutter" gerufen oder erklärt: "Guck dir die kleine Schwuchtel doch mal an." Ein Wilhelmshavener Spieler habe sogar versucht, ihn mit einer Glasflasche zu attackieren. "Das war ein Albtraum für mich und hat mich dazu gebracht, dass ich bis zum Saisonende keine Spiele mehr alleine pfeifen werde", schrieb Jöstingmeier.

Der SV Wilhelmshaven hat sich am Dienstagabend via Facebook für den Vorfall entschuldigt. Manager Florian Schmidt teilte mit, dass ein Spieler "unmittelbar aus der Mannschaft und dem Verein ausgeschlossen wurde". Der Verein biete dem Schiedsrichter "volle Unterstützung an". Etwas irritiert wurde aber angefügt, dass Jöstingmeier "derzeit nicht zu einem persönlichen Gespräch bereit" sei.

Stellungnahme zum Spiel TuS Sillenstede ? SV Wilhelmshaven II am 30.04.2023 um 11 Uhr Der SV Wilhelmshaven e.V. zeigt...

Posted by SV Wilhelmshaven e.V. on Tuesday, May 2, 2023
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Jöstingmeier erklärte unteressen, dass das Problem in Wilhelmshaven viel größer sei: "Die haben einen Spieler rausgeschmissen. Es waren aber acht, neun Leute, die das gemacht haben", sagte er in der am Mittwochabend ausgestrahlten Folge des NDR-Regionalmagazins "Hallo Niedersachsen". Der SV Wilhelmshaven bestritt diese Darstellung jedoch. Jöstingmeier beklagte außerdem, dass er nun Angst habe, aus dem Haus zu gehen.

Immer wieder gibt es Berichte über queerfeindliche Attacken gerade im Amateur-Fußball der Männer. Letztes Jahr sprach etwa der bisexuelle Referee Pascal Kaiser aus Wittenberge über verbale Attacken und seine Angst, dass aus den Beschimpfungen irgendwann körperliche Gewalt werden könne (queer.de berichtete). Vor einem halben Jahr gab es auch einen Bericht über eine homophobe Beschimpfung in der Bayernliga – der Bayerische Fußball-Verband lehnte damals aber Ermittlungen ab (queer.de berichtete). (dk)

#1 _Patrick_Profil
  • 04.05.2023, 16:07hRLP
  • Bereits 2015 hat die Republik 119.000.000 Euro aufgewendet, um die Fussballspiele der ersten fünf Ligen mit Polizei und Rettungskräften zu versorgen, also um den immer wiederkehrenden Rassisten, Queerfeinden, Hooligans und Neonazis schöne Spiele zu ermöglichen. Seither hat sich der Aufwand noch gesteigert. Ein Grund mehr für mich, meine Forderung nach einer rigorosen Sanktionspolitik zu erneuern. Menschenfeindlichkeit hat im Sport nichts zu suchen und sollte mit Spielabbruch und leeren Stadien bestraft werden.
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#2 SebiAnonym
  • 04.05.2023, 17:35h
  • "Spieler des SV Wilhelmshaven"

    Damit haben die Spieler des SV Wilhelmshaven bewiesen, dass ihr Verein nichts in der Kreisliga zu suchen haben und dann eben aus der Liga ausgeschlossen werden sollte.
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#3 Lucas3898Anonym