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München

Aiwanger: Drag-Lesung ist Gefährdung des Kindeswohls

Der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns fordert ein Einschreiten des Jugendamtes gegen eine geplante Draglesung für Kinder in einer Stadtteilbücherei.


Aiwanger, hier 2019 bei "Hart aber fair", ist seit November 2018 stellvertretender bayerischer Ministerpräsident (Bild: Raimond Spekking / wikipedia)

  • 6. Mai 2023, 20:37h 24 3 Min.

Eine für Mitte Juni geplante Drag-Lesung für Kinder in einer städtischen Bibliothek in München sorgt weiter für geschürte Empörung im beginnenden Landtags-Wahlkampf. "Das ist Kindswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit wie es die Grünen verharmlosen", sagte Bayerns Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger der "Bild"-Zeitung, die die harmlose Lesung seit Tagen zum Politikum macht.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister, der als Landespolitiker mit Wahlkreis in Landshut keine Verbindung oder Kompetenz zu der Veranstaltung in München hat, forderte in der Zeitung ein Einschreiten des Jugendamtes und einen Stopp durch die Stadtverwaltung, notfalls durch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Zu der von der Politik eigentlich unabhängigen Veranstaltung zitiert "Bild" Aiwanger weiter mit den Worten: "Die Grünen wollen hier wohl an ihren pädophilen Wurzeln wieder anknüpfen."


Auf Twitter sorgte Aiwangers Stimmungsmache am Samstag für einige extrem menschenfeindliche Äußerungen

Die Veranstaltung "Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt" mit Dragqueen Vicky Voyage, Dragking Eric BigClit und trans Jungautorin Julana Gleisenberg soll am 13. Juni in der Bibliothek Bogenhausen stattfinden (queer.de berichtete). Unter dem gleichen Titel hatten Voyage, Gleisenberg und weitere Personen auch schon im letzten Jahr eine Lesung für Kinder während der CSD-Wochen abgehalten – ganz ohne Empörung wie auch in diesem Februar, als sie zu einem "Drag Queen Abend" in der Stadtbibliothek Moosach zu Gast waren. Die Hamburger Drag Queen Olivia Jones liest schon lange Kindern vor – bereits vor sieben Jahren nutzte die AfD das zur queerfeindlichen Stimmungsmache (queer.de berichtete).

Wahlkampf-Horrormärchen "Frühsexualisierung"

In den letzten Tagen hatten bereits CSU und AfD Stimmung gegen das Münchner Event gemacht. CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach von "woker Frühsexualisierung", der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Hans Theiss erfand eine geplante "#Sexualkunde durch Drag Queens" und die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss München-Bogenhausen kündigte einen Antrag an, um das Event zu stoppen. Auch die AfD-Fraktion im Landtag sprach bei Twitter von "Frühsexualisierung": "Diesem Treiben können wir nicht taten- u wortlos zusehen".

Offenbar aufgeschreckt durch die "Bild"-Mobilmachung stimmte auch SPD-OB Reiter in die Stimmungsmache ein: "Ich habe für diese Art Programm kein Verständnis und glaube nicht, dass das für Vierjährige geeignet ist", sagte er der Zeitung. "Ich würde mit meinen Enkeln nicht hingehen." Politiker*innen unter anderem der Grünen hatten in den letzten Tagen das Angebot hingegen verteidigt und zu erklären versucht. Geboten werde "ein kindgerechter Blick auf unsere vielfältige Gesellschaft", sagte etwa Florian Siekmann von den Grünen im Landtag.


Die Veranstaltungsankündigung der Stadtbibliothek kommt so harmlos daher wie sie auch ist

Stadtrat Thomas Niederbühl von der Rosa Liste sagte der "Abenzeitung": "Diese ganze Aufregung entspricht der Realität überhaupt nicht. Es geht überhaupt nicht um Sexualität". Von Frühsexualisierung sei nur deshalb die Rede, weil es um Transsexualität gehe. "Es ist eine rechte Strategie, das bei Transsexuellen immer gleich zu entdecken." In den USA gab es in den letzten Jahren in der Tat zunehmend rechte Mobilmachungen gegen Drag-Veranstaltungen, zuletzt auch in der Schweiz oder Österreich.

Die Münchner Stadtbibliothek hatte den geplanten Auftritt in sozialen Netzwerken verteidigt: "Unser breit aufgestelltes Programm richtet sich an eine vielfältige Stadtgesellschaft. Daher haben wir auch Lesungen zum Thema Diversität im Programm", teilte sie mit. In diesem Fall handelt es sich um ein Angebot für Familien mit Kindern ab 4 Jahren. Es werden altersgerechte Bilderbücher vorgelesen. Im Vordergrund stehen Themen wie Rollenwechsel und Verkleidung, die Kinder in diesem Alter sehr beschäftigen. Es liegt im Ermessen der Eltern, diese Veranstaltung mit ihren Kindern zu besuchen." (cw/dpa)

#1 PrideProfil
  • 06.05.2023, 21:35h...
  • Auweia Aiwanger! Hast wieder keine Ahnung. Dummes Geschwätz ist Kindeswohlgefährdung.
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#2 Elena
  • 06.05.2023, 21:52h
  • Genau und des Münchner Kindl und da Nikolaus a, Kindskopf.

    Dabei war i so gern im Dirndl aufd Weihnachtsfeier ganga. Die Zentrale von der Firma wo i arbeit liegt nämlich in Minga und da feiern mia a.

    Und der damische Hornochs wui mia des partout ned gönna. Kanntn Kolleginnen ja Kinda dabeiham weil a in Minga, kriag amoi a Betreuung. Des is fei ned so einfach. Und i hob meine eigna Kinda imma vorglesn. Des konn i hoid. Und so kanntn Kolleginnen scho auf die Idee kemma daß I hoid auf die Kinda aufbassn soi. Oda mia wechsln uns ab. Und wenn die ned schlaffa kenna, nacha les I hoid vor. Und deswegn ko i ned im Dirndl aufd Weihnachtsfeier. Guad find i des fei ned von dem Aiwanger. Und überhaupt, zu Baiern basst des scho glei gar ned, wos si der da denkt. Fois der überhaupt woas, was des is.

    Liebe Grüße
    Elena
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#3 SchonProfil
  • 06.05.2023, 21:57hFürth
  • Ansichten eines Clowns...Hubert Oiwonger äußert sich mit zufälligen, sinnfreien Sätzen zu jedem Thema in der Hoffnung, bei der bayerischen Landtagswahl einen Stich zu machen. Neulich hat er auch erzählt, dass wenn er einen Wolf sieht, diesen erschießt, wenn es legalisiert wird.
    Habt Mitleid mit uns Bayern, wir hätten auch gerne echte Politiker, die man ernst nehmen kann, aber wir müssen mit dem Material arbeiten/leben was wir haben und das ist nicht viel.
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