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Polizeimeldung
Neue Foto-Fahndung in Berlin: Wer kennt diesen Homo-Hasser?
Vor über einem Jahr beschimpfte eine Gruppe männlicher Jugendlicher in Berlin ein schwules Paar und attackierte zwei Frauen, die zu Hilfe eilten. Jetzt erst wurden Bilder aus einer Überwachungskamera veröffentlicht.

TechLine / pixabay) Das hier zunächst veröffentlichte Foto wurde nach Abschluss der Fahndung ersetzt (Bild:
- 8. Mai 2023, 10:03h 2 Min.
- Update: Verdächtiger identifiziert (15:00h)
Mit der Veröffentlichung von Bildern aus einer Überwachungskamera bittet die Polizei Berlin um Mithilfe bei der Suche nach einem Tatverdächtigen.
Die Tat liegt schon über ein Jahr zurück: Am Donnerstag, den 13. April 2022, soll der abgebildete Mann gegen 17.30 Uhr auf einem Bahnsteig des U-Bahnhofes Franz-Neumann-Platz in Reinickendorf ein schwules Paar homofeindlich beleidigt haben. Als zwei 59 und 83 Jahre alte Frauen den beiden Männern zur Hilfe eilten, soll der Gesuchte die 59-Jährige zuerst bespuckt und anschließend versucht haben, sie zu treten. Bei dem Versuch soll er allerdings die 83-jährige Seniorin an einem Bein getroffen haben, wodurch sie zu Boden stürzte und verletzt wurde. Die Jugendgruppe flüchtete damals nach Polizeiangaben in unbekannte Richtung (queer.de berichtete).
Polizei sucht Zeug*innen
In der Fotofahnung vom Montag fragt die Polizei:
● Wer kann Angaben zur Identität oder dem Aufenthaltsort des Abgebildeten machen?
● Wer hat den Abgebildeten vor, bei oder nach der Tat gesehen?
● Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise für die Ermittlungen geben?
Hinweise nimmt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin im Bayernring 44 in 12101 Berlin-Tempelhof unter der Rufnummer (030) 4664 953 528, per Telefax unter der Nummer (030) 4664 953 599 oder per E-Mail an entgegen. Selbstverständlich können sich Zeug*innen auch an jede andere Polizeidienststelle wenden oder die Internetwache nutzen.
Berliner Polizei für queerfeindliche Gewalt sensibilisiert
Immer wieder gibt es aus Berlin Berichte über queerfeindliche Übergriffe, da die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik macht und diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit meldet. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI. (cw/pm)
Update 15.00h: Verdächtiger identifiziert
Der im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos gesuchte Tatverdächtige zur Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung vom Montag konnte nach wenigen Stunden ermittelt werden, gab die Polizei bekannt. Hinweise aus der Bevölkerung hätten zur Namhaftmachung des 17- jährigen Jugendlichen geführt. Die weiteren Ermittlungen dauerten an.

Man gibt einem Menschen, der bereits unter Beweis stellte, dass er bereit ist, seine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in physischer Gewalt auszudrücken und Personen zu versehren, ein weiteres Jahr Zeit, seinem Hass freien Lauf zu lassen, im Wissen, dass man ihn ohne Fotofahndung nicht zu fassen bekommt.
Die Gewichtung stimmt wieder nicht: Währrend sog. Klimakleber in Schnellverfahren zu Gefängnis verurteilt werden, lässt man hassgetriebene Gewalttäter ein Jahr unbedrängt und unerkannt ihr Werk verrichten.