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"Zeig's an!"

Münchner OB startet Kampagne gegen queer­feindliche Gewalt

Die zwei Gesichter des Dieter Reiter: Erst vor wenigen Tagen sprang der Münchner OB auf eine queerfeindliche Kampagne auf, jetzt stellt der Sozialdemokrat eine Kampagne gegen queerfeindliche Gewalt vor.


Polizeipräsident Thomas Hampel (2.v.l.) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Vorstellung der Kampagne (Bild: Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*)
  • 8. Mai 2023, 12:28h 4 2 Min.

Die Stadt München hat am Montag gemeinsam mit dem Polizeipräsidium "Zeig Flagge. Zeig's an!" gestartet. Damit soll die Anzeigebereitschaft bei queer­feindlicher Gewalt gesteigert werden.

Der Hintergrund: Derzeit wird davon ausgegangen, dass 80 bis 90 Prozent der queer­feindlichen Vorfälle nicht die Polizei oder die Staatsanwaltschaft erreichen. Die Gründe für diese Zurückhaltung seien Scham und Selbstverunsicherung auf Seiten der Betroffenen und das geschichtlich bedingte belastete Verhältnis der LGBTI-Community zu Sicherheitsbehörden und insbesondere der Polizei. Organisiert wird die Aktion von der städtischen Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*.

Zentrales Element der Kampagne ist die Internetpräsenz www.zeigs-an.de. Außerdem sollen Plakate, Postkarten und Flyer auf allen Polizeidienststellen in München zu sehen sein werden. Die Kampagne soll auch in U-Bahnhöfen, städtischen Verwaltungsbehörden, sozialen Medien und Einrichtungen der queeren Community beworben werden. Sie ist zeitlich nicht befristet.

Queerfeindliche Gewalt ist "ein Angriff auf unser Gemeinwesen"

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Polizeipräsident Thomas Hampel bekräftigten in einer gemeinsamen Erklärung, dass jede queerfeindliche Straftat "ein Angriff auf unser Gemeinwesen" sei. "Denn es ist ein Angriff auf unsere demokratischen Werte, auf das, was uns wichtig ist und uns zusammenhält. Niemand darf aufgrund seiner sexuellen oder geschlechtlichen Identität oder wegen anderer Merkmale wie beispielsweise Herkunft, Hautfarbe, einer Behinderung bedroht oder angegriffen werden." Die queere Community sei "ein wichtiger Bestandteil unserer Stadtgesellschaft".

Zeig Flagge – Zeig?s an! Jede einzelne LGBTIQ*-feindliche Straftat ist auch ein Angriff auf unser Gemeinwesen. Niemand...

Posted by Dieter Reiter on Sunday, May 7, 2023
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Reiter letzte Woche mit "populistischen Aussagen" gegen queere Community

Die Aktion startete nun wenige Tage, nachdem OB Reiter in der "Bild"-Zeitung Stimmung gegen eine Draglesung für Kinder in einer Münchner Stadtteilbibliothek gemacht hatte. Er habe für "diese Art Programm" kein Verständnis, sagte er dem Boulevardblatt (queer.de berichtete). CSU und Freie Wähler hatten gegen die Veranstaltung gehetzt und und etwa erklärt, Lesungen von Dragqueens seien "Frühsexualisierung" und gefährdeten das Kindeswohl. Der Lesben- und Schwulenverband Bayern kritisierte daraufhin die "populistischen Aussagen von CSU und OB Dieter Reiter" (queer.de berichtete). (dk)

#1 Politverdrossene*rAnonym
  • 08.05.2023, 14:08h
  • Während sie uns verhöhnen, lachen sie uns noch kackfrech ins Gesicht. Glauben die eigentlich ernsthaft, niemand bemerkte das?

    Der Feind sitzt eben nicht nur in der AfD und den FW.
    Er ist auch in SPD, CDU/CSU, FDP, bei den Linken und auch bei den Grünen.

    Ich werde zwar auch bei der nächsten Wahl wählen. Nichtwählen ist für mich trotz massiver Politverdrossenheit keine Lösung.
    Aber ich werde ungültig wählen.
    Derzeit kann ich keiner Partei meine Stimme geben. Und den oben genannten gewiss überhaupt nicht mehr in diesem Leben.
  • Direktlink »
#2 nichtbinärePersonAnonym
  • 08.05.2023, 15:55h
  • Klassisches Orwellsches Doppeldenk: Man ist selbstverständlich gegen queerfeindliche Gewalt - nur: sehen und hören möchte man von uns trotzdem nichts, denn - so die Mär - die "Gewalt" gehe von UNS aus, indem sie das Kindeswohl gefährde.

    Dass diese Unterdrückung, wie z.B. das Verbot einer Drag-Lesung, politische und soziale Gewalt uns gegenüber darstellt, weil man uns in die Unsichtbarkeit zurück zwingen will, will niemand sehen.

    Und so bleibt unterm Strich "Selbstverständlich sind wir gegen Gewalt - allen gegenüber. Wir schützen die Queers und wir schützen Kinder." - und damit ist wunderbar alles im konservativ-heteronormativen Lot.

    Wen schert es schon, dass durch die soziale Gewalt Menschenleben kaputtgehen, sei es, weil wir krank oder suizidal werden? Den sogenannten "normalen" Menschen gegenüber steht man als "engagiert gegen Gewalt" da. Und die paar "Unnormalen" ("warum haben sie sich auch dazu entschieden, unnormal zu sein? Sie könnten sich doch einfach (ein-)fügen? und normal/unauffällig sein? Dann würden wir sie doch in Ruhe lassen?!") sollen mal eben nicht so empfindlich sein...
  • Direktlink »
#3 Nützliche IdiotenAnonym
  • 08.05.2023, 17:11h
  • Wenn man* einerseits liest, wie queerfeindlich dieser Reiter sich in der BILD äußert, er aber anderrseits mal kurz für ein PR-Foto wie dieses herumposiert, lässt das eigentlich nur den Schluss zu, dass Queers für diesen alten weißen SPD-cis-Bayern lediglich nützliche Idiot:innen sind.

    Die Müncher Queers müssen Selbstbewusstsein zeigen und Reiter als CSD-Schirmfigur abberufen. Ob sie wohl so viel Rückgrat haben?
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