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Auszeichnung im September

Aachener Friedenspreis geht an LGBTI-freundliche Gruppen aus Russland und Israel

Der Aachener Friedenspreis geht dieses Jahr an zwei Organisationen, die sich auch für queere Rechte engagieren.


Der Feministische Antikriegswiderstand wurde erst vor etwas über einem Jahr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegründet (Bild: Telegram / FAR)

  • 9. Mai 2023, 12:40h - 2 Min.

Der Feministische Antikriegswiderstand (FAR) aus Russland und der Human Rights Defenders Fund (HRDF) aus Israel erhalten dieses Jahr den Aachener Friedenspreis. Die Aktivist*­innen würden für ihren Mut und ihre Zivilcourage ausgezeichnet, teilte der Ausrichter am Montag mit. Beide Gruppen werden auch für ihr Engagement für LGBTI-Rechte geehrt.

FAR gründete sich im Februar 2022 als Reaktion auf den Überfall Russlands auf die Ukraine. "Die bewusst hierarchiefrei organisierte Gruppe wendet sich gegen Krieg, Patriarchat, Autoritarismus und Militarismus", heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. "Zudem kämpft FAR gegen das in Russland vorherrschende, extrem konservative Bild von Geschlecht und Familie sowie gegen Diskriminierung und Repressionen gegenüber der LGBTQ+-Community."

Die Gruppe habe sich an die Spitze der Antikriegsproteste gestellt – lange nahm Moskau die Feminist*­innen nicht ernst. Erst Im Dezember 2022 setzte sie das Regime auf die Liste der "ausländischen Agenten". Danach wurden Aktivist*­innen verhaftet und entweder in die Psychiatrie oder das Gefängnis gesteckt.

Der zweite Preisträger, der Human Rights Defenders Fund (HRDF), ist 2011 gegründet worden und unterstützt Menschenrechtsverteidiger*innen in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten. "So leistete er beispielsweise Rechtsberatung und -vertretung für israelische und palästinensische Menschenrechtsverteidiger*innen, die an gewaltfreien Protesten gegen die israelische Besatzung in der Westbank teilnehmen, für die Rechte der einheimischen Beduinen in der Negev/Naqab-Wüste in Israel sowie für LGBTQ-Rechte kämpfen, Israelis äthiopischer Herkunft, die mit Polizeibrutalität und Rassismus konfrontiert sind, und viele andere mehr", heißt es in der Würdigung des Aachener Friedenspreises.

Die Auszeichnung wird seit 1988 an Menschen und Gruppen verliehen, "die an der Basis und oft aus benachteiligten Positionen heraus für Frieden und Verständigung arbeiten". Der Verein Aachener Friedenspreis hat rund 400 Mitglieder, darunter 50 Organisationen – ihm gehören unter anderem Gewerkschaften, kirchliche Gruppen und die Stadt Aachen an.

Verliehen wird der mit je 2.000 Euro dotierte Friedenspreis traditionell am 1. September, dem Antikriegstag. (dk)