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Kurz vor seinem 38. Geburtstag

David Miranda gestorben

Der offen schwule Politiker David Miranda ist tot. Der Ehemann von US-Journalist Glenn Greenwald wurde vor zehn Jahren im Rahmen der Snowden-Affäre bekannt und zog später ins brasilianische Parlament ein.


David Miranda (re.) 2019 mit seinem Ehemann Glenn Greenwald (Bild: IMAGO / Agencia EFE)
  • 10. Mai 2023, 10:42h 4 3 Min.

David Miranda ist am Dienstag in einem Krankenhaus in Rio De Janeiro gestorben. "Mit großer Betroffenheit teile ich den Tod meines Ehemanns David Miranda mit", schrieb der 56-jährige US-Anwalt und Journalist Glenn Greenwald, mit dem Miranda seit 18 Jahren verheiratet war. "Sein Tod am frühen Morgen folgte einem neunmontatigen Kampf in der Intensivstation. Er ist friedlich eingeschlafen, umgeben von unseren Kindern, der Familie und Freunden."

Twitter / ggreenwald

Miranda war letztes Jahr wegen einer Magen-Darm-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er zog mit Greenwald zwei adoptierte Kinder groß, die inzwischen im Teenager-Alter sind.

Miranda und Greenwald trafen sich an brasilianischem Traumstrand

Der 1985 geborene Miranda wuchs als Waisenkind in einem Armenviertel auf – seine Mutter war gestorben, als er fünf Jahre alt war. Er und Greenwald lernten sich im Februar 2005 am Strand von Ipanema kennen. Laut Greenwald habe Miranda Volleyball gespielt und dabei aus Versehen seinen Drink umgestoßen. Die beiden seien dann binnen fünf Tagen zusammengezogen und haben noch im selben Jahr geheiratet.

Weltweit bekannt wurde das Ehepaar im Rahmen der Affäre um den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden, der Greenwald gestohlene Geheim-Dokumente zugespielt hatte. Greenwald arbeitete damals für die linksliberale Londoner Zeitung "The Guradian". Die britische Polizei nahm Miranda wegen seiner Ehe mit dem Journalisten 2013 bei der Durchreise von Berlin nach Rio auf dem Londoner Flughafen fest und beschlagnahmte unter anderem sein Handy und seinen Computer (queer.de berichtete). Der Brasilianer bezeichnete das Vorgehen der britischen Polizei als "psychologische Folter".

Miranda wurde 2019 Kongressabgeordneter

Später ging Miranda in die Politik. Er trat einer sozialistischen Partei bei und wurde 2017 in den Stadtrat von Rio de Janeiro gewählt und 2019 ins brasilianische Parlament. Dort setzte er sich unter anderem für LGBTI-Rechte ein und galt als Widersacher des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro (queer.de berichtete). Im Herbst 2022 kündigte er wegen seiner Erkrankung an, sich nicht erneut um ein Parlamentsmandat zu bewerben.

In Brasilien brachten viele prominente Politiker*innen ihre Trauer über den Tod Mirandas zum Ausdruck. Der linkspopulistische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach etwa auf Twitter Greenwald sein Beileid aus und erklärte: "Ein junger Mann mit einer außergewöhnlichen Laufbahn ist zu früh von uns gegangen."

Twitter / LulaOficial
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Auch Whistleblower Edward Snowden trauerte in seinem russischen Exil um seinen "guten Freund David Miranda". Der 39-Jährige bezeichnete den Verstorbenen als "rechtschaffen" und als Vorbild.

Twitter / Snowden

Greenwald: Vom Star-Journalisten zum Verschwörungs-Schwurbler

Mirandas Ehemann Glenn Greenwald war mit seinen Snowden-Enthüllungen ein gefeierter Journalist, verlor aber in den letzten Jahren durch Verbreitung von Verschwörungstheorien immer mehr an Ansehen. So verteidigte er etwa russische Propaganda von angeblichen Laboren für Biowaffen in der Ukraine oder bezweifelte Berichte über das Massaker von Butscha. (dk)

#1 RinaldoAnonym
  • 10.05.2023, 12:59h
  • Schon skurril, dass einer der nützlichsten Idioten des internationalen Rechtsextremismus ein schwuler, jüdischer, veganer Mann ist, der in einer Homo-Ehe mit einem Latino Mann gelebt hat.
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#2 heinzilein09Anonym
  • 10.05.2023, 17:20h
  • Es ist sehr schade um diesen mutigen, engagierten und liebenswürdigen Mann. An seiner Stelle hätte man weltweit so viele Leute missen können!
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#3 EchseAnonym
  • 10.05.2023, 22:33h
  • Verschwörungs-Schwurbler ist eine sehr harmlose Beschreibung für einen so offen mit Rechtsextremen sympathisierenden transhassenden Hetzer wie Greenwald es leider geworden ist, nachdem ihn der mediale Mainstream wegen seiner Hilfe für Whistleblower verstoßen hat und er sich sehr offensichtlich entschieden hat, sein Heil rechts statt links dieses Mainstreams zu suchen.

    Über Miranda und darüber, wie sein politisches Wirken sich zu den dazu konträr stehenden Äußerungen seines Mannes verhielt, kann ich dagegen nichts sagen, das muss ich mir aus Gründen des Anstands und des mangelnden Wissens über ihn als Person einfach sparen. Aber Greenwalds Dauerfeuer gegen die Trans-Community kann ich hier nicht unter den Tisch fallen lassen, das ist zu regelmäßig, zu ausgeprägt und zu fanatisch, um es nicht zu thematisieren.
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