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"It's a Sin"-Star spielt Hauptrolle
Biopic "Relax" über die Band Frankie Goes To Hollywood geplant
Die Bandgeschichte von Frankie Goes To Hollywood wird verfilmt. In die Hauptrolle des Frontmanns Holly Johnson schlüpft der aus "It's a Sin" bekannte walisische Schauspieler Callum Scott Howells.

Frankie Goes To Hollywood mit Frontmann Holly Johnson (Mitte) war so ziemlich das Queerste, was die Achtziger zu bieten hatten (Bild: ZTT Records)
- 10. Mai 2023, 17:45h 3 Min.
Fans von Frankie Goes To Hollywood haben allen Grund zur Freude: Die britische Popgruppe feiert aktuell nicht nur ihr Bühnen-Comeback, sondern soll demnächst auch im Zentrum eines neuen Kinofilms stehen. Benannt nach einem ihrer größten Hits, trägt dieser den Namen "Relax". Die Handlung basiert laut dem Branchenportal "Deadline" auf den Memoiren des offen schwulen Frontmann Holly Johnson (63). Ihn soll der aus der Lionsgate+-Miniserie "It's A Sin" bekannte queere Schauspieler Callum Scott Howells (24) verkörpern.

Callum Scott Howells spielte bei "It's a Sin" den naiven Colin (Bild: Channel 4)
Drehbuch und Regie stammen von Bernard Rose (62). Als Regisseur des einstigen "Relax"-Skandalvideos, das die gleichgeschlechtliche Liebe zelebrierte, ist er mit dem Werdegang der Band bestens vertraut. Diesen fasst er wie folgt zusammen: "Ihr epischer Aufstieg, der die damals tief im Untergrund angesiedelte S+M- und LGBTQ-Clubszene ins Rampenlicht führte, ist die energiegeladene und bewegende Geschichte von Underdogs, die einen Sieg für die Ewigkeit erringen." Sein Ziel sei es, "diese unschuldige und mutige Welt von 1984 für ein neues Publikum von heute wieder zum Leben erwecken."
Als Produzenten fungieren Tim Bevan (64) und Eric Fellner (63) von Working Title sowie Luc Roeg (61) von Independent Entertainment. "Working Title ist immer bestrebt, britische Geschichten zu fördern. So war die Gelegenheit, Frankie Goes To Hollywood, eine britische Band, die die britische Musikindustrie revolutioniert hat, ins rechte Licht zu rücken, wie geschaffen für uns", erklärt Bevan. Fellner fügt hinzu: "Frankie Goes To Hollywood war eine bahnbrechende Band, die den Weg für viele junge Künstler von heute geebnet hat."
Frankie Goes To Hollywood melden sich nach 36 Jahren zurück
Mit Songs wie "Relax" (1983), "Two Tribes" (1984) oder "The Power of Love" (1984) zählen Frankie Goes To Hollywood zu den erfolgreichsten und stilprägendsten Musikgruppen der Achtzigerjahre. Und dies, obwohl die Band seit ihrer Gründung 1980 nur zwei Studioalben auf den Markt brachte und sich wegen internen Streitigkeiten 1987 auflöste.
Wegen "Relax" erhielt die Band Anfang 1984 ein BBC-Verbot, nachdem der rechtspopulistische Radiomoderator Mike Read das Lied zunächst anspielte, doch es dann wutentbrannt abbrach, weil der Songtext "obszön" sei ("Relax don't do it / When you want to come"). Der BBC-Boykott bewirkte damals das gleiche wie diverse Boykotte des Bayerischen Rundfunks hierzulande: Keine zwei Wochen nach der moralinsauren Ansprache von Read war das Lied an der Spitze der Hitparade angelangt. Die BBC brach dann ihren Boykott ab.
Im Jahr 2004 kam es bei einer TV-Show des US-Senders VH1 zu einer Reunion der fünf Gründungsmitglieder Holly Johnson (63), Brian Nash (59), Paul Rutherford (63), Mark O'Toole (57) und Peter Gill (59). Eine gemeinsame Performance blieb jedoch aus. Diese erfolgte schließlich am 7. Mai diesen Jahres bei der Eröffnungszeremonie des Eurovision Song Contests in Liverpool (queer.de berichtete). (spot/cw)

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