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Der Countdown läuft

Eurovision Song Contest 2023: Welche Neuerungen gibt es?

Der Eurovision Song Contest findet 2023 in Liverpool statt. 37 Länder nehmen am Musikwettbewerb teil. Alles Wissenswerte rund um den diesjährigen Grand Prix.


Auf der ESC-Bühne in Liverpool geht es am Samstag richtig zur Sache (Bild: BBC)
  • 11. Mai 2023, 14:58h - 5 Min.

Es ist wieder so weit: Der Eurovision Song Contest findet 2023 vom 9. bis zum 13. Mai statt. In diesem Jahr steht der Musikwettbewerb unter dem Motto "United By Music", zu Deutsch: "Vereint durch Musik". Eigentlich gewann die ukrainische Band Kalush Orchestra mit "Stefania" den ESC in Turin (queer.de berichtete). Doch aufgrund des russischen Angriffskrieges wurde der Austragungsort nach Liverpool verlegt. Gibt es 2023 sonst noch Änderungen und wer steht im Finale? Alle wichtigen Informationen im Überblick.

Wann und wo finden die Halbfinals und das Finale statt?

Das erste Halbfinale fand bereits am Dienstag um 21 Uhr statt. Zehn der 15 Acts qualifizierten sich fürs Finale (queer.de berichtete). Die zweite Vorrunde gibt es am Donnerstagabend zur selben Uhrzeit. Der Spartensender One übertragt live. Das große Finale steigt am Samstag um 21 Uhr im Ersten. Alle drei Shows finden in Liverpool, genauer gesagt in der M&S Bank Arena, statt.

Die Moderation übernehmen Julia Sanina (32), Graham Norton (60), Hannah Waddingham (48) und Alesha Dixon (44). Die Halbfinals werden von Sanina, Waddingham und Dixon als Trio vorgestellt. Doch auch der ukrainische ESC-Moderator Timur Miroshnychenko (37) gehört zum Team. Er ist unter anderem als Korrespondent im Einsatz und gibt per Live-Schalte Eindrücke aus der Ukraine.

Twitter / bbceurovision

Wer steht am Ende im Finale?

Wer am Ende im Finale auf der Bühne seinen Song präsentieren darf, wird in den beiden Halbfinals entschieden. Im ersten konnten sich Kroatien, Moldau, die Schweiz, Finnland, Tschechien, Israel, Portugal, Schweden, Serbien und Norwegen durchsetzen.

Nur fünf Länder, die Big Five, und der Gastgeber sind automatisch im Finale und müssen sich nicht vorher qualifizieren. Die Big Five sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, sie zahlen den größten Anteil am Etat der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Die Ukraine ist als Gewinnerland von 2022 ebenfalls automatisch gesetzt.

Wie wird das Motto "United By Music" umgesetzt?

Das Motto des diesjährigen ESC lautet "United By Music". Wie es auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung heißt, soll der Slogan "Vereint durch Musik" die "einzigartige Partnerschaft zwischen dem Vereinigten Königreich, der Ukraine und der Gastgeberstadt Liverpool" verdeutlichten. "Sowie die unglaubliche Kraft der Musik, Gemeinschaften zusammenzubringen." Es würde auch die Ursprünge des Wettbewerbs widerspiegeln, der ins Leben gerufen wurde, "um Europa durch ein gemeinsames Fernseherlebnis in verschiedenen Ländern näher zusammenzubringen". In sozialen Medien betonten aber einige auch die Ironie, dass ausgerechnet Gastgeber Großbritannien, der mit dem Brexit auf Spaltung setzte, nun Einigkeit betont.

Inspiriert von den Flaggen der Ukraine und des Vereinigten Königreichs sollen die verwendeten Farben "die Freude und Vielfalt des Wettbewerbs widerspiegeln", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Ein farbenfroher Effekt erzeugt eine Reihe von Herzen, von denen jedes auf Rhythmus und Klang reagiert. Damit soll das im Kollektiv schlagende Herz aller Kandidat*innen und Zuschauer*innen verdeutlicht werden. Die verwendete Schrift heißt "Penny Lane", inspiriert von den eisernen Schildern aus dem 20. Jahrhundert, die Liverpools Straßennamen tragen.

Wer vertritt Deutschland 2023 beim ESC?

Im deutschen Vorentscheid konnte sich im März die Dark-Rock-Band Lord Of The Lost durchsetzen (queer.de berichtete). Die Gruppe aus Hamburg wurde 2009 gegründet und war bereits mit Iron Maiden bei 18 Shows in 16 Ländern auf Tour. Ihr Song "Blood & Glitter" konnte vor allem das Publikum überzeugen, am Ende reichte es für den Sieg.

Lord Of The Lost bewegen sich zwischen Industrial-Rock und Gothic-Metal und bestehen aus Sänger und Gitarrist Chris Harms, Gitarrist Pi Stoffers, Bassist Klaas Helmecke, Multi-Instrumentalist Gared Dirge und Schlagzeuger Niklas Kahl.

Welche Länder dürfen nicht teilnehmen?

Belarus wurde bereits 2021 von der Europäischen Rundfunkunion vom Wettbewerb suspendiert. Deshalb sind sie auch 2023 nicht mit von der Partie. "Die EBU hat die Unterdrückung der Medienfreiheit in Belarus genau beobachtet und hat wiederholt an das EBU-Mitglied BTRC appelliert, unsere Kernwerte der Meinungsfreiheit, Unabhängigkeit und des Verantwortungsbewusstseins aufrechtzuerhalten", hieß es damals in einer Mitteilung.

Russland wurde ebenfalls nach dem Einmarsch in die Ukraine vom ESC ausgeschlossen.

Mehrere Länder dürften zwar teilnehmen, verzichten aber darauf – so waren in der Vergangenheit etwa Luxemburg, die Türkei oder Ungarn dabei, hatten jedoch dieses Jahr kein Interesse. Kasachstan, Liechtenstein und der Kosovo dürften beim ESC debütieren, lehnten dies aber – wohl hauptsächlich aus finanziellen Gründen – ab.

Wie funktioniert die diesjährige Abstimmung?

Dieses Jahr haben die Verantwortlichen neue Voting-Regeln ins Leben gerufen. So können auch die Zuschauer*innen der Länder abstimmen, die nicht an dem Wettbewerb teilnehmen. Das ist über ein kostenpflichtiges Online-Voting möglich. Die Ergebnisse zählen so viel wie die Publikums-Votings eines teilnehmenden Landes und werden in der Live-Show bekannt gegeben.

Eine weitere Neuerung: Es gibt keine Jury in den Halbfinals. Nur über ein Telefon-Voting wird entschieden, wer am Ende im Finale auf der Bühne steht. Die zehn Länder aus dem ersten Halbfinale stehen schon fest, es folgen zehn aus dem zweiten…

Ansonsten bleibt alles wie gehabt im großen Finale. Dort zählt das Votum der Jurys, die bereits zur Generalprobe am Vorabend abstimmten, weiterhin zu rund 50 Prozent, die andere Hälfte ergibt sich aus dem Voting der Zuschauenden. So vergibt etwa Deutschland zweimal Punkte an jeweils zehn Länder: Der bestplatzierte Song eines Votings erhält zwölf Punkte, danach folgen zehn Punkte sowie acht bis einen Punkt. Für sein eigenes Land darf man nicht stimmen.

Die Jury-Ergebnisse werden in den Show jeweils von nationalen Sprecher*innen verkündet. Großbritannien benannte etwa die Komikerin und Schauspielerin Catherine Tate ("Doctor Who"). Für Deutschland wird dieses Mal erstmals Elton die Punkte vortragen (queer.de berichtete). Während der Jury-Verkündung werden die Telefon-Voting-Ergebnisse ausgewertet. Verkündet werden diese – nun pro Song zusammengerechneten – Punkte von der Show-Moderation, in der Reihenfolge der Beiträge vom schlechtesten bis zum besten Jury-Ergebnis.

Das Land, das am Ende ganz oben auf der Punktetafel steht, hat den Eurovision Song Contest gewonnen. Wettbüros gehen davon aus, dass es sich dabei wohl um Schweden, Finnland oder die Ukraine handeln wird, aber wohl eher nicht um Deutschland. (spot/cw)

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