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Neue Empfehlung

US-Gesundheits­behörde stellt Schwule beim Blutspenden gleich

Blutspendedienste zwischen Anchorage und Miami sollen künftig nicht mehr Spender wegen ihrer sexuellen Orientierung ausschließen, sondern nur noch wegen ihres persönlichen Risikoverhaltens.


Die USA verabschieden sich von Diskriminierung beim Blutspenden (Bild: USAG- Humphreys / flickr)

  • 12. Mai 2023, 16:18h - 2 Min.

In den Vereinigten Staaten sollen schwule und bisexuelle Männer künftig bei Blutspenden gleichgestellt werden mit heterosexuellen Männern: In den am Donnerstag vorgestellten Empfehlungen der nationale Gesundheitsbehörde FDA heißt es, dass Fragen nach dem Risikoverhalten der Spender*innen gestellt werden sollen und nicht mehr nach dem Geschlecht oder der sexuellen Orientierung.

Die Behörde vollzog in den letzten acht Jahren eine 180-Grand-Wende: Die USA hatten bis 2015 schwulen und bisexuellen Männern grundsätzlich das Spenden von Blut untersagt. Danach erlaubten sie nur Männern, die mindestens ein Jahr lang keinen gleichgeschlechtlichen Sex gehabt haben, zu spenden. 2020 wurde die Sex-Karenzzeit auf drei Monate verkürzt (queer.de berichtete).

Die neue Regelung stelle sicher, dass "alle Spenderinnen und Spender gleichbehandelt werden", erklärte dazu Susan Forbes vom Blutspendedienst OneBlood, der im Südosten der USA aktiv ist. Ihre Organisationen werde die neuen Empfehlungen so schnell wie möglich umsetzen.

Frage nach Analverkehr und PrEP-Einnahme

Unter den neuen Regeln soll unter anderem gefragt werden, ob eine Person mit einem neuen Sexualpartner oder einer neuen Sexualpartnerin Analverkehr gehabt habe oder ob diese Praxis bei wechselnden Partner*innen durchgeführt worden sei. Das würde zu einem Ausschluss führen, um das Risiko einer HIV-Kontamination zu reduzieren. Auch Personen, die das HIV-Vorsorgemedikament PrEP einnehmen, dürfen nicht spenden. Dieser pauschale Ausschluss wurde von der Human Rights Campaign, der größten LGBTI-Organisation des Landes, kritisiert.

Twitter / HRC

Die FDA-Regeln müssen nicht 1:1 von den Blutspendediensten umgesetzt werden. Die Behörde muss aber alle neuen Fragebogen, die verwendet werden sollen, genehmigen. Es wird daher erwartet, dass so gut wie alle Sammeldienste die neuen Richtlinien übernehmen werden.

Der deutsche Gesetzgeber hat erst im März beschlossen, dass die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität bei der Entscheidung über einen möglichen Ausschluss vom Blutspenden nicht mehr berücksichtigt werden dürfen (queer.de berichtete). Nun muss die Bundesärztekammer ihre Richtlinie anpassen, die bisher gezielt trans Personen und Männer, die Sex mit Männern haben, erwähnte. Dieser Prozess läuft derzeit noch. (dk)