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Das letzte Wort zum Songcontest
Storch: ESC-Auftritte "waren grauenhaft"
Die AfD-Kulturkritikerin will wissen, warum Deutschland beim ESC Letzter war: Der Song sei schlechter als der "grauenhafte" Rest, außerdem seien Angela Merkel und Olaf Schulz Schuld.

Ministério da Ciência, Tecnologia e Inovações / flickr) Beatrix von Storch glaubt, dass Deutschland unter einer AfD-Regierung besser beim ESC abschneiden würde (Bild:
- 15. Mai 2023, 17:35h 2 Min.
AfD-Vizefraktionschefin ist kein Fan des ESC: "Ja, die Auftritte waren grauenhaft", schrieb die 51-Jährige am Montagnachmittag auf Twitter. Besonders schlecht seien Lord of the Lost gewesen, aber das sei "nur die Spitze des Eisberges".
Die mit Verschwörungstheorien vertraute Politikerin führt das Abschneiden darauf zurück, dass Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der gegenwärtige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "Deutschland in die Isolation" geführt hätten. "Niemand mag einen Nachbarn, der seit Jahren in der Eurokrise den Taktstock schwingt, die Kosten seiner über Jahrzehnte desaströsen Energiepolitik den Nachbarn aufbürdet und sich stets als Moraleuropameister gibt. Deutschland steht allein in Europa und ohne Freunde da", so Storch.
Einige Kommentator*innen zeigten sich verwirrt: Deutschland hatte immerhin 2010 mit Lena und "Satellite" den Songcontest gewonnen – also zu einer Zeit, als die Eurokrise besonders akut war. "Da passt was mit ihrer These nicht, oder die AfD [ist] schuld", schrieb ein Nutzer.
In der AfD äußerten auch andere Hohn für das schlechte Abschneiden Deutschlands beim ESC. Zudem wurde der ESC-Dexit gefordert: "Wir sollten diese Zombie Show nicht noch mit weiteren Gebührenzahler Millionen subventionieren! [Deutschland] raus aus dem #ESC !", erklärte etwa der frühere Berliner Abgeordnete Hans-Joachim Berg.
Dabei gelten die Kosten des ESC als überschaubar. So soll die Startgebühr laut "Focus" 400.000 Euro betragen – hinzu kommen Kosten für die Teilnahme. Zwar sind die genauen Zahlen für den NDR nicht bekannt, Spanien bezifferte aber die Kosten für Dinge wie Bühnenperformance und Unterkunft mit 380.000 Euro angegeben. Zum Vergleich: Eine "Tatort"-Folge kostet um die 1,5 Millionen Euro. Dieser Krimi füllt aber nur 90 Minuten im Programm – und nicht rund neun Stunden, wie die beiden ESC-Halbfinals und das Finale.
Viele Rechte zeigten sich in sozialen Medien auch erbost darüber, dass Lord of the Lost während des Einlaufs in die Arena zu Beginn der Show keine deutsche Fahne zur Hand hatten und sich in einem – nicht im Fernsehen gezeigten – Promo-Video der BBC stattdessen mit Regenbogenfahne präsentierten. Teils wurde die Flagge und "Wokeness" auch für den letzten Platz verantwortlich gemacht – obwohl etwa der Viertplatzierte, der Italiener Marco Mengoni, zum Beginn der Show eine Regenbogenflagge neben der italienischen präsentiert hatte.
Das BR-Magazin "quer" hat derweil bereits eine Idee, wie Deutschland wieder zu Punkten kommt – mit "bayerisch-konservativem Punkrock". (dk)
Twitter / BR_querNachdem ein Mix aus Heavy Metal und Glamrock dieses Jahr nicht funktioniert hat, probieren wir es halt nächstes Jahr mal mit bayerisch-konservativem Punkrock.#ESC pic.twitter.com/ChD9yxwzWx
BR_quer (@BR_quer) May 15, 2023
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Und wenn man bedenkt mit welchem Aufgebot der ÖRR zu solchen Veranstaltungen einmaschiert, werden die vom spanischen Sender angegebenen Kosten wohl bei weitem nicht langen.