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China
Peking: LGBTQ-Zentrum von Behörden geschlossen
Eine führende Organisation zur Unterstützung queerer Menschen in China hat am Montag das Ende ihrer Tätigkeit verkündet. Das Vorgehen der Behörden wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Situation der queeren Community.
- 17. Mai 2023, 02:41h 2 Min.
In China haben die Behörden eine Organisation, die sich für die Rechte von queeren Menschen in Peking eingesetzt hat, aufgelöst. "Wir bedauern sehr, dass das Pekinger LGBTQ-Zentrum aufgrund von Umständen, die sich unserer Kontrolle entziehen, seinen Betrieb heute einstellen wird", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Zentrums.
Weitere Gründe nannte die 2008 gegründete Organisation nicht. Das Zentrum bot queeren Menschen Therapien zur mentalen Gesundheit, medizinische Hilfe und soziale Unterstützung an. Darüber hinaus war es für seine Forschungsarbeit und den Aufbau von Expert*innen-Netzwerken bekannt. Damit sollte das Bewusstsein für die Herausforderungen geschärft werden, mit denen queere Menschen konfrontiert sind.
Repressionen nehmen zu
Das Vorgehen der Behörden wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Situation queerer Organisationen in China. Der Pekinger Verein sei "nicht die erste Gruppe und auch nicht die größte" im Land gewesen, aber weil er in der Hauptstadt ansässig war, habe er Chinas queere Bewegung insgesamt repräsentiert, sagte ein chinesischer Aktivist, der aus Angst um seine Sicherheit anonym bleiben wollte
Seit 1997 ist Homosexualität in China nicht mehr strafbar. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist aber weiterhin verboten und queere Themen bleiben tabu. Seit dem Amtsantritt von Präsident Xi Jinping 2015 geht China wieder verstärkt gegen die queere Community vor. So wurde die bekannte Gruppe LGBT Rights Advocacy China, die sich mit strategischen Klagen für die Rechte queere Menschen eingesetzt hatte, im Jahr 2021 aufgelöst. Im Juli 2022 bestrafte die Tsinghua-Universität in Peking zwei Studenten, die Prideflaggen verteilt hatten (queer.de berichtete).
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Auch in Filmen dürfen keine homosexuelle Liebesbeziehungen gezeigt werden. Im vergangenen Jahr wurde zudem eine Dating-App für schwule und bisexuelle Männer aus den App-Stores genommen (queer.de berichtete). (cw/AFP)

Da hilft die imperialistische Keule nicht. Das ist auch keine Volksgruppe, die ausgerottet werden kann, wie Tibeter und Uiguren.
Queere Chinesen wird's immer geben, in jeder Generation. Scheinbar werden es aber vorerst traurige Chinesen.