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"Blood and Glitter" nur ein "Abklatsch"

Ralph Siegel geht auf Lord of the Lost los

Der Grand-Prix-Altmeister lässt kein gutes Haar am deutschen ESC-Beitrag. Er glaubt auch nicht, dass Stefan Raab nächstes Jahr das Ruder rumreißen kann – Siegel selbst stünde aber wieder bereit.


Vor rund 50 Jahren startete Ralph Siegel seine Grand-Prix-Karriere – und hat offenbar noch lange nicht damit abgeschlossen (Bild: Ralph Siegel / wikipedia)

  • 17. Mai 2023, 15:43h 26 3 Min.

Die 77-jährige ESC-Legende Ralph Siegel ist nicht überrascht über das schlechte Abschneiden Deutschlands beim diesjährigen Songfestival: "Es sind heute viele Leute dabei, die einfach keine Ahnung haben, was die Basis ist", sagte der Komponist und Musikproduzent gegenüber "Web.de News".

Der Band Lord of the Lost, die am Wochenende in Liverpool mit "Blood and Glitter" den letzten Platz belegte, warf Siegel fehlende Originalität vor: "Alleine schon der erste Teil des Bandnamens 'Lord' deutete von Beginn an darauf hin, dass es in Richtung Lordi gehen würde. Deren Titel war damals aber ein super Erfolg. Im Vergleich dazu wirkte der Lord-of-the-Lost-Song leider wie ein Abklatsch."

Forderungen in sozialen Medien, dass Stefan Raab erneut den deutschen ESC-Vorentscheid in die Hand nehmen sollte, erteilte Siegel eine Absage: "Überall ist zu lesen, dass Stefan Raab Platz eins gemacht hat. Nein, er hat Platz eins gemanagt. Er war der Moderator einer Sendung – und nichts anderes." Er selbst wäre dafür besser geeignet: "Ich habe hingegen selbst komponiert und produziert. Ich würde es auch gerne wieder machen."

Siegel und Raab haben schwierige Vergangenheit

Siegel nimmt Raab wohl immer noch übel, ihn Ende der Neunzigerjahre praktisch als ESC-Hoffnungsträger abgelöst zu haben. 1998 schickte der ProSieben-Moderator Guildo Horn mit "Guildo hat euch lieb" ins Rennen – gegen drei Ralph-Siegel-Kompositionen. Während Siegel im zehn Songs umfassenden Wettbewerb nur die Plätze 6 bis 8 belegte, gewann Horn haushoch. Anders als von Siegel angedeutet, ist Raab aber durchaus als Songwriter aktiv: Er komponierte "Guildo hat euch lieb" und schrieb dazu auch noch den Text. Beim Vorentscheid gab er seinen Autorenschaft allerdings nicht bekannt, sondern nutzte den Künstlernamen "Alf Igel" – das findet Ralph Siegel offenbar bis heute nicht lustig. Raab nahm dann 2000 selbst am ESC mit dem von ihm geschrieben Lied "Wadde hadde dudde da" teil und belebte 2010 den dahinsiechenden Vorentscheid mit seiner Castingshow wieder, aus der Lena und "Satellite" hervorgingen.

Freilich hat Siegel weit mehr ESC-Erfahrung, wenn auch mit sehr gemischten Erfolgen: Er nahm zwischen 1974 und 2017 insgesamt 25 Mal für verschiedene Länder am Eurovision Song Contest teil. Seinen größten Erfolg feierte Siegel beim ESC 1982 im britischen Harrogate, als die Sängerin Nicole mit dem von Siegel komponierten Lied "Ein bisschen Frieden" das Schlagerfestival gewinnen konnte. Zudem erreichte er 1980 ("Theater", gesungen von Katja Ebstein), 1981 ("Johnny Blue", Lena Valaitis) und 1987 ("Lass die Sonne in dein Herz", Wind) einen zweiten Platz, sowie 1994 ("Wir geben 'ne Party", Mekado) und 1999 ("Reise nach Jerusalem – Kudüs'e seyahat", Sürpriz) einen dritten Rang. Zuletzt nahm Siegel 2016 am deutschen ESC-Vorentscheid ("Unser Lied für Stockholm") teil. Seine Komposition "Under the Sun We Are One" mit Sängerin Laura Pinski schaffte es aber nur auf den vierten Platz. Zwischen 2012 und 2017 trat er außerdem fünf Mal für den Zwergstaat San Marino an, scheiterte aber die letzten beiden Male im ESC-Halbfinale.

Hüftgold will wieder antreten

Unterdessen kündigte der diesjährige Vorentscheid-Zweite Ikke Hüftgold gegenüber "Web.de News" an, dass er noch lange nicht mit dem ESC abgeschlossen habe: "Ich greife nächstes Jahr wieder an – hoffentlich ohne den NDR." Eine Zusammenarbeit mit dem Sender scheint ohnehin ausgeschlossen: Nach seinem zweiten Platz hatte Hüftgold dem NDR Betrug vorgeworfen und erklärt: "Ich werde mir ein Land suchen, in dem ich erwünscht bin."


Hüftgolds "Lied mit gutem Text" lag im diesjährigen Vorentscheid nur auf dem zweiten Platz (Bild: NDR / Marc Bremer)

Auch an Lord of the Lost übt Hüftgold Kritik, weil die Musiker zu Beginn der Sendung anders als andere Künstler*innen nicht mit der Nationalflagge eingelaufen sind: "Schade, dass sie nicht zu ihrem Land stehen", giftete der Partyschlagerbarde. (dk)

#1 SophiaAnonym
  • 17.05.2023, 17:01h
  • Muss sich der alte Zausel auch mal wieder ins Gespräch bringen. Nachdem sein komisches Musical Pleite gegangen ist hätte er ja wieder Zeit, aus der Zeit gefallene Schlagerscheisse zu schreiben. Soll er machen, mal sehn wie weit wir heutztage mit sowas kommen.
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#2 YutoAnonym
  • 17.05.2023, 17:03h
  • War irgendwie klar das Ralph Siegel den Moment ausnutzt, um von sich reden zu können. Und von diesem Dicki Hüftsteak oder wie der heißt, will ich gar nicht erst anfangen... Wenn der teilgenommen hätte, hätten wir auch nicht besser abgeschnitten.
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#3 ESC-FanAnonym
  • 17.05.2023, 19:03h
  • "Anders als von Siegel angedeutet, ist Raab aber durchaus als Songwriter aktiv"

    Das hat Siegel auch nie gesagt. Er hat nur gesagt, dass in dem Jahr, wo Lena den ersten Platz gemacht hat der Titel eben nicht von Stefan Raab war, wie immer noch viele glauben, sondern dass Raab nur Moderator der Castings war.

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    "Nach seinem zweiten Platz hatte Hüftgold dem NDR Betrug vorgeworfen und erklärt: "Ich werde mir ein Land suchen, in dem ich erwünscht bin." "

    Dann viel Spaß, Herr Hüftgold. Reisende soll man nicht aufhalten...

    Ich verstehe nicht, wie jemand so ein schlechter Verlierer sein kann. Hat er schon mal daran gedacht, dass eben außerhalb der Mallorca-Party-Szene niemand seine Musik mag?! Der wäre beim ESC chancenlos, egal für welches Land er antritt. Aber es geht ihm wohl gar nicht um den ESC, sondern nur um PR hier in Deutschland.

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    "Auch an Lord of the Lost übt Hüftgold Kritik, weil die Musiker zu Beginn der Sendung anders als andere Künstler*innen nicht mit der Nationalflagge eingelaufen sind: "Schade, dass sie nicht zu ihrem Land stehen", giftete der Partyschlagerbarde."

    1. Der ESC ist kein Wettbewerb, wer am patriotischsten ist, sondern ein Musikwettbewerb.

    2. Wer sagt denn, dass Lord of the Lost nicht zu ihrem Land stehen, nur weil sie gerade keine Deutschland-Flagge zur Hand hatten?

    Kann dieser Ikke Hüftgold auch mal mit eigenen Leistungen punkten, statt nur gegen andere zu hetzen?

    Gut, dass der nicht ausgewählt hatte. Ich fand zwar auch Lord of the Lost furchtbar und den Titel sehr fragwürdig, aber besser als Ikke Hüftgold waren sie allemal. Und auch wenn man Lord of the Lost nicht mag, bringt es gar nichts, sich so zu gerieren und dann irgendwelche Dinge zu behaupten, die einfach nichts mit der Realität zu tun haben.
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