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Hessen
Diese Sponsor*innen retteten den Frankfurter CSD
Noch im April fehlten rund 69.000 Euro zur Durchführung des diesjährigen Christopher Street Days in Frankfurt am Main. Ausgeholfen haben neben der Stadt u.a. eine Bank, eine Brauerei und die Flughafen-Stiftung.

Auch nach 14 Jahren noch immer aktuell: Protestschilder beim CSD Frankfurt 2009 (Bild: IMAGO / Martin Winter)
- 18. Mai 2023, 13:27h 2 Min.
Nach einem erfolgreichen Spendenaufruf kann der Christopher Street Day (CSD) in Frankfurt in diesem Jahr trotz gestiegener Kosten stattfinden. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt seien neue Sponsor*innen gefunden worden, zudem seien mehr als 20.000 Euro von privat zusammengekommen, teilten die Organisator*innen am Mittwoch in einem Newsletter mit. Erstmals wurden nun Details genannt.
Im April hatte sich der CSD-Verein mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt. Aufgrund "massiver Kostensteigerungen" liege ein Defizit von rund 69.000 Euro vor, ohne zusätzliche Hilfen müsse das Pride-Festival in diesem Jahr abgesagt werden (queer.de berichtete). Aufgrund von Inflation und anderen Faktoren seien die Preise für Dienstleister*innen stark gestiegen.
Gesamtes Kostendefizit wurde ausgeglichen
Das gesamte Kostendefizit habe ausgeglichen werden können, erklärten die Veranstalter*innen. "Die bestärkende Resonanz aus der Stadtgesellschaft, der Community und darüber hinaus, hat uns als CSD Frankfurt e.V. durch die letzten Wochen getragen", sagte Pressesprecherin Gwen Iffland. Nun gebe es viel zu organisieren: "Unsere Dienstleister*innen, Künstler*innen und auch das Orga-Team sitzen auf heißen Kohlen und warten auf unser Go – bisher konnten wir aufgrund der Unsicherheiten keine Verträge unterzeichnen."
Zu den Sponsor*innen gehört etwa die Flughafen-Stiftung. Nach Angaben des Chefs der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer (CDU), steuert sie 10.000 Euro für den CSD bei. Wintermeyer ist Mitglied des Vorstands der Stiftung "Flughafen Frankfurt/Main für die Region". "Der CSD steht für die Vielfalt unseres Landes und dementsprechend auch für die Freiheit in einer demokratischen und pluralen Gesellschaft", so der CDU-Politiker.
Ein weiterer großer Unterstützer ist ING Deutschland. Die Bank werde den CSD mit einem "dreijährigen Sponsoringvertrag in Höhe eines hohen fünfstelligen Euro-Betrages" unterstützen, teilten die Pride-Veranstalter*innen mit. Als weitere Sponsor*innen ohne Beträge werden das Unternehmen SodaStream, die Binding-Brauerei, die Lufthansa, die Zurich-Versicherung und das Hilton Hotel Frankfurt City Centre genannt.
Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt im Frankfurter Stadtrat wird nach Angaben des CSD-Vereins aus dem Haushalt 2023 weitere 20.000 Euro für den diesjährigen CSD bereitstellen.
CSD-Parade am 15. Juli 2023
Der Frankfurter CSD findet vom 13. bis 16. Juli 2023 statt, Höhepunkt ist die Demo am Samstag durch die Innenstadt. In diesem Jahr steht das Pride-Festival unter dem Motto "Here & Queer". Der CSD Frankfurt ist die größte Veranstaltung der LGBTI-Community in Hessen und eine der größten bundesweit. Die Veranstalter*innen erwarten nach eigenen Angaben rund 250.000 Teilnehmer*innen auf der Konstablerwache. (cw/dpa)
