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Entscheidung des Bundes-Schariagerichts

Nicht vereinbar mit Islam: Pakistan streicht Selbst­bestimmungs­gesetz

Vor fünf Jahren führte Pakistan ein weitreichendes Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen ein. Jetzt hat das oberste religiöse Gericht des Landes die Uhr zurückgedreht.


Symbolbild: In Pakistan kämpfen trans Menschen seit Jahren öffentlich für ihre Rechte (Bild: Pakistan Trangender Community Network)

  • 19. Mai 2023, 14:44h 3 2 Min.

In Pakistan dürfen trans- und inter­geschlechtliche Menschen ihr offizielles Geschlecht künftig nicht mehr selbst wählen. Das entschied das Bundes-Schariagericht in dem südasiatischen Land am Freitag. Mehrere Paragrafen des bisherigen Gesetzes sei nicht vereinbar mit den Empfehlungen des Islam, sagte ein Sprecher am Gericht in Islamabad der Deutschen Presse-Agentur. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass das "biologische Geschlecht" etwa in den geschlechtergetrennten Moscheen oder der Hadsch, also der Pilgerfahrt nach Mekka, wichtig sei. Seit 2018 durften trans Menschen in Pakistan selbst bestimmen, ob sie sich offiziell als männlich, weiblich oder als sogenanntes drittes Geschlecht eintragen lassen (queer.de berichtete).

"Das Geschlecht einer Person kann nicht von ihren Gefühlen bestimmt werden", heißt es in der Urteilsbegründung: "Die Scharia erlaubt nicht, dass einer Person das Geschlecht neu zugewiesen wird."

Trans-Community will Obersten Gerichtshof anrufen

Das "Gesetz zum Schutz von Transgender-Personen" hatte für viel Gegenwind aus der konservativ-muslimischen Gesellschaft gesorgt. Sie argumentierten, dass kein Gesetz in Pakistan gegen den Koran beschlossen werden dürfe. Die Trans-Community wolle nun wiederum gegen seine Streichung vorgehen und Berufung beim Obersten Gericht einlegen. "Wir lehnen die heutige Entscheidung ab", sagte Aktivistin Nayyab Ali der dpa.

Das Gesetz verbietet auch Diskriminierung und trans und inter Menschen – dennoch leben geschlechtliche Minderheiten in Pakistan oft am Rande der Gesellschaft. Neben Belästigung kommt es auch immer wieder zu Fällen von Tötung und Verschleppung.

Zuletzt gab es einige Fortschritte: Letztes Jahr wurde etwa die erste Trans-Hotline eingerichtet, bei der sich Menschen im Falle einer Belästigung 24 Stunden am Tag melden können (queer.de berichtete). Im Januar dieses Jahres führte Sindh als erste Provinz Pakistans eine Quote für transgeschlechtliche Menschen in Lokalregierungen ein (queer.de berichtete).

Pakistan galt bislang als relativ fortschrittlich in seiner Trans-Gesetzgebung. Homosexualität ist in dem 231 Millionen Einwohner*innen zählenden Land jedoch streng untersagt und kann mit bis zu lebenslanger Haft verurteilt werden. Das gesetzliche Verbot geht auf britisches Kolonialrecht zurück. (dpa/dk)

#1 _Patrick_Profil
#2 Rhubarb
#3 Elena
  • 19.05.2023, 17:08h
  • Antwort auf #1 von _Patrick_
  • In diesem Fall wären ganz sicher, ganz echte Christen aufgerufen, das notfalls mit Waffengewalt und dem Schlachtruf >Gott mit uns< zu verhindern.

    Das gab es schon und das ist in der Geschichte als dreißigjähriger Krieg bekannt.

    Die Union+AfD würden Deutschland in ein Trümmerfeld und politisches Nichts verwandeln.
    (./der mögliche Austausch des Begriffs Christen durch Menschen u. Ä. ist rein zufällig und von der Verfasserin nicht gewollt. Achtung Satire)
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