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Berlin
Wegner gegen geschlechtergerechte Sprache in Verwaltung
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will "keinen Brief aus der Senatskanzlei in Gendersprache unterschreiben", erklärte er in einem Interview. Es stehe aber allen frei, "so zu sprechen wie sie möchten".

Sandro Halank) Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Ende April 2023 im Berliner Abgeordnetenhaus (Bild:
- 21. Mai 2023, 15:57h 2 Min.
Berlins Regierender Bürgermeisters Kai Wegner hat sich gegen geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung ausgesprochen – ein Verbot soll es aber nicht geben. "Es geht mir um eine verständliche Sprache. Und ich werde so schreiben, wie ich es in der Schule gelernt habe", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". "Deshalb habe ich und werde ich keinen Brief aus der Senatskanzlei in Gendersprache unterschreiben." Eine Rückabwicklung bestehender Regelungen in der Berliner Verwaltung werde es aber nicht geben, betonte Wegner. Es stehe allen frei, "so zu sprechen wie sie möchten".
Der CDU-Politiker hält eine "verständliche" Sprache in der Verwaltung auch mit Blick auf Zuwanderer*innen für wichtig. "Wir erwarten ja auch von Menschen, die nach Deutschland kommen, dass sie Deutsch lernen, und gerade die Behörden sollten es ihnen nicht unnötig schwer machen", sagte Wegner der "Bild am Sonntag".
Vorgängerin Franziska Giffey widerspricht
Aus Sicht seiner Vorgängerin Franziska Giffey schließen sich eine verständliche und inklusive Sprache nicht aus. "Wir setzen uns für eine einfachere Sprache unserer öffentlichen Einrichtungen ein und stehen gleichzeitig für die Errungenschaft einer geschlechtergerechten Sprache, die unsere moderne Gesellschaft abbildet", twitterte die Berliner SPD-Landesvorsitzende, die in der neuen schwarz-roten Regierung Wirtschaftssenatorin ist, am Sonntag.
Twitter / FranziskaGiffeyWir setzen uns für eine einfachere Sprache unserer öffentlichen Einrichtungen ein und stehen gleichzeitig für die Errungenschaft einer geschlechtergerechten Sprache, die unsere moderne Gesellschaft abbildet.
Franziska Giffey (@FranziskaGiffey) May 21, 2023
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Nach der Gemeinsamen Geschäftsordnung für die Berliner Verwaltung (GGO) soll geschlechterneutral formuliert werden. Auf der offiziellen Website der Stadt Berlin ist derzeit unter der Rubrik "Geschlechtergerechte Sprache" ein Hinweis zu lesen, wonach Anpassungen am Internetauftritt erfolgen, "um den aktuellen Senatsumbildungen gerecht zu werden". Nach einem RBB-Bericht wird auf der Website bislang noch dafür geworben, "sich von alten Sprech- und Denkgewohnheiten zu verabschieden". Grundlage war ein Verwaltungsleitfaden aus dem Jahr 2012. (cw/dpa)

Womit Wegner eigentlich sagen möchte, dass er insgesamt immer noch so denkt, wie er es in der Schule gelernt hat. Das ist konservativ. Altbackenes und oftmals längst überholtes gelernt, seitdem nichts dazugelernt und natürlich jederzeit gewillt, den geistigen Stillstand fortzuschreiben und weiter zu lehren. Das ist konservativ. Es bedeutet, so weit wie möglich hinter dem eigenen Entwicklungspotential zurückzubleiben.