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ARD-Porträt

Voss-Tecklenburg: "Ich verliebe mich in einen Menschen, nicht in Mann oder Frau"

Die Fußball-Bundestrainerin spricht in einer ARD-Doku offen über ihre sexuelle Orientierung – und darüber, wie sie eine zerbrochene gleichgeschlechtliche Beziehung 2000 um die Olympia-Teilnahme brachte.


Martina Voss-Tecklenburg erzählt von teils bitteren Erfahrungen in ihrer langen Karriere (Bild: Screenshot ARD-Mediathek)

  • 22. Mai 2023, 10:56h 7 3 Min.

Das ARD-Porträt "Martina Voss-Tecklenburg – Mehr als nur Fußball" (jetzt in der Mediathek) zeigt die deutsche Nationaltrainerin offen wie selten: "Ich verliebe mich in einen Menschen, nicht in einen Mann oder in eine Frau", erklärt die 55-Jährige in der 33-minütigen Dokumentation. "Die Beziehung zum Vater meiner Tochter hat zwölf Jahre gedauert, das war meine erste große Liebe. Wir haben uns getrennt, ich war alleinerziehende Mutter. [Mitspielerin] Inka [Grings] war in dieser schwierigen Lebensphase für mich da, ich habe mich in sie verliebt. Später verliebte ich mich dann in meinen jetzigen Mann." Seit 2009 ist Voss-Tecklenburg mit dem 75-jährigen Bauunternehmer Hermann Tecklenburg verheiratet.

In der Sendung wird auch angesprochen, wie sie 2000 wegen eines "privaten Problems" nicht für die Olympiade nominiert wurde, obwohl die damalige Kapitänin in Spitzenform war und als eine der besten deutschen Spielerinnen galt. Bereits in den vergangenen Jahren hatte Voss-Tecklenburg in Interviews ausführlich erzählt, dass ihre damalige Freundin vor der Nominierung eine Affäre gehabt hätte. Sie sei dann völlig aufgelöst gewesen. Von ihrem privaten Problem erzählte sie dann der damaligen Nationaltrainerin – und die schmiss sie deshalb aus dem Team heraus.

"Da habe ich lange drunter gelitten"

In der neuen Doku berichtet sie nun, wie sie das belastet habe: "Es war die Trennung mit Inka nach sechseinhalb Jahren, es war das abrupte Ende in der Nationalmannschaft. Da habe ich lange drunter gelitten." Sie beklagt, sie habe nicht zeigen können, dass sie das Private und Berufliche trennen könne.

Jürgen Krust, ein ehemaliger Trainer und Lebensgefährte Voss-Tecklenburgs, erklärt in der Doku, dass ein solcher Umgang mit einer frauenliebenden Spielerin wohl heute nicht mehr möglich sei: "In der jetzigen Zeit wäre das undenkbar, so etwas zum Anlass zu nehmen", so Kurst.

In der Vergangenheit hatte Voss-Tecklenburg ihre sexuelle Orientierung mit Blick auf ihre zerbrochene Beziehung mit ihrer Mitspielerin heruntergespielt. 2003 sagte sie etwa im "Spiegel": "Heute weiß ich, dass ich nie mehr mit einer Frau zusammenleben werde. Ich stehe auf Männer."

Fifa schließt deutsches Publikum möglicherweise von Frauen-WM aus

Im Juli und August wird Voss-Tecklenburg mit dem deutschen Nationalteam um die Weltmeisterinnenkrone kämpfen: In Australien und Neuseeland findet dann die neunte Frauen-WM statt – allerdings möglicherweise unter Ausschluss der deutschen Öffentlichkeit: Die Fifa hat zuletzt damit gedroht, ARD und ZDF nicht die Rechte zu überlassen, weil kein deutscher Sender genug zahlen wolle. Problem ist hier wohl vor allem, dass die Anstoßzeiten wegen der Zeitverschiebung höchst ungünstig liegen: Teilweise beginnen die Spiele um 4 Uhr morgens deutscher Zeit. (cw)

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#1 _Patrick_Profil
#2 SeraphinaAnonym
  • 22.05.2023, 11:22h
  • Antwort auf #1 von _Patrick_
  • Wohl eher den Stellenwert von Frauenfußball allgemein bis auf ganz wenigen Ländern, beim Tagesspiegel wird ja u. a. erwähnt, das Italiens öffentlich rechtlichen nur bereit sind 1 Millionen Euro zu zahlen und Großbritannien 8 Millionen während die FIFA 10 Millionen und nicht etwa 100 Millionen+ fordert wie bei der Männer-WM. Absolut lächerlich, dass ausgerechnet in diesem Fall von allen möglichen anderen Fällen in denen es weitaus eher passt vom geldgierigen Infantino gefaselt wird.
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#3 _Patrick_Profil
  • 22.05.2023, 11:49hRLP
  • Antwort auf #2 von Seraphina
  • Da stimmt ja gar nichts! Also nicht bei deinem Kommentar, sondern bei diesem Vorgang.

    Wenn man sich noch vergegenwärtigt, dass die Frauen mit insgesamt 11 Titeln, darunter Olympiagold, ungleich erfolgreicher spielen als die Männer, die Frauen-WM in Neusseeland und Australien statt in Katar ausgetragen wird und mensch, im direkten Vergleich, die Übertragungsrechte geradezu hinterhergeworfen bekommt, ist mir dieses Knausertum völlig unverständlich.

    Wertschätzung geht anders. Besondere Kritik oder Protest habe ich auch noch nicht vernommen. Ein Elend.
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