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"Hier hat Queerfeindlichkeit definitiv eine Rolle gespielt"

Mehrere Übergriffe auf queeres Zentrum in Siegen

Das queere Zentrum andersROOM schlägt Alarm: In den letzten Monaten verursachten mehrere Übergriffe hohe Sachschäden – zuletzt wurde auch eine Regenbogenfahne verbrannt.


Zuletzt zerstörten Unbekannte einen Schaukasten aus Sicherheitsglas und eine Regenbogenfahne (Bild: andersROOM)

  • 22. Mai 2023, 16:37h 5 2 Min.

Zwei Einbrüche und ein Vorfall von Brandstiftung seit letztem Herbst. Das ist die Bilanz des andersROOM, des queeren Zentrums in der 100.000 Einwohner*­innen zählenden Stadt Siegen in Nordrhein-Westfalen. Wegen der hohen Kosten bittet die Einrichtung nun um Spenden und verschärft die Sicherheitsmaßnahmen.

Bei einem Einbruch vergangenen September seien Unbekannte eingedrungen und hätten fast alle Türen zerstört und jeden einzelnen Raum auf den Kopf gestellt, erklärte Björn Philipp Trapp, der Leiter der psychosozialen Beratungsstelle des andersROOM, gegenüber der "Siegener Zeitung" (Bezahlartikel). Ein halbes Jahr später dann der nächste Einbruch, bei dem unter anderem ein Fenster eingeschlagen wurde. Zu diesem Zeitpunkt sei man noch von Beschaffungskriminalität ausgegangen, nicht von einem queer­feindlichen Übergriff.

"Da muss enorme Aggression im Spiel gewesen sein"

Das änderte sich Ende April, als ein Schaukasten aus Sicherheitsglas eingeschlagen und eine Regenbogenfahne verbrannt wurde. "Da muss enorme Aggression im Spiel gewesen sein", so Trapp. "Und die verbrannte Regenbogenflagge sprach auch eine eindeutige Sprache. Hier hat Queerfeindlichkeit definitiv eine Rolle gespielt."

Der Schaden habe sich insgesamt auf 20.000 Euro belaufen. Gravierend sei auch, dass man sich in dem Safe Space nicht mehr sicher fühlen könne. Die Gewaltbereitschaft steige deutschlandweit, so sein Fazit.

In Siegen hatte es bereits in der Vergangenheit auch viel Hass gegen die Community gegeben: So protestierten 2017 und 2019 Neonazis gegen den Siegener CSD (queer.de berichtete). Bei der zweiten Demo verhielt sich die Polizei fragwürdig: Sie soll ein gleichgeschlechtliches Kussverbot verhängt haben. Später dementierte die Behörde entsprechende Berichte und behauptete, es habe sich um ein "Missverständnis" gehandelt (queer.de berichtete). (cw)

#1 PrideProfil
  • 22.05.2023, 16:52h...
  • Dem Nazi-Pack muss entschieden entgegen getreten werden. Das ist nicht nur 'ne Sache von Unsereins, sondern von der Zivilgesellschaft überhaupt. Ne' Polizei, die queere Küsse verbieten will, müssen die Leviten gelesen werden.
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#2 PrideProfil
  • 22.05.2023, 17:01h...
  • Die Stadt Siegen und die Polizei haben für die Sicherheit des Zentrums zu sorgen. Es kann nicht sein, daß erst durch Spenden für Sicherheit gesorgt werden muss. Da läuft Einiges bei Stadt und Land falsch.
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#3 FrageAnonym
  • 22.05.2023, 17:36h
  • Wenn es in Siegen zwei Einbrüche und einen Brandanschlag auf ein jüdisches Zentrum gegeben hätte, müssten die Betreiber:innen dann auch selbst für die Kosten der Sicherheit aufkommen oder würden Stadt und Land einspringen - gibt es also für die Stadt- und Landesregierungen eine Opferhierarchie?
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