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Tatverdächtiger ist 16
Berlin: Ex-Klassenkameradin heimlich gefilmt und transfeindlich beleidigt
Die Hauptstadtpolizei ermittelt gegen einen 16-Jährigen, der sich in einem Klassenchat transphob gegenüber einer ehemaligen Mitschülerin geäußert haben soll.

freepik.com) Der Verdächtige soll sein Opfer erst gefilmt haben, bevor er es im Chat transfeindlich beleidigte (Bild:
- 24. Mai 2023, 11:09h 2 Min.
Die Berliner Polizei berichtet über einen Fall am Dienstagnachmittag, bei der eine Jugendliche im Ortsteil Mitte transfeindlich beleidigt worden sei. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befand sich das 17-jährige Mädchen gegen 17 Uhr in einem Fitnessstudio in der Alexanderstraße, wo sie unwissentlich von einem ehemaligen Klassenkameraden im Alter von 16 Jahren gefilmt worden sein soll, heißt es im Polizeibericht. Etwa zwei Stunden später soll der Teenager das Video mit einer transfeindlichen Beleidigung in einem Klassenchat veröffentlicht haben.
Die weiteren Ermittlungen hat – wie bei Hass-Delikten in der Hauptstadt üblich – der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen. Weitere Angaben zu dem Fall machte die Polizei bislang nicht.
Immer wieder gibt es aus Berlin Berichte über Delikte, die offensichtlich aus Queerfeindlichkeit begangen werden. Grund ist, dass die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik macht und diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit meldet. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI.
Vor zwei Wochen veröffentlichte das queere Anti-Gewalt-Projekt Maneo seine Statistik über queerfeindliche Delikte aus dem Jahr 2022: Demnach wurden 760 Fälle und Hinweise auf Übergriffe gegen schwule, lesbische und trans Menschen registriert (queer.de berichtete). (cw/pm)
