Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?45697

USA

Marjorie Taylor Greene verteidigt Drag-Auftritt ihres Boyfriends

Seit Jahren hetzt die US-Abgeordnete gegen queere Menschen. So will sie öffentliche Auftritte von Dragqueens verbieten. Dass ihr eigener Freund in Drag auftrat, stört sie aber nicht.


Marjorie Taylor Greene findet nichts dabei, wenn ihr Boyfriend (kleines Bild) in Drag auftritt – wenn queere Menschen dies tun, sei dies aber kindergefährdend (Bild: Gage Skidmore / flickr / Twitter)
  • 24. Mai 2023, 15:29h 1 3 Min.

In den Vereinigten Staaten sorgt die wohl queerfeindlichste Kongressabgeordnete mal wieder für Schlagzeilen: Sie verteidigte am Sonntag einen Drag-Auftritt ihres Freundes Brian Glenn, mit dem sie nach ihrer im vergangenen Jahr vollzogenen Scheidung von ihrem langjährigen Ehemann ausgeht. Dabei wird ihr Heuchelei vorgeworfen, da Taylor Greene selbst jahrelang gegen Dragqueens Stimmung gemacht hatte. So warf die 48-Jährige Travestiekünstlerinnen etwa mehrfach pauschal vor, Kinder zielgerichtet zu verwirren. Die Republikanerin forderte daher, dass derartige Auftritte erst ab 18 freigegeben werden und nicht im Fernsehen gezeigt werden dürften.


(Bild: Instagram)

Das Drag-Video von Brian Glenn ist erst in den vergangenen Tagen in sozialen Medien aufgetaucht. Es stammt aus seiner Tätigkeit als Lokalreporter in Dallas – darin kündigt er in Drag ein Theaterstück an. Der jetzige Chef des rechtspopulistischen Medienunternehmens Right Side Broadcasting Network (RSBN) hatte zwischen 2013 und 2015 als Reporter für einen texanischen Lokalsender gearbeitet.

"Der Nachrichtenbericht ihres Boyfriends hat wohl keine Warnung für Kinder und Jugendliche enthalten, so dass Menschen unter 18 Jahren diese obszönen Inhalte gesehen haben", merkte das linksliberale Nachrichtenmagazin "The New Republic" schnippisch zu dem Video an. Auf Twitter veröffentlichte "The Patriot Takes" einen kurzen Ausschnitt. Bei "Patriot Takes" handelt es sich um eine Plattform, "die rechten Extremismus und andere Bedrohungen für die Demokratie" entlarven will.

Twitter / patriottakes

Taylor Greene reagierte schnell auf die Twitter-Veröffentlichung von "Patriot Takes" – und kann die Aufregung nicht verstehen: "Ich LOLe wortwörtlich", schrieb sie. LOL steht in Chats oder Textnachrichten für "Laugh out loud", auf Deutsch also "Ich lache laut auf". Den Heuchelei-Vorwurf wies die Politikerin mit den Worten zurück: "Die Linke ist so doof."



Auch ihr Freund verteidigte auf Twitter den Auftritt. Er habe diesen – ebenso wie das TV-Publikum – "geliebt". "Es ist gut, einen Sinn für Humor zu haben", so Glenn. Wie seine Freundin äußerte auch er sich nicht dazu, warum sein Auftritt als in Ordnung angesehen wird, anderen Dragqueens aber öffentliche Auftritte verboten werden sollen.



Marjorie Taylor Greene, die ihren konservativen Wahlkreis in Georgia 2020 und 2022 mit 75 bzw. 66 Prozent der Stimmen gegen einen Demokraten gewonnen hatte, gilt als Anhängerin der QAnon-Verschwörungstheorie und bringt sich regelmäßig mit LGBTI-feindlichen, ausländerfeindlichen, antiislamischen und antisemitischen Ausbrüchen in die Schlagzeilen. Nach Waldbränden in Kalifornien spekulierte sie etwa auf Facebook über die antisemitische Verschwörungstheorie, dass die Brände durch die jüdische Rothschild-Familie gelegt worden seien – diese hätten das Feuer durch Laser aus dem Weltraum entfacht.

Ein Wort in eigener Sache
Hinter gutem Journalismus stecken viel Zeit und harte Arbeit – doch allein aus den Werbeeinnahmen lässt sich ein Onlineportal wie queer.de nicht finanzieren. Mit einer Spende, u.a. per Paypal oder Überweisung, kannst Du unsere wichtige Arbeit für die LGBTI-Community sichern und stärken. Abonnent*innen bieten wir ein werbefreies Angebot. Jetzt queer.de unterstützen!

Letztes Jahr erklärte Taylor Greene unter anderem, dass Heterosexuelle wegen der Sichtbarkeit queerer Menschen bald aussterben würden, und machte trans Menschen für die Tamponknappheit verantwortlich. Nach dem Amoklauf von Nashville behauptete Taylor Greene weiter, nicht der liberale Umgang mit Waffen, sondern die Existenz von trans Menschen sei an der Tragödie schuld. (dk)