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Gerichtsurteil
Dänemark: Trans Frau muss ihre Strafe im Männergefängnis absitzen
Eine 62-Jährige, die wegen schwerer Vergewaltigung im Gefängnis sitzt, muss aus "Sicherheitsgründen" auch acht Jahre nach ihrer Transition im Männergefängnis bleiben, urteilte das Landgericht von Ostdänemark.
- 25. Mai 2023, 05:31h 1 Min.
In Dänemark muss eine trans Frau auch acht Jahre nach ihrer Transition ihre Strafe in einem Männergefängnis absitzen. Das Landgericht von Ostdänemark urteilte am Mittwoch, dass die Gefangene ansonsten "ein nicht unwesentliches Sicherheitsrisiko für die weiblichen Insassinnen" wäre.
Die 62-Jährige sitzt unter anderem wegen schwerer Vergewaltigung im Gefängnis. Sie hatte 2015 während ihrer Haftstrafe ihren Geschlechtseintrag ändern lassen, sich aber bislang keiner geschlechtsangleichenden Operation unterzogen.
Gericht erlaubt Leibesvisitationen von Männern
Das Gericht urteilte, es stelle keinen Verstoß gegen das Recht im Strafvollzug dar, wenn Leibesvisitationen und die Abgabe von Urin von Männern durchgeführt würden. Das Recht beziehe sich auf das "biologische Geschlecht" eines Menschen. Dem dänischen Recht zufolge müssen Leibesvisitationen im Gefängnis von einer Person desselben Geschlechts ausgeführt werden.
Das Gericht urteilte zudem, dass die Unterbringung der Klägerin in einer Einheit für Männer ihre Rechte nicht verletze, weil es nicht um eine Missachtung ihres "juristischen Geschlechts" gehe. Vielmehr gehe es um Sicherheitsgründe. (cw/AFP)
