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Berlin
Nach Verabredung auf Datingplattform: Messer-Täter verletzt Schwulen
Ein angebliches Online-Date endete in Berlin blutig: Zwei Männer raubten einen 28-Jährigen aus und verletzten ihn mit einem Messer.
- 25. Mai 2023, 12:20h - 2 Min.
Ein 28-jähriger Mann ist am Mittwochnachmittag nach Angaben der Berliner Polizei bei einer Online-Verabredung von zwei Männern im Ortsteil Reinickendorf ausgeraubt und dabei durch einen Messerstich verletzt worden. Auf der Polizeiwache am Alexanderplatz schilderte der 28-Jährige demnach, dass er gegen 16 Uhr auf dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in der Roedernallee mit Messern bedroht und so zur Herausgabe von Bargeld genötigt worden sei.
Er hatte sich dort zuvor mit einem der Tatverdächtigen über eine Dating-Plattform im Internet verabredet, heißt es weiter im Polizeibericht. Am Treffpunkt sei dann ein weiterer mutmaßlicher Mittäter erschienen und habe den 28-Jährigen ebenfalls mit einem Messer bedroht. Der Bedrohte habe daraufhin das Geld übergeben und versucht zu flüchten. Dabei wurde er laut Polizei durch den zweiten Mann mit einem Messer am Rücken verletzt.
Ein alarmierter Rettungswagen brachte den 28-Jährigen in ein Krankenhaus, in dem er stationär behandelt wird. Die Ermittlungen wurden durch ein Fachkommissariat der Direktion 1 (Nord) übernommen.
Erst Anfang des Jahres ist ein 56-Jähriger in Nordrhein-Westfalen bei einem vorgetäuschten Sex-Date umgebracht worden (queer.de berichtete). Die Polizei erließ daraufhin Haftbefehl gegen zwei junge Männer, die es offenbar wie im Berliner Fall auf Wertsachen des Opfers abgesehen hatten.
Immer wieder gibt es aus Berlin Berichte über Delikte, die wohl aus Queerfeindlichkeit begangen werden. Grund ist, dass die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik macht und diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit meldet. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI.
Vor zwei Wochen veröffentlichte das queere Anti-Gewalt-Projekt Maneo seine Statistik über queerfeindliche Delikte aus dem Jahr 2022: Demnach wurden 760 Fälle und Hinweise auf Übergriffe gegen schwule, lesbische und trans Menschen registriert (queer.de berichtete). (cw/pm)
